Skip to main content

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 8 (1880)

235 
Jan, [Febr März| April] Mai | zuni [zul hAug.| Sept. Okt. | Nor. | Dez. 
59909 8, 0°—30° W 
20° 40° 8; 0°—50° W 
40°—50° S. 30°—50° W 
22 3,27 0,35 ‚0,43|0,26 , 0,33 | 0,33 0,88 ‚9,3%, 0,33 | 0,29 0,20 
135 le 0,56 0,46 [02 0,41 a0 0,56‘ 0,45 ' 0,43 
56 10.27/0.33 10.40 | 0.50 10-90.0.65 0.68 10.36 10.69 10,71 ' 053 
Oestlich vom Meridian von Greenwich und südlich von 30° S treffen wir 
hingegen dasselbe Vorwalten der Regen im Winter und Spätherbst;, welches 
auch vom Kaplande bekaunt ist, nur mit weit weniger regenarmem Sommer. 
Nördlich hiervon und bis nach St, Helena sind die Regen am häufigsten im 
Sommer und Winter, am seltensten im Frühling und Herbst. An der brasilia- 
nischen Küste zwischen Kap S. Roque und Bahia, und auf dem angrenzenden 
Meerestheil bis mindestens 30° S sind die Regen, abweichend von dem übrigen 
Brasilien, in den Monaten Mai bis August, also bei nördlicher Deklination 
der Sonne, am häufigsten: und in den Monaten Oktober bis Februar am 
seltensten. 
. Die Hauptresultate unserer Arbeit lassen sich, soweit es sich um Ab- 
weichungen von dem bisher Angenommenen - handelt, in folgender Weise zu- 
sammenfassen. 
1) Die Zahl der Tage mit Niederschlägen ist auf dem Atlantischen Ocean 
im Allgemeinen, und namentlich in den Passatgebieten und an deren äufseren 
Grenzen, größer, als man gewöhnlich annimmt. Ausserhalb eines Raumes, der 
durch die Verbindungslinien folgender vier Punkte: Oporto, 55° Win 15° N, 
Kap S. Rogue und Kap der guten Hoffnung gebildet wird, kommen Monate, in 
welchen die normale Regenwahrscheinlichkeit unter 0,20 liegt, auf dem Ocean 
nicht vor, aufser vielleicht an der Küste von Patagonien, nach Westen zu scheint 
dieses Gebiet durch die brasilianische Provinz Ciara mit dem Gebiete perio- 
discher oder konstanter Regenarmuth im Inneren Südamerikas zusammenzu- 
hängen. Innerhalb des oben umschriebenen Theiles des Ocecans scheint es hin- 
gegen, von einzelnen gebirgigen Inseln abgesehen, keine Gegend mit „ununter- 
brochener Regenzeit“ zu geben, wie sie Mühry in der Nähe des Aequators 
annimmt. 
2) Die tropischen „Solstitial-Regenzeiten“ (Grisebach) haben auf dem 
Ocean eine viel beschränktere Verbreitung, als bisher angenommen wurde, in- 
dem sie sich wenig über das vom Kalmengürtel periodisch berührte Gebiet hin- 
auserstrecken, also namentlich auf der Südhemisphäre lange nicht so weit wie 
auf den angrenzenden Festländern. Jenseits 5° südlicher und 20° nördlicher 
Breite ist bis nach den Polarkreisen hin auf dem Ocean fast überall der Sommer 
die regenärmste Jahreszeit. 
3) Eine durchgreifende Analogie zwischen den Gegenden südlich und 
nördlich des bei 5° N liegenden meteorologischen Aequators läfst sich nur für 
die beiden angrenzenden, je. 10 Breitengrade umfassenden Zonen mit tropischen 
Regen verfolgen, darüber hinaus treten Analogien nur strichweise hervor, und 
Ändet namentlich das fast den ganzen Nordatlantischen Ocean aufserhalb der 
Tropen umfassende Gebiet der Winterregen auf dem Südatlantischen sein Ana- 
logon nur in der Umgebung des Kaplandes, während das den gröfseren Theil 
des Südatlantischen Oceans. einnehmende Gebiet mit doppeltem Aequinoktial- 
Maximum auf der Nordhemisphäre kein eigentliches Analogon besitzt. 
4) Im Becken des Atlantischen Oceans Yälst sich vielfach eine allmäh- 
liche Verspätung der Regen- und Trockenzeiten mit zunehmender Entfernung 
vom Aequator bemerken, nicht allein zu den Zeiten, wo auch die Deklination 
der Sonne in demselben Sinne sich ändert, sondern häufig auch da, wo die Be- 
wegung der Sonne eine entgegengesetzte ist, also z. B. auf der südlichen Halb- 
kugel während der ersten Hälfte des Jahres. Es scheinen demnach die Ur- 
sachen, welche die Regenzeiten und Trockenzeiten bestimmen, häufig aus den 
Tropen nach den Polen zu allmählich sich fortzupflanzen. Das auffallendste 
Beispiel dieser Verschiebung bietet die Trockenzeit in der östlichen Hälfte des 
Nordatlantischen Oceans und auf der Westseite des alten Kontinentes; dieselbe 
fällt zwischen 5° und 10° N auf Januar bis April, zwischen 10° und 15° auf 
Dr
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.