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hier eingeschlagen wurde, die passendste. „Amaranth“ wurde bis nach 45° W-Lg
in 47° N-Br durch östlichen Wind geführt. In der Nähe dieses Punktes lief
am 2. Dezember der Wind in rasch erfolgender Drehung durch Süd nach West
und Nord, und wenn nach dieser Zeit auch östlicher Wind von nennenswerther
Dauer nicht mehr angetroffen wurde, so war der Verlauf des noch vorliegenden,
meist bei hoch nördlichen Winden ausgeführten Theils der Reise doch auch
ein sehr befriedigender., Am 13. Dezember, nach einer aufserordentlich raschen
Reise von nur 19 Tagen vom Kanal, erreichte „Amaranth“ den Hafen von
New- York. Auf dieser, auch von Stürmen ganz freien Reise wurde 30° W-Lg
in 48,5° N-Br am 28, November, 50° W-Lg in 44,8° N-Br am 3. Dezember,
60° W-Lg in 42,5° N-Br am 9. Dezember und 70° W-Lg in 40° N-Br am 12. De-
zember überschritten.
Am 21. Januar 1880 verliefs „Amaranth“ den Hafen wieder, um nach
Bremen zurückzukehren. Auch auf dieser Reise war das Auftreten von Ostwind,
besonders so lange wie man sich westlich von 34° W-Lg befand, ein häufiges,
immerhin konnte aber auch dort ein einigermaßen befriedigender Fortgang
erzielt werden. Später kam starker Westwind durch, der die Bark rasch zur
Mündung des Kanals führte. Nennenswerthe Stürme wurden während der Reise
nicht angetroffen, Nachdem vorher 70° W-Lg in 39,8° N-Br am 23. Januar,
50° W-Lg in 39,6° N-Br am 30. Januar und 30° W-Lg in 45° N-Br am 5. Fe-
bruar gekreuzt worden war, wurde am 12. Februar nach 22tägiger Reise
Lizard erreicht. ;
18. Reise der Bremer Bark „Henry“, Kapt. L. Haesloop.
Am 15. November 1879, also 9 Tage eher als der Mitsegler „Amaranth“,
passirte die nach New-York bestimmte Bark „Henry“ die Länge von Lizard.
Bei leichten östlichen und südlichen Winden anfänglich, westlich von 24° W-Lg
in 43° N-Br aber bei kräftigem Ostwinde, verlief die Reise von dort ab in
ganz befriedigeuder Weise. Kapt. Haesloop verfolgte eine Route, welche
zunächst in die Nähe der nordwestlichsten Inseln der Azoren-Gruppe führte.
Weiter nach Westen hin hielt man sich zwischen 34° und 35° N-Br, wo hoch
nördliche und östliche Winde vorherrschten. Auch als man wicder einen nörd-
licheren Kurs einschlug, wurden nordöstliche und erst ganz zuletzt leichte süd-
westliche Winde angetroffen. Die Reise, welche fast von jedem stürmischen
Weiter verschont blieb, nahnı cinen solchen Verlauf, dafs 40° N-Br in 33,5°
W-Lg am 24. November, 30° W-Lg in 40,9° N-Br am 23. November, 50° W-Lg
in 34,6° N-Br am 1. Dezember, 60° W-Lg in 35,0° N-Br am 4. Dezember und
70° W-Lg in 38° N-Br am 9. Dezember geschnitten wurde. Am 11. Dezember,
nach 26tägiger, günstiger Reise wurde der Hafen von New- York erreicht.
Am 12. Januar 1880 passirte „Henry“, jetzt auf der Heimreise nach
Bremen begriffen, Sandy Hook wieder. Mehr als die Hälfte dieser bei stürmischem
NNE-Winde angetretenen Reise mufste bei vorherrschend östlichen Winden, die
immer nur für kurze Zeit von Westwind unterbrochen waren, zurückgelegt
werden. Erst nachdem 42° W-Lg überschritten worden war, setzten durch-
stehende westliche Winde ein, die nun wiederholt zum heftigen Sturme zunahmen.
Einer derselben ereignete sich am 30. Januar bei einem nicdrigsten Luftdrucke
von 747,3 mm in 44° N-Br und 32° W-Lg, und ein anderer am 9. Februar in
49,8° N-Br und 7° W-Lg bei einem Luftdrucke von 724,0 mm. Beiden Stürmen
ging ein Krimpen des Windes, bei dem letzteren sogar ein solches nach SE
voran, und in jedem Falle schofs der Wind, nachdem der Luftdruck seinen
niedrigsten Stand erreicht hatte, nach West und WNW aus. Es wurden während
der Reise 70° W-Lg in 38,8° N-Br am 14. Januar, 50° W-Lg in 39,5° N-Br
am 23. Januar und 30° W-Lg in 44,5° N-Br am 31. Januar geschnitten. Am
9. Februar, dem 28, Tage der Reise, befand die Bark sich in Sicht der
Lizard-Feuer.
19. Reise des Belgischen Dreimastschoners „General Brialmont“,
Kapt. A. Ziemann.
Am 18, Dezember 1878 verliefs der unter belgischer Flagge segelnde,
vom deutschen Kapt. Ziemann geführte Dreimastschoner „General Brialmont“
die Mündung der Garonne, um nach dem in Ecuador gelegenen Hafen Manta