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wenig veränderte, wie es erwähntermafßen auf diesem Meerestheil im Spätherbst
häufig der Fall ist. Durch ein Abhalten nach Ost würde „General Brialmont“
also in die südlichen Winde der östlichen Hälfte der Depression gekommen
sein, und da im Dezember und Januar die südlichen Winde vor der Küste von
Europa überhaupt die vorherrschenden sind, so durfte ein Verfahren, wie es
hier angerathen wird, ohne voraussichtlichen Nachtheil für den späteren Verlauf
der Reise wohl gewagt werden. .
Nachdem für „General Brialmont“ der Wind sich gemäfsigt hatte, mufste
jange Zeit hindurch gegen nördliche und nordöstliche Winde gokreuzt werden
und erst, nachdem man am 30. Dezember in 37° N-Br und 36° W-Lg westliche
Winde angetroffen hatte, nahm die Reise einen etwas rascheren Verlauf. In
16° W-Lg setzte aber wieder südöstlicher Wind ein, durch den der letzte Theil
der Reise sehr verlängert wurde. Am 14, Januar 1880 wurde die Mündung
des Kanals erreicht; es waren auf der Strecke von der Linie bis hier 47 Tage
verbracht worden und in dieser Zeit 10° N-Br in 29° W-Lg am 4. Dezember,
20° N-Br in 37,3° W-Lg am 11. Dezember, 30° N-Br-in 34,3° W-Lg am
29, Dezember und 40° N-Br in 33° W-Lg am 31. Dezember überschritten
worden, ;
Zusätze und Berichtigungen zu der Segelanweisung
von Französisch Guayana...
(„Notice hydrographigue“, No. 13: und 15. Parts, 1879.)
Der Gouverneur von Französisch Guayana und der Kommandant des
französischen Schiffes „V’Estafette“, 1879, Schiffslieutenant M. Couy, haben
Nachstehendes über die Küste von Französisch Guayana berichtet. En
* Oyapock-Flufs.!).- In der Mündung dieses Flusses ist auf. einer‘ bei
Niedrigwasser trocken fallenden Klippe, in ‘der Nähe des Ankerplatzes von
Montagne d’argent, eine Bake errichtet und bei der Klippe, nahe der Insel
Cartouche, eine Tonne verankert worden, ‘
Cayenne.?) Auf der Insel Grand Connetable ist kein Leuchtthurm‘ im
Bau. Das weiße feste Feuer auf der Insel Enfant perdu, in 5° 2‘ 40“ N-Br
md 52° 21‘ 16” W-Lg, befindet sich auf einem Holzgerüst, 18,5m über Hoch-
wasser, und ist 7 Sm weit zwischen den: Peilungen rw S 75° O über Süd bis
S35° W und zwischen ?1w N 35° W über Nord bis N 75° O sichtbar. ' ;
Im Osten der Insel Enfant perdw ist jetzt keine weiche Schlammbank
mehr vorhanden, dagegen findet man am Rande der Bank, 3 Sm in NW der
Insel, 6m Wasser, Schlammgrund.‘‘ Kleine Schiffe können 1°/2 Sm im Westen
dieser Insel auf 3m Wassertiefe ankern. ‘.
Das weilse feste Feuer von Cöperow befindet sich 30m in rw..SzW_ von
dem gleichnamigen Fort zu: Cayenne, auf einem Holzgerüst, 39,5m über Hoch-
wasser, und ist bei klarer Luft 12 Sm weit sichtbar.‘ Geographische Lage
4° 56‘ 20“ N-Br und 52° 20‘ 11“ W-Lg. Auf der NW-Ecke der Kaserne, in
rw N33° W von Ceperow, brennt ein grünes festes Feuer, welches sich 20,9m
über Hochwasser befindet und 8 Sm: weit sichtbar ist. Westlich der Peilung
rw S 43° W wird dieses Feuer von Gebäuden verdeckt. Die Deckpeilung dieses
Feuers mit denjenigen von C&perow führt über die Klippe Aimable fort. — Auf
dem Molenkopf von Cayenne brennt 12m über Hochwasser ein rothes festes
Feuer, welches den Ankerplatz erleuchtet. Auf der Klippe Major steht eine
Bake und bei der Klippe Aimable liegt in Deckpeilung mit dem. grünen Feuer
von Cayenne und dem weifsen Feuer von Cöperow, in rw S33° O0—N 583° W,
eine Tonne. Ferner ist die auf der Rhede von Cayenne liegende Klippe Cheval
i) S. „West India Pilot“, Part I, 1872, pag. 22, und „Nachr. f. Seef,“, 1879, ad No. 604,
2) a, 3. O. pas. 26, 27, und „Nachr, f. Seef,“ 1879, ad No, 375 und 603.