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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 8 (1880)

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gürtel. Der an letzterem Punkte durchgekommene E-Wind war indessen noch 
nicht der rogelmäfsige Passat, dessen äquatoriale Grenze vielmehr in der Nähe 
von 5° N-Br in 32° W-Lg zu liegen schien. Kräftiger, beständiger Passat 
wurde nördlich von der letzteren Breite bis nach 25° N-Br und 42,5° W-Leg, 
wo für kurze Zeit Stille herrschte, angetroffen. Hier lag die polare Passat- 
grenze. Denn der auf jene kurze Windstille folgende, sich bis nach 38,5° N-Br 
in 39,5° W-Lg erstreckende E-Wind war kein Passat mehr. Der von hier ab 
noch vorliegende Theil der Reise konnte bei günstigem Winde zurückgelegt 
werden. Am 11. März, dem 34. auf nördlicher Breite verbrachten Tage, befand 
„Pacific“ sich in der Nähe von Zuskar. Es war 10° N-Br in 34,8° W-Lg am 
11. Februar, 20° N-Br in 40° W-Lg am 15. Februar, 30° N-Br in 42° W-Lg 
am 24. Februar und 40° N-Br in 35,8° W-Lg am 2. März gekreuzt worden, 
Die Dauer der ganzen Reise betrug 107 Tage, 
5, Reise der Bremer Bark „Alma“, Kapt. L. A. H. Lahmeyer. 
Am 21. April 1879, gleichzeitig mit der nach Anjer bestimmten eisernen 
Hamburger Bark „Dione“, befand sich die auf einer Reise nach San Francisco 
begriffene Bark „Alma“ in der Nähe von Scilly. Von hier aus wurde zunächst 
bei ziemlich günstigen Westwinden der Weg nach Süden hin verfolgt. In der 
Nähe von 39° N-Br lief der hier nur leicht auftretende Wind nach NE um, 
Frischte bald nachher auf, und nun nahm die Reise einen noch rascheren Ver- 
lauf. In 32,5° N-Br und 17,6° W-Lg lag die polare Grenze des später durch- 
schnittlich nur schwach wehenden Passates, dessen Gebiet sich bis nach 6° N-Br 
in 23,2° W-Lg erstreckte. Er endete, indem der Wind plötzlich seine Richtung 
von Nord erst nach SE und bald nachher nach SW veränderte. Trotz der 
frühen Jahreszeit wurde dann schon mäfsiger beständiger SW-Monsun angetroffen, 
bei dem „Alma“ über B. B.-Bug nach SO lag, bis in dieser Weise und beein- 
Hufsg durch einen in drei Tagen 123 Sm betragenden Oststrom 3,5° N-Br in 
19,7° W-Lg erreicht worden war. Hier wurde am 20. Mai gewendet und vier 
Tage später in 23,5°_W-Lg der Aequator überschritten. 
Der Mitsegler „Dione“, welcher 30° N-Br sechs Tage nach „Alma“ 
kreuzte, gewann wieder mehrere Tage auf der Strecke von dieser Breite zur 
Linie, indem er die letztere am 27. Mai, nur drei Tage später als „Alma“, in 
25° W-Lg überschritt. „Alma“ gebrauchte, um vom Kanal her den Aequator 
zu erreichen, 33 Tage und überschritt während dieser Zeit 40° N-Br in 
14,2° W-Lg am 27. April, 30° N-Br in 19,1° W-Lg am 3. Mai, 20° N-Br in 
25,5° W-Lg am 9. Mai und 10° N-Br in 24,4° W-Lg am 14. Mai, 
Im Südatlantischen Ocean herrschte von 3° bis 15° S-Br kräftiger be- 
ständiger Passat. Derselbe wehte bis nach 19° S-Br in 34,5° W-Lg. In der 
Nähe dieses Punktes lief der Wind zuerst nordöstlich und kurze Zeit darauf 
durch Nord nach West. Westliche Winde waren auch zwischen 20° und 
30° S-Br vorherrschend, und drängten dieselben die Bark schon hier so 
anerwünscht weit nach Osten ab, dafs 30° S-Br in 39° W-Lg überschritten 
werden mufste. 
Nachdem eben südlich von 30° S-Br „Alma“ noch einige Tage gegen 
südliche und südwestliche Winde gekreuzt hatte, wurden etwas günstigere Ver- 
hältnisse angetroffen; der Wind hielt sich einige Tage in nördlicher Richtung, 
und zwischen 40° und 50° S-Br herrschten südöstliche und nordwestliche Winde 
vor, Die Bark, welche 10° S-Br in 28,5° W-Lg am 28. Mai, 20° S-Br in 
35,3° W-Lg am 2. Juni, 30° S-Br in 39° W-Lg am 10. Juni, 40° S-Br in 
50,8° W-Lg am 21. Juni überschritten hatte, stand am 29. Juni in 63,5° W-Lg auf 
dem Parallel von 50° Süd. Es waren 36 Tage verflossen, seit „Alma“ südliche 
Breite erreicht hatte. 
Nachdem am 3. Juni das Ostende der Staaten-Insel umsegelt worden 
war, mufste zunächst längere Zeit gegen stürmische Westwinde gekreuzt werden, 
and erst nachdem am 9. Juni ein leichter, doch bald erstarkender Ostwind 
durchgekommen war, konnte Fortschritt nach Westen hin erzielt werden. An 
drei Tagen wehte östlicher Wind; damit gelangte „Alma“ weit genug westlich, 
um die folgenden Westwinde ausnutzen zu können, und am 17. Juni, 18 Tage 
später, als derselbe Parallel im Südatlantischen Ocean überschritten worden
	        
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