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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 8 (1880)

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der während der Herbstmonate in diesem Theile des Stillen Ocecans in der Nähe 
der Linie gewöhnlichen Strömung, welche sich durch ihre oft 70 Sın im Etmale 
betragende Gröfse auszeichnet und die auch schon von Maury im 8. Bande 
seiner Sailing Directions, Seite 792, hervorgehoben worden ist. Nördlich von 
7° N-Br, wo sich. der Wind durch S nach SW drehte, nahm auch der Strom öst- 
liche Richtung an und versetzte in zwei Tagen die Bark um 66 Sm. Dagegen 
wurde im Gebiete‘ des NE-Passats, dessen südliche Grenze in 9,2° N-Br und 
121° W-Lg lag, wieder eine regelmäfsige westliche Versetzung von 15 bis 24 Sm 
im Etmale gefunden. So folgte hier überall die Strömung der Richtung des 
herrschenden Windes. Das Gebiet des viel schwächer als der SE-Passat auf- 
tretenden NE-Passats erstreckte sich bis nach 29° N-Br in 130,8° W-Lg. 
Nördlich von diesem Punkte fand „Bylgia“ an einigen Tagen Stille und Mallung; 
in 32° N-Br endlich nordwestlichen Wind, der die Bark bis zum 12. November 
ans Ziel führte. Die Reise, auf deren letztem Theil 10° N-Br in 122° W-Lg 
am 26. Oktober, 20° N-Br in 129° W-Lg am 31. Oktober und 30° N-Br in 
130,1° W-Lg am 6. November geschnitten wurde, hatte eine Dauer von 
60 Tagen. 
Am 9. . Dezember ging die mit Weizen beladene, abermals nach der 
Kapstadt bestimmte Bark wieder in See, Der südliche Wind, mit welchem diese 
Reise angetreten wurde, drehte sich bald nach West und NW und, von kräf- 
tigem Winde begünstigt, konnte während der nächsten drei Tage eine bedeutende 
Strecke zurückgelegt werden. In ungefähr 26° N-Br und 120,8° W-Lg kam 
der Passat durch, der später nur in mäfsiger Stärke auftrat und bis nach 
7,5° N-Br in 116° W-Lg wehte. Es wurde kein Stillengürtel beim Uebergange 
vom Gebiete. des NE- in das des SE-Passats angetroffen; vielmehr drehte sich 
der flau gewordene Wind durch Ost nach SE ohne jede Störung und frischte 
aus letzterer Richtung bald wieder auf. Am 28. Dezember wurde in 122° W-Lg 
der Aequator, in dessen Nähe an zwei Tagen wieder eine 100 Sm betragende 
Westströmung beobachtet war, überschritten, Eine östliche Strömung wurde, 
entsprechend dem Nichtvorhandensein westlicher Winde, nicht bemerkt. 
30° N-Br war in 122° W-Lg am 12. Dezember, 20° N-Br in 118,5° W-Lg am 
18, Dezember und 10° N-Br in 116,3° W-Lg am 23. Dezember gekreuzt worden. 
Im südlichen Theile des Stillen Oceans erreichte „Bylgia“, welche bei 
mäßig starkem aus raumer Richtung wehendem Winde 10° S-Br in 123,3° W-Lg 
am 1. Januar 1880, 20° S-Br in 123,7° W-Lg am 5. Januar und 30° S-Br in 
122,5° W-Lg am 9. Januar gekreuzt hatte, in 31,5° S-Br und 122° W-Lg 
die südliche Grenze des Passats. Nachdem sie überschritten war, herrschte 
für wenige Stunden Windstille, Bald folgte frischer nordwestlicher Wind, und 
in ziemlich rascher von keinem Sturme getrübter Fahrt wurde dann die weitere 
Reise zum Kap Horn vollendet. Nachdem 40° S-Br in 112,8° W-Lg am 
15. Januar und 50° S-Br in 96° W-Lg am 22. Januar erreicht worden war, 
passirte „Bylgia“ am 30. Januar, dem 52sten Tage der Reise, die Länge des 
erwähnten Kaps. 
Im Atlantischen Ocean, wo vorwiegend nördliche mäfsig starke Winde 
angetroffen wurden, verlief die Reise auch in sehr befriedigender Weise, Erst 
östlich von 2° W-Lg verursachten an mehreren Tagen herrschende leichte Ost- 
winde einige Verzögerung. Nachdem in 40° S-Br kräftiger Südwind durch- 
gekommen war, erreichte die Bark in wenigen Tagen das Ziel. 
Nachdem 50° S-Br in 42° W-Lg am 6. Februar, 40° S-Br in 3,5° W-Lg 
am 15. Februar, 30° W-Lg in 46,5° S-Br am 8. Februar und der erste Meridian 
in 37,4° S-Br am 18. Februar geschnitten worden war, erreichte die Bark 
am 27. Februar die Rhede der Kapstadt. Die Reise hatte eine Dauer von 
80 Tagen. 
2, ‚Reise der Bremer Bark „Joseph Haydı“, Kapt. Henr. Rabbe. 
Am 30. Mai 1879, zwei Tage später, als von Cardiff aus die Reise an- 
getreten worden war, überschritt der nach Hongkong bestimmte „Joseph Haydn“ 
den Parallel von 50° Nord. Bei veränderlichen leichten Winden, die bis 
44° N-Br vorherrschend ungünstige, südlich davon aber meist nördliche Richtung 
hatten, wurde von hier aus ein südlicher Kurs gesteuert. In 32,0° N-Br und 
18,5° W-Lgy wurde .der Passat angetroffen. Derselbe entwickelte sich aus
	        
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