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der Wind aber wieder östliche Richtung angenommen hatte, wurde gewendet
und nach NO gesegelt. Am 1. März endlich, in der Nähe von 37,5° N-Br und
30° W-Lg, drehte sich der Wind von SE durch Süd nach SW, und konnte
dann der letzte Theil der Reise bei verhältnifsmälsig günstigen Winden zurück-
gelegt werden, Nachdem 10° N-Br in 31,5° W-Lg am 11. Februar, 20° N-Br
in 36° W-Lg am 15. Februar, 30° N-Br in 31,3° W-Lg am 26. Februar und
40° N-Br in 26,5° W-Lg am 3. März gekreuzt worden war, erreichte die Bark
am 13. März die Mündung des Kanals. Die Reisedauer von Kap St. James ab
betrug 109 Tage.
4. Reise der Braker Bark „Pacific“, Kapt. C. Oltmann.
Die nach Iquique bestimmte Bark „Pacific“ verliels am 25. Mai 1879 die
Mündung des Kanals, Bei westlichen Winden, die bis nach 38° N-Br aus
günstiger nördlicher, südlich von dieser Breite aber vorwiegend aus ungünstiger
südwestlicher Richtung kamen, verlief der erste Theil der Reise. Das Gebiet
des Passats wurde in 30° N-Br und 16,3° W-Lg erreicht; vorher herrschte
flauer nordwestlicher Wind, der sich in der Nähe dieses Punktes durch Nord
nach NNE drehte, dann auffrischte und zum Passat wurde. Bis südlich der
Kap Verde-Gruppe, welche bei stark dunstiger Luft an der Westseite am
13. Juni passirt wurde, herrschte mäfsig starker, beständiger Passat. Schon
in 14,5 N-Br und 26° W-Lg hörte der eigentliche Passat auf zu wehen, wenn-
gleich bis nach 8° N-Br in 26,7° W-Lg noch leichte umlaufende Ostwinde vor-
herrschend waren, Im Gegensatze zu dem eine Woche später hier passirenden
„Joseph Haydn“ wurde von „Pacific“ noch kein regelmälsiger SW-Monsun an-
getroffen, wenngleich auch von der letzteren Bark für kurze Zeit schon süd-
westlicher Wind beobachtet wurde. An demselben Tage, als dieser Wind
wehte, stellte sich auch östliche Strömung ein, die dann in drei Tagen den
Betrag von 30 Sm erreichte. Sehr veränderliche leichte Winde und kurze
Windstille bezeichneten im Allgemeinen den zwischen 8° und 5° N-Br liegenden
Stillengürtel. Am 26. Juni, 32 Tage nach dem Abgange vom Kanal, wurde in
28,5° W-Lg der Aequator überschritten. Vorher war 40° N-Br in 13,4° W-Lg
am 30. Mai, 30° N-Br in 16,3° W-Lg am 7. Juni, 20° N-Br in 24,3° W-Lg
am 12. Juni und 10° N-Br in 26,5° W-Lg am 18. Juni gekreuzt worden.
Im Südatlantischen Ocean wurde mäßig starker, beständiger Passat an-
getroffen, dessen Gebiet sich bis nach ungefähr 21° S-Br in 39,5° W-Lg aus-
dehnte. In der Nähe dieses Punktes lief der Wind hoch nördlich, in der Nähe
von 25° S-Br in rascher Weise durch alle westlichen Striche und dann nach
SE zurück. Später drehte sich der Wind noch einmal durch Nord nach West
und wehte in der Nähe von 30° S-Br und 45° W-Lg als heftiger Sturm.
Zwischen 30° und 40° S-Br wurden nur westliche Winde angetroffen, die zwar
meistens südwestliche Richtung hatten, aber doch auch nicht selten aus NW
kamen. Von grossem Vortheil für den späteren Verlauf der Reise würde es
gewesen sein, wenn bei letzteren Winden so viel Länge als möglich gemacht
worden wären. Jeder Führer eines nach Kap Horn bestimmten Schiffes sollte
sich ernstlich bemühen, die Nähe der Küste zu halten, und um das zu erreichen,
jeden Wind, mit dem ein gut westlicher Kurs, sage WSW, verfolgt werden
kann, nicht unbenutzt vorübergehen lassen. Winde, bei denen recht Süd
gesteuert werden kann, sind auf der Route zum Kap Horn verhältni(smäfsig
häufig.
Auf der Strecke zwischen 40° und 50° S-Br fand „Pacific“ West- und
NW-Winde. Südwestliche Winde wehten hier nur kurze Zeit, dennoch aber
konnte bei den in diesen Breiten angetroffenen Verhältnissen nicht viel Länge
mehr gut gemacht werden, und die Folge davon war, dafs „Pacific“ in die
unangenehme Lage gerieth, an der Ostseite der Falkland-Inseln nach Süden
segeln zu müssen. Die Bark, welche 10° S-Br in 35,5° W-Lg am 1. Juli,
20° S-Br in 39,2° W-Lg am 7. Juli, 30° S-Br in 45,3° W.Lg am 12. Juli und
40° S-Br in 48,2° W-Lg am 21. Juli gekreuzt hatte, stand am 31. Juli, 35 Tage
später, als die Linie überschritten worden war, in 51,5° W.-Lg auf dem Parallel
von 50° Süd.
Um vom letzteren Standpunkte aus die Länge der Ostspitze Staaten Land’s
zu erreichen, waren mehr als acht Tage erforderlich. Nachdem sie überschritten