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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 8 (1880)

Karte IV. 6 Stunden nach Hochwasser bei Dover. 
Beobachtet: Trennungsgebiete: Startpoint— Portlandbill—Cherbourg und 
Cromer- Wells Bank, e’ ; 
Ortszeit des Stromwechsels = 11* + 6 = 17% 
Auf den beobachteten. Gebieten findet zwischen 7% und 8* Hochwasser, 
also um 13% 12” und 14* 12” Niedrigwasser oder resp. 3 St. 48 Min. und 2 St. 48 Min. 
früher, wie der beobachtete Stromwechsel. Gleich nach der Zeit, für welche 
die Karte die Strömungen darstellt, tritt bei Dover Niedrigwasser und damit 
auf der ganzen Strecke der Uebergang von Ebbestrom in Fluthstrom ein. Die 
Strömung ist daher überall zwischen Dover und den äusseren Grenzen sehr 
schwach und diese daher einigermassen unbestimmt, deshalb ist auch das 
Intervall zwischen Niedrigwasser und Stromwechsel hier ziemlich unbestimmt. 
Die folgenden Karten‘ beziehen sich auf den Fluthstrom, der nach Dover 
hinfliesst. 
Karte V. 5 Stunden vor Hochwasser bei Dover. 
Beobachtet: Im ganzen Bereich der Karte herrscht Fluthstrom. 
Ortszeit des Stromwechsels = 11* — 5 — 63, 
Die Trennusgslivien der Kanal- und oceanischen Strömungen müssen dort 
liegen, wo um 3h Hochwasser war, was nach den „Cotidal lines“ ausserhalb 
des Gebiets der Karte liegt. 
Karte VI. 3 Stunden vor Hochwasser bei Dover. 
. Beobachtet: Tremnnungslinien: Lizard—Startpoint — Guernsey und nördlich 
von Spurnpoint, . 
Ortszeit des Stromwechsels = 11* — 3 =— 81, 
Auf den beobachteten Trennungslinien findet nach den „Cotidal lines“ 
um 5* Hochwasser statt, also 3 Stunden früher als nach den Beobachtungen 
das Stauwasser eintritt. 
Karte VII. 1 Stunde vor Hochwasser bei Dover. 
Beobachtet: Trennungslinien: Startpoint— Portlandbill—Guernsey und nörd- 
lich von Cromer. 
Ortszeit des Stromwechsels = 11% — 1* = 10% 
Auf den Trennungslinien, die hier, besonders im Kanal, wegen der Nähe 
von Dover-Hochwasser, schon etwas unbestimmt werden, findet im Kanal zwischen 
6h und 7%, in der Nordsee um 7% Hochwasser statt, also resp. 3—4 Stunden 
und 3 Stunden vor beobachtetem Stauwasser. 
Das Resultat dieser Vergleichung ist also überall dasselbe: das Gebiet, 
wo sich die „Kanalströmungen“ von den „oceanischen“ trennen, liegt dort, wo 
ca 3 Stunden vorher Hoch- resp. Niedrigwasser war, Auf rigorose Genauigkeit 
kann dabei, der Natur der Sache nach, nicht Anspruch gemacht werden, denn 
in der Nähe dieser Trennungsgebiete ist der Strom so schwach, dass es nur 
innerhalb gewisser Grenzen möglich ist, die Lage dieser Linien oder Gebiete 
festzulegen. Dies gilt ganz besonders für die Zeiten, welche dem Hoch- resp. 
Niedrigwasser bei Dover nahe liegen, weil dann der Strom auf der ganzen 
Strecke bis Dover hin schon sehr schwach ist. 
Die vorstehenden Betrachtungen werden uns aber jedenfalls zeigen, dass 
die Ergebnisse der Untersuchungen von Airy über die Wellentheorie die bis 
jetzt behandelten Erscheinungen der Strömungsverhältnisse auf eine einfache 
und natürliche Weise erklären. Wir haben die Erscheinungen, weshalb sich 
der Ebbe- und Fluthstrom innerhalb der beobachteten Grenzen halten muss, 
das Vorrücken dieser Grenzen nach Osten und Süden, den plötzlichen Sprung 
nach Westen und Norden beim Eintritt von Hoch- und Niedrigwasser bei Dover, 
alle auf ein und dasselbe Prineip zurückgeführt und als nothwendige Folgen 
der Theorie abgeleitet. Wir wollen nun sehen, ob auch die anderen Erschei- 
nungen, der sogen. Zwischenstrom („intermediate stream“), die langsame Verschie- 
bung der Trennungslinie der in der Strasse von Dover sich begegnenden Strö- 
mungen nach Osten, sowie die rotatorischen Strömungen sich ebenfalls aus der 
Theorie erklären lassen.
	        
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