6.
Aus den für jeden Monat aufgeführten Einzelbeobachtungen der Winde
nach den 16 Strichen der Windrose ergiebt sich, dafs in den meisten Monaten
die vorherrschenden Winde mit den übrigen für die mittleren Windrichtungen
gefundenen Werihen übereinstimmten; im Ganzen waren die NW- und NNW-
Winde, besonders die letzteren, die am meisten vorherrschenden und auch von
der gröfsten Stärke, so dafs die Gesammt-Resultante der Windrichtungen für
die Zeit vom 1. September 1829 bis 31. März 1832 ebenfalls NNW ist, nämlich
N 26° W, mit der durchschnittlichen Stärke von 1,16 nach Beauf, Skala. Die
mittleren Windrichtungen bewegten sich in den einzelnen Monalen zwischen
den Grenzen N 15° E (November 1829) und S 70° W (Februar 1831), also über
einen Bogen von 125°, und die mittleren Windstärken zwischen 0,29 (bei
N7°W im Februar 1830) und 3,22 (bei N 22° W im Februar 1832). Ueber-
haupt waren die NNW-Winde im Mundy-Hafen besonders stark, weil dieser
nach Norden zu offen ist. Für die Monate September 1831 bis März 1832 (inkl.)
war die mittlere Windrichtung im Mundy-Hafen N 18° W mit einer durchschnitt-
lichen Stärke von 2,10, während diese Faktoren im Felix-Hafen N 20° W und
1,00 und im Vicetoria-Hafen N 44° W und 0,89 betrugen.
Hinsichtlich der im Boothia-Golf vorherrschenden NNW-Winde bemerkt
Sir John Ross a. a. 0.: „Diese und die zahlreichen Flüsse, welche sich in
den Boothia-Golf ergiefsen, erklären den starken Strom, welchen Sir E. Parry
ostwärts in die Hecla- und Fury-Strafse hineinsetzend fand.“
Die Anzahl der Stillen war im Feliz-Hafen am gröfsten, nämlich 1202
Stunden oder 50 Tage im Jahr, im Victoria-Hafen betrug sie 970 Stunden oder
40 Tage 10 Stunden im Jahr; die meisten Stillen traten an beiden Orten ein
im März; die Monate August und September zeigten die geringste Anzahl von
Stillen.
Zum Vergleiche mit diesen hier geschilderten Windverhältnissen zu
Boothia-Felix geben wir nach den Beobachtungen von Kapt. Sir Edw. Belcher
während der Ueberwinterungen mit I. Br. M.S. „Assistance“ und dem Tender
„Pioneer“ 1852/53 im Northumberland-Sund und 1853/54 im Wellington-Kanal
die mittleren Windrichtungen und Stärken für die betreffenden Monate (siehe
„Contributions ete.“, II, pag. 175 und 189). .
Jan.
Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Okt. | Nov. | Dez. | Jahr
Northumberland-Sund, 76° 52‘ N-Br, 97° W-Lg, 1852/53
Mittl. Windrichtung [S2°E IN 60° E: S44°E:; N 8° E N20°W N4°W|S 16°W| S70°E | S10°E |N25° Wij S73° E |N 68° EIN 80° E
Windstärke | 034 | 060 | 119 | 183 | 057 | 0,38 | 0,58 | 0,27 | 0,26 | 0,98 | „7 | 0,09 | 0,26
Wellington-Kanal, 75° 31‘ N-Br, 92° 10‘ W-Lg, 1853/54
Mitt], Windrichtung [S32°E |S11°E :S38°E | S20°E IS 14° WIN 75° E| S81°E |N 46° EIS 28° Wi S35°E | S17°E|S37°E|S39°E
„ Windstärke | 0.42 | 1,32 | 1,14 | 1,75 0,18 | 0,93 | 1,61 | 0,64 | 0,80 0,90 0,89 | 1,35 | 0,78
3. Luftdruck. Für die Luftdruckverhältnisse während der Ueber-
winterung der Vega-Expedition geben bis jetzt allein die von Lieut. Bove in
seiner oben erwähnten Tabelle mitgetheilten, auf 0° reducirten täglichen Mittel
des Luftdrucks einigen Aufschlufs. Die hieraus hergeleiteten Monatsmittel, so-
wie die in den einzelnen Monaten höchsten und niedrigsten Tagesmittel des
Luftdrucks in mm und auf 0° reducirt, sind: