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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 8 (1880)

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mür längere Zeit südwestlichen Wind, und erst in der Nähe von 25,5° N-Br und 
21,5° W-Lg drehte derselbe durch Nord und wurde zum Passat. Der Passat 
wehte als frische, beständige Briese, am kräftigsten zwischen 20° und 7° N-Br. 
Er führte die Bark am 3. Februar in 24,5° W-Lg über den Parallel von 20° 
Nord und am 6. Februar in 26,4° W-Lg über den von 10° Nord. In 2,5° N-Br 
und 26° W-Lg lag die südliche Grenze seines Gebietes. Wenig mehr als ein 
Tag genügte, um den Stillengürtel zu überschreiten; schon am 11. Februar wurde 
in 1,9° N-Br und 27,5° W-Lg die Nordgrenze des Südostpassatgebietes erreicht. 
Am 12, Februar, nach einer Reise von 33 Tagen von Lizard, stand „Emanuel“ 
in 28° W-Lg auf dem Aequator. 
Auch der Südostpassat wehte mit erwünschter Frische; sein Gebiet 
erstreckte sieh bis nach 23,5° S-Br in 32,6° W-Lg. Im Süden desselben fand 
„Emanuel“, nachdem 10° S-Br in 33,2° W-Lg am 16. Februar und 20° S-Br in 
32,7° W-Lg am 20. Februar geschnitten worden war, einige Tage Aufenthalt 
Jurch Mallung; dann setzte, anstatt des gewöhnlichen Nordostwindes, welcher 
allınählich durch Nord nach West holt, noch wieder südöstliche Briese ein, und 
erst in 39° S-Br nahm der Wind eine westliche Richtung an. „Emanuel“ schnitt 
30° S-Br in 29,8° W-Lg am 27. Februar und ging am 10. März, 26 Tage später, 
als die Linie geschnitten worden war, in 42,4° S-Br von westlicher in östliche 
Länge über. 
Die Länge wurde zum grofsen Theil zwischen 48° und 49° S-Br abgelaufen. 
Als jedoch am 2]. März in 49° S-Br und 44° O-Lg mehrere grofse KEisberge 
angetroffen wurden, steuerte man etwas nördlicher und hielt sich später gewöhn- 
lich zwischen 46° und 47° S-Br. Die angetroffenen Winde wehten überall fast 
aur aus günstiger Richtung, und unter übermäfsig heftigen Stürmen hatte die 
Bark auch nicht zu leiden. Man kreuzte den Meridian von 80° Ost in 46,4° S-Br 
am 31. März, den des Kap Leeuwin in 46,6° S-Br am 8. April und den des 
Südkaps von Tasmania in 45,8° S-Br am 16. April. Nach Ueberschreitung der 
letzteren Länge wurde ein nördlicher Kurs eingeschlagen. Der anfänglich aus 
hoch nördlicher Richtung wehende Wind veränderte sich in etwa 44° S-Br nach 
Südwest, drehte dann am nächsten Tage durch Süd nach Südost und herrschte 
aus letzterer Richtung für eine längere Zeit. Mit demselben wurde 40° S-Br 
in 159,5° O-Lg am 21. April, 30° S-Br in 166° O-Lg am 25. April überschritten 
and am 30. April in 22,7° S-Br und 171,8° O-Lg die Nähe der Hunter-Insel 
erreicht. Wie es häufig geschieht, dafs. wenn auf höheren Breiten Ostwind weht, 
der Passat sich gestört zeigt, so fand auch jetzt „Emanuel“ in den Passatbreiten 
vorherrschend aus nördlicher Richtung kommende Mallung, durch welche die 
bis dahin rasche Fahrt längere Zeit verzögert wurde. Der Parallel von 20° Süd 
wurde am 4. Mai in 172,5° O-Lg überschritten. In 17,5° S-Br und 173,5° O-Lg 
zetzte endlich ein ziemlich beständiger, leichter ENE-Wind ein, welcher den 
„Emanuel“ am 11. Mai in 174,3° O-Lg über den Parallel von 10° Süd und am 
16. Mai in 172,5° O-Lg über den Aequator führte. 
In nördlicher Breite war der Wind im ganzen nur flau, doch blieb man 
von Mallung oder Stille verschont. Die Strömung, welche nur in der Nähe der 
Linie ziemlich stark nach Westen versetzte, wurde in geringer Entfernung vom 
Bestimmungsplatze als in bedeutender Stärke nach Osten laufend beobachtet. 
Am 20. Mai gelangte „Emanuel“ bei mäfsig starkem ESE-Winde in Sicht der 
Insel Bonham und noch an demselben Tage wurde in der Lagune derselben in 
15 Faden Wassertiefe geankert. Die Reisedauer vom Kanale her betrug 
130 Tage. 
Am 20. Juli trat „XZmanuel“ die Heimreise nach einem englischen Order- 
hafen an. Bei beständigem, mäfsig starkem Ostwinde segelte man südwärts und 
überschritt am 23. Juli in 171,3° O-Lg den Aequator. In 3° S-Br, wohin man 
am 25. Juli gelangte, wurde Mallung angetroffen, die 3 Tage hindurch anhielt. 
Dann setzte der Passat wieder ein. Er wehte aus einer so raumen Richtung, 
dass „Emanuel“ ohne zu wenden 10° S-Br in 171,5° O-Lg am 2. August und 
20° S-Br in 170,5° O-Lg am 8. August erreichen konnte. Am letzteren Orte 
befand die Bark sich in Sicht der kleinen zur Gruppe der Newu-Hebriden gehö- 
venden Insel Krronan, Hier lief der frischer werdende Wind nördlich von Ost 
und drehte schliefslich in der Nähe von 25° S-Br durch Nord nach West. In 
42° S-Br wurde noch wieder ein 7 Tage lang wehender Südostwind angetroffen.
	        
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