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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 8 (1880)

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ainsetzte und bald vach NE umlief, führte die Bark rasch ihrem Ziele entgegen, 
30 dafs schon am 28. Mai auf der Rhede von Lissabon geankert werden konnte. 
Am 10, Juni ging „Canton“ wieder in See, um. die Reise nach der Westküste 
Afrika’s fortzusetzen. Nördlicher Wind, aus dem sich in der Nähe von 34,5° 
N-Br und 18° W-Lg der Passat ohne vorhergehende Störung entwickelte, 
förderte auch jetzt in erwünschter Weise die Fahrt. Die Bark, welche die 
westlich von der Kap Verde-Gruppe hinführende Route einschlug, kreuzte 30° 
N-Br in 20,7° W-Lg am 18. Juni, 20° N-Br in 24,6° W-Lg am 22, Juni und 
10° N-Br in 23,2° W-Lg am 27. Juni. ; 
Der zwischen 27° und 15° N-Br am kräftigsten herrschende Passat reichte 
bis nach 8° N-Br in 21,9° W-Lg. Ohne dafs dem Windwechsel Mallung oder 
Windstille vorherging, trat hier beständiger Südwestmonsun an seine Stelle. 
Mit letzterem Winde segelnd und zugleich begünstigt von östlicher Strömung, 
konnte dann rasche Fahrt nach Osten erzielt werden. Am 7. Juli stand „Canton“ 
in der Breite von 3,3° N-Br auf dem Meridiane des Kap Palmas. Hier wurde 
mit der Führung des meteorologischen Journals innegehalten. 
6. Reise des Bremer Vollschiffes „Marie Louise“, Kapt. N. Behring. 
Am 19. August 1879 passirte das Vollschiff „Marie Louise“, welches am 
15. August von der Weser aus die Reise nach New- York angetreten hatte, Fair 
Island. Bei mäfßsigen, umlaufenden Winden wurde die von keinem stürmischen 
Winde beunruhigte Fahrt über den Ocean zurückgelegt. Bis zum 2. September, 
an welchem Tage 36° W-Lg erreicht wurde, war die vorherrschende Wind- 
richtung westlich, später aber östlich. Das Schiff überschritt 30° W-Lg in 51° 
N-Br am 31. August, 50° W-Lg in 44,5° N-Br am 7. September, 60° W-Lg in 
42° N-Br am 12. September und 70° W-Lg in 40,2° N-Br am 16. September. 
Am 18. September, nach dreifsigtägiger Reise von der Nordspitze Schottlands 
her, ankerte „Marie Louise“ im Hafen von New York, 
Am 29. Oktober, 8 Tage später als der Mitsegler „Galatea“, verliefs die 
„Marie Louise“ New-York um nach Bremen zurückzukehren. Während der 
ersten Tage dieser Reise wehten vorherrschend westliche Winde; schon am 
3. November indessen traten östliche Winde auf, welche um so anhaltender 
herrschten, je weiter das Schiff nach Osten hin vorrückte, bis sie schliefslich 
östlich von 23° W-Lg über 2 Wochen ununterbrochen und dabei meistens 
sehr stürmisch wehten. Natürlich konnte unter solchen Umständen von einer 
befriedigenden Reise auch hier keine Rede sein. Man kreuzte 70° W-Lg in 
39,5° N-Br am 30. Oktober, 50° W-Lg in 42,8° N-Br am 8. November und 
30° W-Lg in 46,5° N-Br am 17. November. Am 9. Dezember, nach 41tägiger 
Reise, wurde die Mündung des Kanals erreicht. 
Der Mitsegler „Galatea“, welcher die östlichen Winde seltener, auch 
leichter und veränderlicher in ihrer Richtung angetroffen hatte, war nach Lizard 
schon am 15. November gelangt. 
7. Reise der Rostocker Brigg „Hermann Friedrich“, Kapt. R. Niejahr. 
Der „Hermann Friedrich“ machte im letzten Quartale des Jahres 1879 
eine Reise von der Ostsee nach England und retour. 
Am 17. Oktober ging die Brigg von Neufahrwasser aus in See und am 
10. November wurde der Hafen von Montrose erreicht. Von Burntisland aus 
trat man am 13. Dezember die Heimreise nach Rostock an. Am 24. Dezember 
ankerte die Brigeg auf der Rhede von Warnemünde.
	        
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