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Jan, [Febr März| April] Mai | zuni [zul hAug.| Sept. Okt. | Nor. | Dez.
59909 8, 0°—30° W
20° 40° 8; 0°—50° W
40°—50° S. 30°—50° W
22 3,27 0,35 ‚0,43|0,26 , 0,33 | 0,33 0,88 ‚9,3%, 0,33 | 0,29 0,20
135 le 0,56 0,46 [02 0,41 a0 0,56‘ 0,45 ' 0,43
56 10.27/0.33 10.40 | 0.50 10-90.0.65 0.68 10.36 10.69 10,71 ' 053
Oestlich vom Meridian von Greenwich und südlich von 30° S treffen wir
hingegen dasselbe Vorwalten der Regen im Winter und Spätherbst;, welches
auch vom Kaplande bekaunt ist, nur mit weit weniger regenarmem Sommer.
Nördlich hiervon und bis nach St, Helena sind die Regen am häufigsten im
Sommer und Winter, am seltensten im Frühling und Herbst. An der brasilia-
nischen Küste zwischen Kap S. Roque und Bahia, und auf dem angrenzenden
Meerestheil bis mindestens 30° S sind die Regen, abweichend von dem übrigen
Brasilien, in den Monaten Mai bis August, also bei nördlicher Deklination
der Sonne, am häufigsten: und in den Monaten Oktober bis Februar am
seltensten.
. Die Hauptresultate unserer Arbeit lassen sich, soweit es sich um Ab-
weichungen von dem bisher Angenommenen - handelt, in folgender Weise zu-
sammenfassen.
1) Die Zahl der Tage mit Niederschlägen ist auf dem Atlantischen Ocean
im Allgemeinen, und namentlich in den Passatgebieten und an deren äufseren
Grenzen, größer, als man gewöhnlich annimmt. Ausserhalb eines Raumes, der
durch die Verbindungslinien folgender vier Punkte: Oporto, 55° Win 15° N,
Kap S. Rogue und Kap der guten Hoffnung gebildet wird, kommen Monate, in
welchen die normale Regenwahrscheinlichkeit unter 0,20 liegt, auf dem Ocean
nicht vor, aufser vielleicht an der Küste von Patagonien, nach Westen zu scheint
dieses Gebiet durch die brasilianische Provinz Ciara mit dem Gebiete perio-
discher oder konstanter Regenarmuth im Inneren Südamerikas zusammenzu-
hängen. Innerhalb des oben umschriebenen Theiles des Ocecans scheint es hin-
gegen, von einzelnen gebirgigen Inseln abgesehen, keine Gegend mit „ununter-
brochener Regenzeit“ zu geben, wie sie Mühry in der Nähe des Aequators
annimmt.
2) Die tropischen „Solstitial-Regenzeiten“ (Grisebach) haben auf dem
Ocean eine viel beschränktere Verbreitung, als bisher angenommen wurde, in-
dem sie sich wenig über das vom Kalmengürtel periodisch berührte Gebiet hin-
auserstrecken, also namentlich auf der Südhemisphäre lange nicht so weit wie
auf den angrenzenden Festländern. Jenseits 5° südlicher und 20° nördlicher
Breite ist bis nach den Polarkreisen hin auf dem Ocean fast überall der Sommer
die regenärmste Jahreszeit.
3) Eine durchgreifende Analogie zwischen den Gegenden südlich und
nördlich des bei 5° N liegenden meteorologischen Aequators läfst sich nur für
die beiden angrenzenden, je. 10 Breitengrade umfassenden Zonen mit tropischen
Regen verfolgen, darüber hinaus treten Analogien nur strichweise hervor, und
Ändet namentlich das fast den ganzen Nordatlantischen Ocean aufserhalb der
Tropen umfassende Gebiet der Winterregen auf dem Südatlantischen sein Ana-
logon nur in der Umgebung des Kaplandes, während das den gröfseren Theil
des Südatlantischen Oceans. einnehmende Gebiet mit doppeltem Aequinoktial-
Maximum auf der Nordhemisphäre kein eigentliches Analogon besitzt.
4) Im Becken des Atlantischen Oceans Yälst sich vielfach eine allmäh-
liche Verspätung der Regen- und Trockenzeiten mit zunehmender Entfernung
vom Aequator bemerken, nicht allein zu den Zeiten, wo auch die Deklination
der Sonne in demselben Sinne sich ändert, sondern häufig auch da, wo die Be-
wegung der Sonne eine entgegengesetzte ist, also z. B. auf der südlichen Halb-
kugel während der ersten Hälfte des Jahres. Es scheinen demnach die Ur-
sachen, welche die Regenzeiten und Trockenzeiten bestimmen, häufig aus den
Tropen nach den Polen zu allmählich sich fortzupflanzen. Das auffallendste
Beispiel dieser Verschiebung bietet die Trockenzeit in der östlichen Hälfte des
Nordatlantischen Oceans und auf der Westseite des alten Kontinentes; dieselbe
fällt zwischen 5° und 10° N auf Januar bis April, zwischen 10° und 15° auf
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