z
Ber
Das Westende des Riffes liegt in 12° 14‘ S-Br und 122° 59‘ O-Lg; von
hier erstreckt sich die Südseite desselben ostwärts und besteht aus einer
ununterbrochenen Korallenkette, welche an der Brandung gut kenntlich ist.
Das Ostende liegt in 12° 13‘45* S-Br und 123° 13‘ 30“ O-Lg; von hier erstreckt
sich das Riff erst nach NW, dann nach West und schliefslich nach WSW. Die
nördliche Seite wird von vier Durchfahrten unterbrochen, welche nach einer
Lagune führen; von diesen wurde jedoch nur die westliche Durchfahrt
untersucht. Zwischen der zweiten und dritten Durchfahrt erstreckt sich flaches
Wasser quer über die Lagune bis zur südlichen Seite des Riffes, und es werden
dadurch eigentlich zwei Lagunen gebildet, in welchen viele vereinzelte Korallen-
untiefen sich befinden, die jedoch auch nicht näher untersucht sind. Die west-
liche Durchfahrt liegt 2 Sm in NO von der West-Insel und führt in die von
dem westlichen Arm des Riffes gebildete Lagune, in welcher sich auch mehrere
vereinzelt liegende Untiefen befinden, zwischen denen jedoch 11 bis 18m Wasser-
tiefe sind. Dieser Theil der Lagune giebt einen sicheren und bequemen Anker-
platz ab. Beim Einsegeln in dieselbe mufs man jedoch die Zeit wählen, wenn
die Somne einen günstigen Stand hat, damit man durch die scharfe Beleuchtung
vom Topp aus die Untiefen an dem entfärbten Wasser erkennen kann, Längs
der Nordseite des Riffes kann man allenthalben in einem Abstand von ca 1 Sm
auf 31 bis 46m Wassertiefe ankern.
Die Hafenzeit ist bei der West-Insel zwischen 10* und 11*, und die
Fluthhöhe beträgt daselbst 4,6m. Die Strömung setzt Ost— West. Auf dom
Riffe sind sehr viele Schildkröten, auch ist einiges „Beche de mer“ vorhanden.
Die Insel Cartier!) besteht aus ciner kleinen trocken liegenden Sand-
bank von 3m Höhe, welche von einem bei Niedrigwasser trocken fallenden
Riffe umgeben ist, und liegt in 12° 31‘ 30“ S-Br und 123° 38‘ O-Lg. Sie ist
in der Richtung Ost— West ca 4 Sm lang und hat eine Breite von ca 2 Sm.
Ungefähr 1!/2 Sm östlich dieser Insel konnte mit 117m Lothleine der Grund
nicht erreicht werden.
Da in der von dem Schiffe „Cartier“ im Jahre 1800 angegebenen Position
(12° 28‘ S-Br und 123° 57’ O-Lg) keine Sandbank oder Insel gefunden wurde,
so ist es wahrscheinlich, dafs die von dem Schiffe „Cartier“ gesehene Sandbank
mit der jetzt von Lieut. Tooker aufgefundenen Sandinsel identisch ist.
Zwischen dem Ashmore-Riff und der kleinen Insel Cartier ist der Grund
schr uneben und felsig; die Lothungen ergaben zwischen 22 und 91m Wasser,
aber es konnte vom Topp der „Airlie“ aus keine Untiefe bemerkt werden.
Das Seringapatam-Riff?) ist dreieckig und schliefst eine Lagune ein;
an seiner westlichen Seite befinden sich einige Sandbänke, welche bei halber
Ebbe trocken fallen. Das Riff selbst fällt bei Niedrigwasser trocken, und auf
seinen Kanten liegen grofse Felsblöcke.
Die SW-Ecke des Riffes liegt in 13° 40‘ S-Br und 122° 2’ O-Lg; von
diesem Punkte erstreckt sich dasselbe 4! Sm weit nach OzS bis zu der in
13° 41‘ S-Br und 122° 6‘ O-Lg liegenden SO-Ecke. Von hier erstreckt sich
das Riff NNW nach dem Nordende, welches in 13° 35‘ S-Br und 122° 2‘ O-Lg
liegt, und dann wieder zurück nach dem SW-Ende.
An der südlichen Seite ist das Riff steil abfallend, und östlich und west-
lich von dem Riffe konnte kein Grund erreicht werden. Die auf dem Riffe
stehende Brandung wurde in einer windstillen Nacht ca 6 Sm weit gehört.
Zwischen diesem und dem Scott-Riffe setzt die Gezeitenströmung ungefähr
Ost— West stark hindurch.
Das Scott-Riff®) besteht aus drei einzeln liegenden Korallenriffen, von
denen das nördliche und südliche ziemlich grofs ist. Diese beiden Riffe fallen
bei Niedrigwasser zum grössten Theil trocken, und an ihren Aufsenkanten liegen
mehrere über Wasser befindliche Felsen. Auf dem mittleren Riffe liegt eine
kleine, sehr schmale, 2,4m hohe und ca 550m lange sandige Insel, von welcher
sich bei Niedrigwasser nach SW zu eine lange trocken fallende Sandzunge
erstreckt. Die Insel liegt in 14° 3‘ S-Br und 121° 48‘ 30“ O-Ly, und es er-
1) a, a. O. pag. 150, und „Nachr. f. Seef,“, 1877, ad No. 372, und 1879, ad No, 916.
2) a. a. O. pag. 150.
3) a. a. O0, pag. 151: