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liegt im Meere die kleine Felseninsel Ftidli; sie ist ein einzelner Gramnitfelsen
ron derselben Beschaffenheit, wie das Kap Serdze kamen; zwischen der Insel
und der Küste vermitteln zwei von dieser auslaufende und dicht unter dem
Meeresspiegel sich vereinigende Sandzungen ‚schon jetzt eine bevorstehende
Landverbindung. Ueberhaupt zeigen sich an diesen Küsten mehrfache Spuren
einer Senkung in einer nicht allzufernen geologischen Epoche, welcher eine
Hebung in der Jetztzeit gefolgt ist.
Aus den Reiseberichten S. M. Kbt. „Albatross“,
Korv.-Kapt. Mensing 1.)
Am 22. November 1879 trat S. M. Kbt. „Albatross“ von Sydney aus via
Suez-Kanal die Heimreise nach Kuropa an, und wählte der Kommandant unter
den ihm gebotenen Umständen hierzu die in Betreff der Jahreszeit (australischer
Sommer) und der herrschenden Witterungs- und Strömungs- Verhältnisse relativ
günstigste Route längs der Küste von Ost-Australien” zunächst bis Brisbane
(vom 22, bis 28. November) und von da, den Fahrstrafsen innerhalb des grofsen
australischen Küstenriffes folgend, bis Cooktown (vom 30. November bis 7. De-
zember) und zur Torres-Strafse und durch diese um den Norden Australiens
nach Koepang auf Timor (vom 9. bis 22. Dezember), alsdann über Soerabaya
und Singapore nach Aden, wo das Schiff am 19. Februar 1880 eintraf, Den
Berichten des Korv.-Kapt. Mensing I. über einige auf dieser Route zurück-
gelegte- Einzelreisen und von dem Kanonenboot besuchte Häfen entnehmen
wir nachstehende Angaben.
1. Bemerkungen über Brisbane.*) ;
„Die früheren Mittheilungen S. M.S. „Gazelle“ über Brisbane (s. „Ann. d,
Hydr. etec.“, 1876, pag. 349) können jetzt dahin vervollständigt werden, dafs
infolge des gröfseren Verkehrs daselbst jetzt auch gröfsere Quantitäten von
Hartbrod, Salzfleisch, sowie an sonstigen Proviant- Artikeln vorräthig sind.
Die Preise dieser Artikel stellen sich jedoch durchschnittlich ca 15 °%% höher,
als in Sydney.“ .
HEinsegelung des Brisbane-Flusses: „Durch die seit einiger Zeit mit einem
starken Bagger begonnenen Ausbaggerungen der flachen Stellen im Unterlauf
des Brisbane-Flusses ist in demselben jetzt eine Fahrrinne hergestellt, welche
Schiffen von 4,6m (15‘ engl.) Tiefgang gestattet, mit gewöhnlichem Hochwasser
an die Stadt zu gelangen, wozu sich Segelschiffe der dazu vorhandenen Schlepper
mit starken Maschinen bedienen; dagegen müssen tiefergehende Schiffe durch
Entlöschen ihrer Ladung in dazu vorhandene Leichter ihren Tiefgang erst auf
4,6m bringen; auch dürfen sie an der Stadt nicht tiefer als 4,6m laden, sondern
müssen erst draufsen auf der Aufsenrhede vor der Barre den Rest ihrer Ladung
einnehmen.
Nach Brisbane bestimmte, sowie alle in die Moreton-Bucht kommenden
Schiffe können bei der an der NW-Seite der Moreton-Insel bei der Lotsenstation
liegenden Telegraphenstation nach allen Theilen Australiens tolegraphiren, also
auch schon hier draufsen, noch 32 Sm von dem Ankerplatz vor der Mündung
des Brisbane-Flusses entfernt, sich in Brisbane, welches 15 Sm von der Mün-
dung desselben landeinwärts liegt, telegraphisch anmelden, oder erforderlichen
Falles einen Schleppdampfer nach der Rhede beordern, was sonst wegen der
zrofsen Entfernung (3 bis 4 Sm), in welcher die Schiffe wegen der geringen
Wassertiefe auf der Rhede von Brisbane von dem nächsten Lande abbleiben
müssen, sehr umständlich und zeitraäubend ist.
') S. „Ann, d, Hydr. etc.“, 1878, pag. 145, 290; 1879, pag. 286, 340, 621; 1880, pag. 85.
2) Vgl. „Ann. d. Hydr. etc.“, 1876, pag. 349; 1878, pag. 429, und „Tho Australia Directory“
Vol, XI (1864) App. pag. 403.
Aun. d. Hydr., 1880, Heft V (Mai),