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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 8 (1880)

Die Karten der erdmagnetischen Elemente für 1880.0. 
Herausgegeben von der Deutschen Seewarte, Abtheilung Il.') 
(Mit drei Kartenbeilagen.) 
Durch die immer gröfser werdenden Dimensionen, welche der Eisen- 
schifbau nach und nach gewonnen hat, und durch die Thatsache, dafs infolge 
davon der Weltverkehr zur See in allen Erd- und Meerestheilen mehr und mehr 
sich der eisernen Fahrzeuge bedient, erhob sich die Kenntnifs der Werthe der 
erdmagnetischen Elemente für eine bestimmte Epoche und einen bestimmten Ort 
der Erde zum Range einer der wichtigsten Grundbedingungen für eine sichere 
und strenge Navigirung. So geschah es denn auch, dafs Karten, welche die 
Werthe der erdmagnetischen Elemente darstellten und anfänglich nur in Hand- 
und Lehrbüchern oder Atlanten der physikalischen Geographie eine Stelle 
fanden, sich nach und nach in den Handbüchern der Navigation einbürgerten; 
zum mindesten konnten solche Karten in Büchern, welche die Deviationslehre 
eingehender behandelten, nicht mehr entbehrt werden. Besonders waren es 
hier die Arbeiten von Kapitän Evans, dem um die Lehre der Deviation der 
Kompasse so sehr verdienten Hydrographen der britischen Admiralität, welche 
den Anforderungen einer neuen Zeit Rechnung trugen und Karten der erd- 
magnetischen Elemente zu einer allgemeineren Verbreitung verhalfen, Begreif- 
licherweise waren Karten, welche die Linien gleicher magnetischer Variation 
(Isogonen) veranschaulichen, schon früher unentbehrlich, und es erschienen 
daher auch solche von Zeit zu Zeit in neuer Ausgabe, theilweise nur einzelne 
Meere, theilweise die ganze Erde mit Rücksicht auf die Werthe dieses für die 
praktische Schiffahrt wichtigsten Elementes darstellend, Durch die zahlreichen 
Beobachtungen, welche an Bord hölzerner Schiffe in allen Theilen der Erde, 
unter Anwendung der seit Flinders’ Untersuchungen im Anfange dieses Jahr- 
hunderts gelehrten Grundsätze, ausgeführt wurden, war es auch möglich ge- 
worden, die Karten der Linien gleicher magnetischer Variation lediglich aus 
der Erfahrung heraus auf dem Laufenden zu erhalten, d. h. so zu konstruiren, 
dafs sie den Zustand der Dinge mit Bezug auf dieses Element des Erdmagnetismus 
für eine bestimmte Zeit ziemlich genau darstellten. Mit dem Häufigerwerden 
maritimer wissenschaftlicher Expeditionen, bei welchen, durch Humboldt an- 
geregt, das Beobachten der magnetischen Elemente stets eine hervorragende 
Stelle in den Instruktionen angewiesen erhielt, mit der Zunahme des Interesses, 
welche nun auch die magnetische Aufnahme einzelner Landestheile zur Folge 
hatte, war es nicht nur möglich, auch für solche Theile der Erde, welche ge- 
wöhnlich nicht vom Weltverkehr berührt wurden, den Verlauf der Isogonen 
genauer niederzulegen, sondern es wurde nunmehr auch ausführbar, Karten der 
Linien gleicher magnetischer Neigung (Isoklinen) und der gleichen Stärke der 
erdmagnetischen Kraft (Isodynamen) zu entwerfen und mit nahezu gleicher 
Sicherheit auf dem Laufenden zu erhalten, 
Epochemachend wirkten auf dem Gebiete der Darstellung der erd- 
magnetischen Phänomene die unvergänglichen Arbeiten von Gauss, deren Resultate 
in dem zu solcher Berühmtheit gelangten „Atlas des Erdmagnetismus, nach 
den Elementen der Theorie entworfen von Gauss und Weber“ zu- 
sammengefafst sich befinden und das bezeichnen, was wir als letztes Endziel 
1) Verlag von L. Friederichsen & Co, in Hamburg. 
Ann. d. Hydr., 1880, Heft YIE (Juli)
	        
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