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beträgt, Mit abnehmender Stärke dauert die Regenzeit an diesen Orten, und
vermuthlich auch in Tanger, bis in den Mai, während die Monate Juni bis August
so gut wie vollständig regenlos sind.
Die in Tanger beobachteten Temperaturen um 12 Uhr Mittags schwankten
im September zwischen 20'/2° und 28°C, im Oktober zwischen 15'%° und
24° C, im November zwischen 17% ° und 22° C, im Dezember zwischen 131°
und 20°C, im Januar zwischen 12! 2° und 17°C, im Februar zwischen 14° und
18°C; die tiefsten um 7 Uhr Morgens abgelesenen Temperaturen waren im
Dezember (am 17.) 9°C, im Januar (am 2.) 7!42° C und im Februar (am 22.
und 23.) 101° C.
Die Fortsetzung der Beobachtungen mit verbesserten Instrumenten und
Methoden ist von dem Herrn Beobachter in Aussicht gestellt.
Vergleichende Uebersicht der Witterung des Monats Januar 1880
in Nordamerika und Centraleuropa.
(Mittheilung von der Deutschen Seewarte.)
Nach der „Monthly Weather Review“ des „Signal Office“ in Washington
und der von der Deutschen Seewarte herausgegebenen Uebersicht der Witterung,
stellen wir im Folgenden die Hauptzüge im Witterungs-Charakter des Monats
Januar 1880 in Nordamerika und Centraleuropa einander gegenüber,
Nordamerika,
1. Die bedeutende Anzahl baro-
metrischer Minima, welche in lang-
yestreckten Bahnen das nördliche
Gebiet durchschritten. Hervorzuheben
ist das Minimum, welches am 9. au
der pacifischen Küste erschien und
bei ungewöhnlicher Tiefe und begleitet
von heftigen verwüstenden Stürmen
im Nordwesten, rasch das nördliche
Gebiet durchwanderte und am 11.
nach Canada hin verschwand.
Die ziemlich bedeutende Anzahl
barometrischer Maxima.
2, Die sehr unregelmäfsige Ver-
theilung des Luftdruckes. Im Westen
und an der pacifischen Küste lag das
Monatsmittel über der Normalen, da-
gegen auf dem übrigen Gebiete unter
derselben.
3. Die schweren Stürme am
Schlufs der ersten Dekade, welche auf
dem nordwestlichen Gebiete mannig-
fache Verwüstungen verursachten.
Vorherrschend waren an der atlanti-
schen Küste und im äufsersten Nord-
westen nördliche, in dem Gebiete von
der Golfküste bis zur Seeregion und
in Texas, theilweise auch an der
pacifischen Küste, südliche Winde,
Centraleuropa.
1. Die ziemlich bedeutende Anzahl
barometrischer Minima, welche vor-
zugsweise den hohen Norden Europas
passirten. Sechs Minima von unerheb-
licher Tiefe und geringem Umfange,
welche in der Ostsee auftraten, wan-
derten südostwärts nach dem südlichen
Russland,
Das Vorherrschen der barometri-
schen Maxima über Westeuropa.
2. Der hohe mittlere Barometer-
stand des Monats und die geringen
Schwankungen des Luftdrucks. Die
Monatsmittel übertrafen die normalen
um 4—8 mm.
3. Das vorwiegend ruhige Wetter,
besonders auf der. Südwesthälfte. Nur
die ersten Tage des Monats waron,
vamentlich für die Nordwesthälfte,
stürmisch. Vorherrschend waren für
den Nordwesten westliche Winde, für
den Nordosten nordwestliche, für
den Süden waren westliche und öst-
liche. Winde ziemlich gleich häufig.