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welche er während dieser Zeit beobachtete, war 6,8m, die kleinste 3,6m. Bei
gewöhnlichem Wetter kann man den Unterschied zwischen Hoch- und Niedrig-
wasser bei. Voll- und Neumond zu 5,4m annehmen: _ : , .
Der Flufs ist bis an die Stadt Wenchau schiffbar,. doch ist zu seiner Be-
fahrung ‚die. Hülfe eines guten. Lotsen erforderlich. Die Bark „Hans“ ging
hinauf 3,3m (11 Fufs), hinunter: 3,9m (13 Fuß) tief und gebrauchte, das erste
Mal zwei, das zweite Mal drei Tage, um das Revier zurückzulegen. .Die Wurf-
anker mufsten dabei häufig gebraucht werden, indessen verlief die Auf- wie die
Hinunterfahrt. ohne jeglichen Unfall. . .
Im Hafen vor. der. Stadt.ist bei einem niedrigsten Wasserstande von
5,4m Raum für etwa 15 Schiffe.. : Der „Hans“ lag daselbst 14 Tage, vor zwei
‚Ankern und je 30 Fad. (60m) Kette vertäut.“ ” “U
4. Bemerkungen über die Olga-Bai,') Küste der Mantschurei.
(D. S.) „Die Bark „Hans“, Kapt. Le Mouült, ankerte in dieser Bai etwa
12. Sm. nördlich von: Kap .Sacken,".in 16m Wassertiefe. .so weit vom. Lande
entfernt, dafs man vor 90 Fad: (180m) ‚Kette noch ‚gut frei von. der Küste lag.
Ruf. diesem Platze wurde man durch. die sich etwa 150m von Kap Sacken ab
erstreckende Bank gegen Dünung aus SSW und S; der einzigen, welche in die
sonst von allen Seiten geschützte Bai hineinstehen kann, geschützt.
Regelmäfsig :an. jedem Tage wurde. der Eintritt der Ebbe und Fluth
beobachtet. Am 14. Juli, zur Zeit des Vollmondes, war es um 7% Uhr
Morgens. Hochwasser, es herrschte dann Ebbe bis 2 Uhr. Nachmittags und
wieder. Fluth bis 7%4 Uhr. Abends. Das Wasser fiel, nach genauen Beobach-
tungen, bei der Ebbe um 1,35m (4'/2 Fufs) und stieg mit der Fluth um 1,5m
(5. Fufs).. Dagegen hatte während der Zeit vom 6. bis 14. Juli die Fluthhöhe
selten mehr als 0,9m (3 Fuß) betragen. ” Die stärkste Strömung war während
der, Fluth ungefähr %/4 Kn, bei der Ebbe 1 Kn. a .
Im Oktober waren Fleisch, Kartoffeln und Gemüse in Olga-Bai im Ueber
flufs vorhanden und zu niedrigen Preisen käuflich, während im Juli weder
Fleisch noch Gemüse zu erhalten war.
5. Der Hafen von Kobe ist, nach einem Bericht des Kapt. z. See
Mac Lean von S.M.S. „Prinz Adalbert“, während der Wintermonate wegen
seiner geschützten Lage demjenigen von Yokohama vorzuziehen. Die Kraft
des vorherrschenden NW-Windes. wird in Kobe durch die 2500 Fuls hohe Berg-
kette gebrochen. Das Wasser im Hafen ist stets ruhig, .und man kann seinen
Ankerplatz 3—4 Kblg vom Lande wählen. nn
; 6. Bemerkungen über. einige Hafenplätze in. Peru. Von
C. Oltmann, Kapitän.der deutschen Bark „Pacific“. (D. S.) 2
Iquique. Während unseres Aufenthaltes zu Zqwique im September 1879
setzte die Seebriese. gewöhnlich um 9*.bis 10*.a,.m. ein und wehte aus Süd
his. SW bis 6 p.m. Dann trat Windstille ein, welche während der Nacht. und
bis zum nächsten Morgen anhielt.. Die Temperatur der Luft war um 8" a. m,
17°—18°, um Mittag 20°—21°, um 8* p. m. 16°-—17° C, ;
‚. Salaverry liegt in einer Bucht hinter Caleta Point, in etwa 8° 14‘ S-Br
und ‚78° 58‘ W-Lg. Die Stadt,” welche zum gröfsten Theile aus Schilfhütten
besteht, hat eine sehr. gemischte Einwohnerschaft von 4—5000. Köpfen. Sie
ist durch eine Eisenbahn mit der 8 bis 9 Sm entfernten Stadt Trujillo, so wie
weiter mit dem Thale von Chicama verbunden, wo sich viele Zuckersiedereien
befinden. Salaverry ist der Hauptverschiffungsplatz für Zucker im Norden Peru’s.
_ Die Rhede ist nicht immer sicher und das Landen in Schiffsbooten fast
ganz unmöglich. Man fährt mit einem Leichter durch die Brandung und wird
dann durch einen am Strande bereit stehenden Arbeiter an das Land getragen,
Die Leichter. zum Löschen und Laden werden gerudert. Um 350 Tonnen
Ladung zu löschen und 630 Tonnen Zucker zu laden, benöthigten wir 6 Wochen.
Während der Zeit unseres Aufenthaltes (im Oktober und November 1879) konnte
an 7 Tagen wegen zu hohen Seegangs nicht gelöscht oder geladen werden.
Die Ansegelung der Rhede ist mit wenig Schwierigkeiten verbunden.
Von Süden kommend, segelt man die 15 Sm südlicher gelegene Insel Cuanape
1) Nach Findlay wurde die Position‘ des‘ „Observations-Spot“ in‘der Olga-Bat (Port Michael
Seymour) von Ward, 1859, zu 43° 46‘ N-Br und 135° 19‘ O-L& bestimmt.