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doch mußte Gegenstromes und leichten Windes halber wiederholt in ihr geankert
werden. Nördlich von der Banka-Strafse herrschten wieder, wie in der Sunda-
See, leichte veränderliche Ost- und Südwinde, und ging aus den letzteren .dann,
nachdem am 16. September in 105,3° O-Lg der Aequator überschritten worden
war, der SW-Monsun hervor. Mitten in der China-See, in der Nähe von
13,5° N-Br und 113° O-Lg endete. derselbe schon; es folgte mehrere Tage
anhaltende südöstliche, wiederholt von Windstille unterbrochene Mallung und
schliefslich in etwa 18,5° N-Br. und 115° O-Lg schon regelmäfsiger NE-Monsun,
bei welchem am 1, Oktober nach 124tägiger Reise die Rhede von Hongkong
erreicht wurde. In der China-See, wo 10° N-Br in 110° O-Lg am 21. Sep-
tember und 20° N-Br in 115° O-Lg am 29. September gekreuzt wurde, war
zwischen der Linie und 5° N-Br starke, an einem Tage die Gröfse von 3 Kn
erreichende‘ Nordströmung, zwischen 5° und 17° N-Br. ein‘ mit zunehmender
Breite allmählich östlicher laufender Strom von 1'bis 2 Kn Fahrt beobachtet
worden. In der Nähe der Macclesfield-Bank wurde dagegen‘ wieder ein Nord-
strom von. 1 Kn Stärke konstatirt, und an den Tagen, als die südöstliche
Mallung herrschte, lief die Strömung mit !/z bis 1 Kn Fahrt nach WNW.
Von. Hongkong versegelte der „Joseph Haydn“ am 24. Oktober nach
Saigon. Der erste Theil der Reise dorthin wurde bei leichtem, wenig‘ be-
ständigem NE-Monsun, der zweite, südlich von 12° N-Br der Küste folgend,
bei vorherrschend nördlichen und westlichen Winden in 7 Tagen zurückgelegt.
' In Saigon erhielt die Bark eine aus 1116 tons Reis bestehende Ladung
und trat: dann am 25. November die Rückreise direkt nach Bremen an. Bei
mäfigem NE- und südlich von 2° N-Br bei leichten Nordwinden wurde der
erste Theil dieser Reise zurückgelegt. In 0,5° N-Br und 105,2° O-Lg‘ wurde
Mallung und Stille angetroffen, die auch noch in der Nähe der Linie, welche
am 1. Dezember in 105,4° O-Lg überschritten wurde, herrschten. Südlich vom
Aequator traf man leichte, sehr veränderliche, vorherrschend östliche. Briese
und in der Banka-Strafße und der Sunda-Se@ mäfsigen NE- und NW-Wind.
Am 8. Dezember wurde die Sunda-Strafßse durchsegelt und dam bei leichtem,
gleich südlich derselben angetroffenem SE-Passat ein: südwestlicher Kurs ein-
geschlagen. In 10° S-Br und 101° .O-Lg, wo die Bark sich am 11. Dezember
befand, kam kräftiger Wind durch, in dieser Weise anhaltend, bis 19° S-Br in
80° O-Lg erreicht war,
In der Nähe von 28;5° S-Br in 46,5° O-Lg lag die polare Grenze des
Passatgebietes, .doch war Wind aus östlicher Richtung noch für längere Zeit
nachher der vorherrschende. Der erste Westwind, welcher dann gleich am
nächsten Tage zum Sturme zunahm, wurde am 7. Januar in 35° S-Br und
26,5° O-Lg angetroffen... Später herrschte noch wieder östlicher Wind, und ging
daher, da auch die westlichen Winde meist südliche Richtung: hatten, die Um-
segelung des Kaps .in rascher Weise vor sich. „Joseph Haydn“ schnitt 20° S-Br
in 75° O-Lg am 19. Dezember und 30° S-Br in 39° O-Lg am 3. Januar; ferner
den Meridian: von 90° Ost in 14,8° S-Br am 15. Dezember, den von. 60° Ost
in 25,9° S-Br am 26..Dezember und den von 30° Ost in 33° S-Br am 6. Januar,
Am 13. Januar wurde die Länge der Kapstadt passirt, und am 16. Januar stand
die Bark in 11,5° O-Lg wieder auf dem Parallel von 30° Süd; die Umsegelung
des Kaps hatte nur 13 Tage erfordert.
Durch Rechtdrehen des frischen Windes von SW durch Süd nach SE
entwickelte sich in der Nähe von 28° S-Br in 9,5° O-Lg der Passat, welcher
später zwar nur in mäßiger Stärke auftrat, aber doch ungestört und stetig
wehte... Er führte die Bark am 22. Januar in 1,3° W-Lg über den Parallel
von 20° Süd, am 28. Januar in 11,5° W-Lg über den von 10° Süd und am
4. Februar in .25,2° W-Lg zum Aequator. Die Zurücklegung der Strecke von
30° S-Br bis zu letzterem Punkte hatte 19 Tage erfordert.
In 3° N-Br und 27,2° W-Lg endete der schon seit. längerer Zeit nur
noch. sehr. flaue SE-Passat.. Und nachdem „Joseph Haydn“ einen Tag im Stillen-
gürtel zugebracht hatte, erreichte er in 3,8° N-Br und 27,3° W-Lg das Gebiet
des NE-Passats, welcher auf der zwischen 6,5° und 22° N-Br liegenden Strecke
recht kräftig auftrat. In 25° N-Br und 38,5° W-Lg lag die polare Passatgrenze;
gleich. nördlich von derselben traf die Bark kräftige Nordwinde, welche ‚über
eine Woche anhielten. Man segelte bei denselben über St. B.-Bug; nachdem