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hohen mit dichtem Laubwald bedeckten Bergen; sie endet nach Land zu in
einem kleinen Becken, in welches sich ein gröfserer Bach und ein kleinerer
Wasserfall ergiefsen, die das Wasser im Hafen vollkommen frisch erhalten und
eine nach aufsen setzende Strömung erzeugen. In der Mitte des Beckens liegt
eine kleinere und eine gröfsere Insel, und dicht am nördlichen Rande eine noch
gröfsere, welche aber beim Einlaufen nur als ein Stück vorspringendes Land
erscheint. S.M.S. „Freya“ ankerte zwischen den beiden gröfseren Inseln in
29m Wassertiefe, in gut haltendem festem Schlick. Die Lothungen ergaben
bis dicht an das Land genügende Wassertiefe; nur der südliche Theil der
inneren Bucht stellt sich als unsicher heraus, weil sich dort ziemlich weit in
dieselbe hinein eine Bank mit stellenweise nur 3m Wasser erstreckt, weshalb
es nicht rathsam ist, in diesen Theil einzulaufen. An der Nordseite der Einfahrt
befinden sich mehrere Felsen dicht unter Wasser, die aber durch Seegras,
welches man ganz nahe passiren kann, vollkommen deutlich bezeichnet sind.
Der Hafen ist jedem Dampfschiff als Zufluchtsstätte zu empfehlen, aber
für Segelschife unbrauchbar, weil die hohen Berge keine entschiedene Briese
durchkommen lassen.“
„Die Fahrt durch den Mayne-Kanal ist durch das Vorhandensein der
rothen Tonne,*) die an ihrer richtigen Stelle, nördlich der Insel Summer, vor-
gefunden wurde und ziemlich weit zu sehen ist, bei einigermafsen sichtigem Wetter
und gehöriger Aufmerksamkeit nicht mehr gefährlich, auch kann die Bank,
welche sich von der Nordspitze (Green Point) von Long I. hinaus erstreckt,
dadurch mit Sicherheit vermieden werden, dafs man von der rothen Tonne aus
so lange direkt auf die hohen Berge von Baverstock I. zu hält, bis CutlerI. mit
der Oeffnung der /sthmus-Bucht in Linie sich befindet, von wo aus man,
(utler I. etwas an B.B. haltend, frei von jeder Gefahr kommt.“ ?)
„Die Einfahrt in die Isthmus-Bucht?) ist leicht und sicher,*) und sind
alle Gefahren durch Seegras zur Genüge markirt. Der Ankerplatz — S.M.S.
„Freya“ ankerte auf 53m Wassertiefe, Grund fester Schlick, in den Peilungen:
Hurlow Rock NNW'J4W, Selfe Point SW*Y«W — ist sehr gut und hinreichend
für die gröfsten Schiffe. Der innere Hafen, im Norden von Allen Point, ist
seiner geringeren Tiefe wegen allerdings wohl besser, als der äufsere, aber
doch infolge seiner geringeren Dimensionen nur für kleine Fahrzeuge geeignet.“
„Latitude Cove, 13 Sn von Puerto Bueno entfernt, an der Ostküste der
Insel Hanover, ist ähnlich, wie die Pylades-Bucht, ein tiefer, nach SWzW sich
erstreckender Einschnitt in das Land, an beiden Seiten von hohem, bewaldetem
Lande eingefafst. Die vor dem Hafen liegende Untiefe ist das einzige Hinder-
nißs beim KEinlaufen, bei Tage aber, da sie durch dichten Seetang markirt ist,
lcicht zu vermeiden. Die eigentliche Einfahrt bildet die schmalste, wenig über
200m breite Stelle; kurz vorher finden sich 38—40m Wasser, dann nimmt die
Tiefe zu, bis ganz im Innern wieder weniger Wasser und ein guter, geschützter
Ankerplatz vorgefunden wird. Die ganze Länge der Bucht beträgt etwas über
1500m, die Breite im Innern ca 300m. Da das Land ganz steil abfällt, so
kann man sich demselben, bis auf einzelne, durch Seegras markirte, vorspringende
Stellen, unmittelbar nähern, und können deshalb nicht allzugrofse Schiffe hier
auch bequem schwaien.“
„Die Wide-Bucht, zwischen den Inseln Long und Juan gelegen, ist, von
Süden kommend, an ersterer Insel leicht zu erkennen; diese erscheint zunächst
als eine niedrige, dicht bewaldete Insel von beträchtlicher Länge, welche quer
vor der Insel Juan liegt; bei gröfserer Annäherung löst sich ein Theil derselben
ab, und man bemerkt, dafs es zwei von einander getrennte Inseln sind. Der
neuerdings von I. Br. M. S. „Alert“ ausgeführten Aufnahme dieser Bucht zufolge
ist sie sehr leicht zugänglich, da der in der Mitte der Einfahrt der Bucht ge-
legene Ramses Rock das einzige Hindernifs bildet, er ist aber durch Seegras
gekennzeichnet und kann außerdem auch leicht vermieden werden, wenn man
1) S. „Nachr. f, Seef,“, 1877, No. 83,
?) Vgl. „Ann. d. Hydr, etc.“, 1876, pag. 188, 1878, pag. 196 und 1879, pag. 227.
Y S. „South American Pilot“, Part II (1875), pag. 141 und 142.
4) Vgl. dagegen „Ann. d. Hydr. etc.“, 1876, pag. 188, wo Kapt.-Lieut, Starcke von S.M.S.
„ Vineta* bemerkt: „durch die Mitte der Bucht ziehen sich einige Untiefen mit 2'/s m Tiefe, welche
die Einfahrt sehr erschweren“.