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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 8 (1880)

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Die zweite Lothungslinie der „Wachusett“ begann in 30° N-Br und 
43° W-Lg und erstreckte sich bis zu den vermeintlichen Antoinetta-Klippen (in 
25° 34‘ N-Br und 41° 23‘ W-Lg) und deren nächster Umgebung; gerade auf 
der für diese Klippe angegebenen Position lothete die „Wachusett“ die gröfste 
Tiefe auf dieser Linie, nämlich 4587m (2508 Fad.). Die Antoinetta-Klippe sollte 
nach einer Beschreibung des Führers der österreichischen Bark „Antoinetta“ 
angefähr 7,6m hoch von einem Riffe und in 180m Entfernung rundum von hell- 
grünem Wasser umgeben sein (s. „Nachr. f. Seef.“ 1874, No. 265). Schon im 
Jahre 1875 hat Kapt. W.Truxton, Kommandant des V. St. S. „Brooklyn“, bei 
seinen Nachforschungen nach dieser Klippe, zwischen 25° 30‘—40‘ N-Br und 
41° 4'-—35‘ W-Lg, bei klarer, windstiller Luft mit 457m Lothleine nirgends 
Grund erreicht (s. „Nachr. f. Seef.“ 1875, No. 261). Endlich hat noch Kapitän 
George Brown von dem V. St. S. „Alaska“ im Juni 1878 zwischen 25° 33‘— 
26° 4’ N-Br und 41° 10‘—43° 2‘ W-Lg Tiefen zwischen 2000-—4400m (ca 1100 
bis 2400 Fad.) gefunden (s. „Nachr. f. Seef.“ 1878, No. 878). 
Die dritte und vierte Lothungslinie enthält nur je 2 Lothungen auf und 
bei den Untiefen Texeiro und Pryce und geben so grofse Tiefen auf den für 
sie angegebenen Stellen und in ihrer Nähe (s. No. 38—40), dafs ihre Nicht- 
Existenz aufser Zweifel stehen dürfte. 
Teifun im Osten der Philippinen im April 1879. 
(Mittheilung von der Deutschen Seewarte,) 
Wir geben im Nachstehenden den Bericht des Kapt. V. Basson über 
ainen 'Feifun, welchen die von ihm geführte eiserne Bremer Bark „Fulda“ auf 
der Reise von Hamburg nach Hongkong im April 1879 etwa 500 Sm östlich 
von den Philippinen zu überstehen hatte, Der Teifun zeichnete sich aus durch 
die ungewöhnliche Jahreszeit seines Auftretens, durch seine Heftigkeit und vor 
allem durch seine lange Dauer. „Fulda“ hatte am 1. April in der Djilolo- 
Passage den Aequator überschritten und war darauf lange Zeit durch Mallung, 
welche meist aus nordöstlicher Richtung kam, aufgehalten worden. Am 13. April, 
als man in 5° N-Br und 134° O-Lg, also ungefähr 120 Sm Süd von den Palao- 
(Pelew-) Inseln stand, kam leichter Südwind durch. Damit steuerte man nach 
NNW. Der Wind frischte mehr und mehr auf, das Wetter, welches vorher 
schr schwül gewesen war, wurde regnerisch und am 15. April regnete es fast 
ununterbrochen. Der Luftdruck nahm allmählich ab, doch in so langsamer 
Weise, dafs die tägliche Periode bis zum 17. April durch die Abnahme nicht 
verdeckt wurde. Der mittlere Barometerstand war am 14. April 758,1mm und 
am 15. 757,3mm; das Steigen des Barometers von 4" bis 8" ag. m. betrug am 
13. April 1,5mm, am 14. 1,8mm, am 15. und am 16. April 1,0mm, Vom 17, 
bis zum 23. April blieb mit einer kurzen Unterbrechung am 21. April der 
Barometerstand unter 750mm und während derselben Zeit war keine tägliche 
Periode in der Veränderung des Barometeıstandes zu bemerken. 
Das Sturmwetter dauerte vom 17. bis zum 24. April, also volle 7 Tage, 
während welcher Zeit es auch fast unaufhörlich regnete. Nach den Veränderungen 
des Windes und des Barometerstandes, welche an Bord von „Fulda“ beobachtet 
wurden, scheint das Minimum der Depression — das Sturmcentrum — bis zum 
21. April ohne Ortsveränderung in etwa 14° N-Br und 132° O-Lg gelegen und 
„Fulda“ dasselbe auf anfänglich nordöstlichem, später nordwestlichem Kurse 
an der Ostseite umsegelt zu haben, wobei die gröfste Annäherung am Mittage 
des 18. April stattfand. Nachdem sich „Fulda“ eine Strecke von dem Minimum 
entfernt hatte, begann das letztere am 21. April sich rascher fortzubewegen, 
und zwar gleichlaufend mit dem Schiffskurse in nordwestlicher Richtung, kam 
um 12 p.m. des 22, April zum zweiten Male in die Nähe von „Fulda“ und 
antfernte sich alsdann. Dabei blieb „Fulda“ in der Osthälfte des Sturmfeldes,
	        
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