421
war, wurden günstigere Verhältnisse angetroffen; östliche und nördliche Winde
traten auf und führten „Pacific“ in vier Tagen nach 80° W-Lg hinaus. Am
18. August wurde in 79,9° W-Lg der Parallel von 50° Süd wieder erreicht,
nach achtzehn südlich desselben verbrachten Tagen. Eben nördlich von 50° S-Br
erlebte die Bark am 18. und 19. August den einzigen nennenswerthen, bei der
Umsegelung des Kap Horn angetroffenen Sturm, Derselbe begann aus östlicher
Richtung. Nachdem das Barometer mit 724,3 mm seinen tiefsten Stand erreicht
hatte, nahm der Wind bis zur Stärke 3 ab; plötzlich nach West umspringend
nahm er dann wieder rasch an Kraft zu und wehte während mehrerer Wachen
in Stärke 10. +
Auf dem Wege zum Passatgebiet traf „Pacific“ bis nach 38° S-Br günstige
Winde, nördlich von ‚dieser Breite aber für längere Zeit mäfsige.Nordwinde,
welche die Reise sehr verzögerten. In 32,5° S-Br folgte auf kurze Windstille
zsüdwestlicher Wind, der in der Nähe von 26° S-Br und 73° W-Lg in den
Passat überging. Am 3. September wurde in 23° S-Br die Küste von Süd-
Amerika angelaufen, und von hier mufste der letzte Theil der Reise bei ganz
leisem, sehr veränderlichem südlichem Zuge zurückgelegt werden. Nachdem
40° S-Br in 78,4° W-Lg am 23. August und 30° S-Br in 72,6° W-Lg am
31. August gekreuzt worden war, erreichte die Bark am 6. September, nach
104tägiger Reise vom Kanal her, die Rhede von Zquique.
Von Iquwique versegelte „Pacific“ am 1. Oktober nach dem auch in Peru
gelegenen Hafen von Salaverry. Die Reise dahin‘ wurde bei mäfsigem Passat
in acht Tagen vollendet. Nachdem die Bark an diesem Platze dann: eine Ladung
Zucker eingenommen hatte, ging sie am 28. November in See, um die Rück-
reise nach Liverpool anzutreten.
Voll und beim Winde über St. B.-Bug segelnd wurde das Gebiet. des
SE-Passats durchschnitten. Die polare Grenze desselben lag in der Nähe von
26,5° S-Br in 93° W-Lg; südlich derselben wehten aber zunächst noch für
längere Zeit unbeständige südliche Winde, und erst nachdem 37,5° S-Br in
96° W-Lg überschritten worden war, begünstigten nördliche und westliche
Winde die Fahrt.
Unerwartet und sehr verzögernd war das Auftreten nordöstlicher Winde,
nachdem 51,5° S-Br in 85° W-Lg erreicht worden war. Die Strecke von dort
nicht allein bis zum Kap Horn, sondern ganz bis nach 54° W-Lg im Atlan-
tischen Ocean hin mufste bei östlichen Winden zurückgelegt werden, und nur
aus dem Grunde, dafs sie zuerst aus nordöstlicher, später aus südöstlicher
Richtung wehten, war der noch einigermafsen befriedigende Fortgang der Reise
zuzuschreiben. Die Stärke der westlich vom Kap Horn angetroffenen Winde
war so gering, dafs kaum einige Wachen die Windstärke 6 verzeichnet wurde,
Am 5. Januar 1880, dem 38. Tage der Reise, passirte „Pacific“ die Länge
des Kap Horn. Während dieser Zeit war 20° S-Br in 88,5° W-Lg am 4. De-
zember, 30° S-Br in 97° W-Lg am 12. Dezember, 40° S-Br in 95,2°:W-Lg
am Zn Dezember und 50° S-Br in 86,5° W-Lg am 27. Dezember geschnitten
worden.
Im Atlantischen Ocean wurde von „Pacific“ am 10. und 11. Januar auf
der zwischen 53° S-Br in 53° W-Lg und 51° S-Br in 47,5° W-Lg liegenden
Strecke mehrere KEisberge angetroffen. Die hier beobachteten Winde wehten
vorherrschend aus östlicher oder hoch nördlicher Richtung. Westwind von
aber auch nur kurzer Dauer wurde erst nördlich von 44° S-Br angetroffen. In
34,5° S-Br und 32° W-Lg kam südöstlicher Wind durch, der allmählich nördlich
holte, bald aber wieder zurückdrehte, und aus dem schliefslich der Passat,
dessen Grenze sich kaum angeben läfst, hervorging. Die zwischen 25° und
35° S-Br oft so beharrlich. wehenden: NNW- und NNE-Winde traf „Pacific“
nicht an. Von 23° S-Br ab begünstigte frischer Passat die Reise, und am
6. Februar erreichte die Bark, welche 50° S-Br in 45,8° W-Lgy am 12. Januar,
40° S-Br in 32,5° W-Lg am 20, Januar, 30° S-Br in 30,3° W-Lg am 25. Januar,
20° S-Br in 31,6° W-Lg am 29. Januar und 10° S-Br in 31,5° W-Lg am 2. Februar
überschritten hatte, in 31,7°, W-Lg den Aequator. Die Zurücklegung der Strecke
vom Kap Horn bis zu diesem Punkte hatte 32 Tage erfordert.
In nördlicher Breite verlor die Bark einen Tag durch Aufenthalt in dem
zwischen 1,5° N-Br in 31,2° W-Lg und 2° N-Br in 31,6° W-Lg liegenden Stillen-
Aun. d. Hydr., 1880, Heft VIII (August),