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Am 4. Mai wurde Manta wieder verlassen, um nach dem in ungefähr 2°
N-Br liegenden Platze Tumaco zu segelp.) Die Reise dahin wurde bei mäfsigem,
beständigen SW-Winde in 2 Tagen vollendet, Am 18. Mai ging der Schoner
abermals in See, um nach Panama zu segeln. Von mäfsigen SW und leichten
Südwinden begünstigt, erreichte man diesen Platz am 22. Mai
Am 18, Juni wurde Panama verlassen, um in südlicher liegenden Häfen
eine Fracht zu suchen. Bei südwestlichem, häufig von Böen und Gewittern
begleiteten Winde gelangte man nach 10tägiger Reise wieder nach dem Hafen
Tumaco. Da Kapt. Ziemann hier aber keine Fracht fand, so scizte er am
29. Juni die Reise nach Gwayaquil fort. Auch jetzt wurde südwestlicher, böiger
Wind und trübes, regnerisches Wetter angetroffen. Man überschritt am 6. Juli
in 82° W-Lg den Aecquator und gelangte am 9. Juli in die Bai von Guayaquil.
In Guayaquil gelang es cine Fracht abzuschliefsen, doch mufste dann
noch wieder nach Manta versegelt werden. Hier wurde die Ladung einge-
nommen und am 19, September die Reise nach einem cpglischen Orderhafen
angetreten, Bei frischem SW-Winde, der anfänglich die Einhaltung eines West-
kurses nicht gestattete, der aber sehr bald raumer lief und später in den SE-
Passat überging, lag der Schoner vom Lande ab.
Am 28, September war man in Sicht der Hood-Insel in der Galapagos-
Gruppe gelangt. Hier herschte au einem Tage Windstille, dann setzte der
allmählich östlicher laufende Passat wicder ein und, beim Winde steuernd,
segelte der Schoner nach SW, bis er nach einem abermaligen Aufenthalt durch
Windstille, welcher in 16° bis 17° S-Br und 99° W-Lg stattfand, in 30° S-Br
und 103° W-Lg an die polare Grenze des Passats gelangte. In 32° S-Br und
101,5° W-Lg setzte Westwind ein und, ohlıne besonders stürmisch an lzulgoten,
begleitete dieser den „General Brialmont“ ganz bis zur Länge des Kap Horn,
welche am 28, Oktober erreicht wurde, Es war 10° S-Br in 97° W-Lg am
28. September, 20° S-Br in 101,2° W-Lg am 5. Oktober, 30° S-Br in 102,8°
W-Lg am 10, Oktober, 40° S-Br in 95,3° W-Lg am 18. Oktober und 50° S-Br
in 87° W-Lg am 23. Oktober geschnitten worden.
Im Atlantischen Ocean herrschten südlich von 50° S-Br nordwestliche
Winde vor. Am 9%. November erblickte man in 50° S-Br und 50° W-Lg einen
grossen Eisberg. Zwischen 50° und 40° S-Br traten neben den nordwestlichen
auch südwestliche Winde, und zwar an mehreren Tagen heftig stürmend, auf.
Nördlich von 40° S-Br bis zum Passatgebiete hin wurden südwestliche und
östliche, und nicht, wie es gewöhnlich der Fall ist, nördliche Winde angetroffen.
Der Passat, welcher in 26° S-Br und 30,5° W-Lg einsetzte, aber erst in
3° S-Br recht kräftig durchkam, führte den Schoner am 28. November in
28,7° W-Lg zum Aequator. Die Strecke vom Aequator bis zu diesem Punkte
war iu 31 Tagen zurückgelegt und auf derselben 40° S-Br in 38° W-Lg am
3. November, 30° S-Br in 32,2° W-Lg am 15. November, 20° S-Br in 30,3° W-Lg
am 20, November und 10° S-Br in 32,4° W-Lg am 25. November überschritten
worden.
Der SE-Passat wehte nördlich der Linie bis nach 3,5° N-Br in 28° W-Lg.
Leiser, sehr veränderlicher Zug aus NE und SE, zuweilen auch für kurze Zeit
Windstille, wurden nördlich von dieser Breite angetroffen, und erst nach einem
Aufenthalt von drei Tagen gelang es, in 5,8° N-Br und 28,5° W-Lg den NE-
Passat zu erreichen. Im Gebiete dieses Windes herrschte schr kräftige Briese
bis nach 12° N-Br in 29,5° W-Lg hiv, weiter nordwärts wurde der Wind
schwächer und nahm gleichzeitig eine nördlichere Richtung an. In 20° N-Br
und 36,3° W-Lg trat Windstille ein, die einen Tag anhielt. Auf sie folgte
nordwestlicher Wind, der an zwei Tagen, zwischen 25° und 26° N-Br, so
stürmisch wehtie, dafs das beim Winde segelnde Schiff nur geringen Fortgang
erzielen konnte,
Wahrscheinlich würde es für „General Brialmont“ von Vortheil gewesen
3ein, wenn man hier unerachtet der niedrigen Breite vollweg gehalten oder
selbst Ostkurs gesteuert hätte. Wie die Berichte der „Anna Thormann“ und
anderer Schiffe angeben, leg nämlich um diese Zeit in der Nähe von 30° N-Br
und 27° W-Ly die Mitte ciner Depression, welche ihren Ort längere Zeit nur
1) Siehe diesjährige Annalen S. 164.