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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 8 (1880)

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in der Nähe der „Vega“ in Bewegung; zwei Stunden später dampfte das Schiff 
durch das Eis in die offene See, nachdem es 294 Tage oder fast 10 Monate 
in dem eisigen Gefängnifs gefesselt war. 
Hinsichtlich der täglichen und jährlichen Temperatur-Schwankungen und 
der Stunden des Eintrittes des Maximum und Minimum’ der Temperaturen im 
Durchschnitt für jeden Monat in der Polaris-Bai und auf Sabzine-Insel ist hier 
auf die in der Tabelle sub 4) und 6) angeführten Originalquellen von Bessels 
und Koldewey hinzuweisen. 
Für die arktischen Meerestheile zwischen Ost-Grönland und Nowaja-Semlja 
sind hier als gleichfalls durch frühere Publikationen bekannt zu erwähnen 
u. A, die schönen umfassenden Arbeiten von Mohn: „Bidrag til Ost-Ishavets 
Klimatologi og Meteorologi“ s, Förhandl. i Vedenskabs Selbskabet i Christiania, 
Aar 1874, pag. 74—106 (vgl. auch Petermann’s „Mitth.“, 1874, pag. 162—178 
und „Oesterr. Zeitschr. f. Met.“ (IX), 1874, pag. 235—237, ferner die Arbeiten 
von Wijkander bezüglich der Nordenskiöld’schen Expedition 1872/73 nach 
Spitzbergen (s. „Oesterr. Zeitschr. f. Met.“, XI, 1876, pag. 116, und Peter- 
mann’s „Mitth.“, 1876, pag. 290), endlich für das gesammte Polarmeer die 
treffliche Arbeit von Chavanne: „Die Eisverhältnisse im arktischen Polarmeere 
und ihre periodischen Veränderungen“ in Petermann’s „Mitth.“, 1876, pag. 
134—142, 245—280, . 
Weniger bekannt: dürften noch gegenwärtig sein die „Contributions to our 
knowledge of the meteorology of the arctic regions“, published by the authority 
of the Meteorological Couneil, London, Part I und II, 1879 und 1880, welche 
nach den Logbüchern und Journalen verschiedener britischer arktischer Expe- 
ditionen bis zum Jahre 1879 sehr werthvolle und in dieser Ausführlichkeit und 
Zusammenstellung der einzelnen Beobachtungsorte bisher noch nicht publicirte 
Tabellen über die Klimatologie und Oceanographie der amerikanisch-arktischen 
Gegenden (inkl. der Baffins- und Hudsons-Bai und einiger Orte Westgrönlands) 
und eingehende Diskussionen derseiben enthalten, denen wir in diesem und den 
folgenden Abschnitten. dieses Artikels zur Ergänzung derselben einige Angaben 
entnehmen. 
Zu Fort Confidence am Grofsen Bären-See, in 66° 40‘ N-Br und 119° W-Lg, 
hat Dr. John Rae vom 2. Oktober 1850 bis 6. Juni 1851 täglich 3 Mal 
(9% a.m., 1° p.m., 9* p.m.) meteorologische Beobachtungen angestellt. - Hier- 
nach hat dieser Ort einen ausgesprochen arktisch-kontinentalen Charakter mit 
plötzlichen und grofsen Temperaturänderungen, niedrigen Wintertemperaturen 
und schon im Mai mit verhältnifsmäfsig hohen Temperaturen. Während der 
Beobachtungszeit war das absolute Minimum —57,5° am 21. Januar 1851, 
9* a. m., bei E-Wind, also nur wenig höher, als das niedrigste Minimum zu 
Floeberg-Beach, über 15° nördlicher gelegen; die mittlere Januar-Temperatur 
war — 35,4°, die des Februar — 37,1°, gleich der Februar-Temperatur in der 
Discovery-Bai, mit einem absoluten Minimum von — 50°, Das absolute Maximum, 
+ 8,3°, trat ein am 15. Mai 1851, 1* p.m., bei S-Wind; das Monatsmittel im 
Mai war ca — 72°, . 
Die Monatsmittel und Extreme der Temperaturbeobachtungen von.Dr. Rae 
zu Fort Hope in der Repulse-Bai 1853/54 sind in der obigen Tabelle mitgetheilt; 
hier möge noch nach Dr, Rae’s „Narrative of an expedition to the shores of 
the arctic sea“ (s, „Contributions ete.“, I, pag. 32) erwähnt werden, dafs die 
höchsten monatlichen Temperaturen bei SE-Winden, Schnee und Regen statt- 
fanden, die niedrigsten aber bei NW-Winden und klarem Wetter. 
In der Battiy-Bai, in 73° 12‘ N-Br und 91° 10‘ W-Lg, beobachtete 
Kapt. W. Kennedy an Bord des Schiffes „Prince Albert“ in der Zeit vom 
September 1851 bis April 1852 als niedrigste Temperatur — 43,5° am 14. März 
1852 und als höchste -+ 7,8° am 25. April (s. „Contrib. etc.“, I, pag. 31). 
Sir John Ross mufste sich während seiner Aufsuchung der NW-Passage 
mit dem Schiffe. Victory“ in den Jahren 1829—33 für die Zeit vom 1. Oktober 1829 
bis 29. Mai 1832, weıl das Schiff vom Eise besetzt war, im Boothia-Golf auf- 
halten, und zwar im den ‚drei Häfen an der Ostseite der Boothia- Halbinsel: 
Felix in 69° 58‘ 42“ N-Br und 92° 1‘ 6“ W-Lg vom 1. Oktober 1829 bis 
17. September 1830, Victoria in 70° 8‘ N-Br und 91° 35‘ W-Lg vom 18. Sep- 
tember 1830 bis 28. August 1831 und Mundy in 70° 18‘ N-Br und 91° 40‘ W-Lg
	        
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