47
Eingänge von meteorologischen Journalen bei der Deutschen Seewarte
im Monat November 1879.
Name
No.} des Schiffes
„Deutschland“
„G. F. Muntz“
„Mozart“
„Maria Adelaide“
„Joe Rauers“
„G. F. Muntz“
„Wieland“
„Blena“ .
„Argonant“
101 „Goethe“
Kapitän
F. A. J. Kühn
L. Schulken
A. Jülicher
B. Krause
E. Krause
L. Schulken
C. Vogelsang
Johs. Steenken
H. Bremers
Fr. Dierks
Rheder
C. Woermann
Fr. Tecklenborg
D. H. Wätjen & Co.
A, Gibsone
Siedenburg, Wendt & Ca,
Fr. Tecklenborg
D. H. Wätjen & Co.
D. AH, Wätjen & Co.
Joh. Fr. Arens
H. F. Ulrichs
Heimaths-
hafen
Hamburg
Bremen
Bremen
Danzig
Bremen
Bremen
Bremen
Bremen
Bremen
Bremen
Reise
Hamburg, Rangoon, Manritius,
Hamburg
Hongkong, Astoria, Liverpool
Hamburg, New-York, Hamburg
Bremen, Philadelphia, Stettin
Genua, Philadelphia, Iynn, New-
York, Ronen
Cardiff, Singapore, Manila, Boston,
Newport, Hongkong
Hamburg, Baltimore, Bremen
Bremen, New-York, Bremen
Bremen, New-York, Bremen
Bremen, Philadelphia, Bremen
Dauer der
Beobachtung.
7 Mon. 13 Tx
‚5 19»
‚1 , 28»
2 . 10»
4 . 7
10. 28»
3» —»
2. 7m»
2 , 1»
1. 28
|. Reise des eisernen Hamburger Vollschiffes „Deutschland“,
Kapt. F. A. J. Kühn.
Am 14, Oktober 1878, gleichzeitig mit dem eisernen Hamburger Voll-
schiffe „Undine“, verliefßs das Vollschiff „Deutschland“, welches nach Rangoon
bestimmt war, die Mündung des Kanals. Bei südöstlichen Winden während der
nächsten Tage und späterhin bei umlaufendem Winde segelte man von dort süd-
wärts und gelangte dabei nach 40° N-Br in 17,3° W-Lg am 21. Oktober, nach
30° N-Br in 19,8° W-Lg am 28. Oktober. Der Mitsegler „Undine“ fand, auf
der Strecke zwischen Kanal und der letzteren Breite, eine ungleich günstigere
Gelegenheit, als „Deutschland“, denn derselbe überschritt 30° N-Br in 19,8°
W-Lg schon am 23, Oktober. Die Grenze des NE-Passates traf „Deutschland“
in der Nähe von 30° N-Br, dort drehte sich der vorher aus westlicher Rich-
tung wehende Wind durch N nach NNE. Er trat in der Folge aber nur sehr
Aau und unregelmäfsig auf. Zwischen 25° und 21° N-Br, wo das Schiff sich
4 Tage lang aufhielt, fand man leichte südwestliche und südöstliche Winde,
und als sich später wieder Passat einstellte, war derselbe nur an einem ein-
zigen Tage recht kräftig. Schon in 8,6° N-Br und 24,2° W-Lg hörte der
Passat auf zu wehen; 2 Tage wurden hierauf in dem sich bis näch 7,7° N-Br
und 23,8° W-Lg erstreckenden Stillengürtel verbracht. Als nachher wieder
Ostwind durchkam, entwickelte sich aus demselben ohne weitere Störung der
SE-Passat, Am 17. November ging „Deutschland“, welches Schiff 20° N-Br in
25,5° W-Lg am 5. November und 10° N-Br in 25° W-Lg am 9. November ge-
kreuzt hatte, in 28,8° W-Lg über den Aequator. Die Reise hatte vom Kanale
bis dahin eine Dauer von 33 Tagen. „Undine“ erreichte die südliche Halb-
kugel in 30° W-Lg schon am 8. November.
Im Südatlantischen Ocean begünstigte frischerer Passat, als man ihn in
nördlicher Breite getroffen hatte, die Fahrt. Die polare Passatgrenze lag hier
in der Nähe von 21,5° S-Br und 32° W-Lg; an diesem Orte drehte der kräftige
und beständige Wind östlich, um später noch für längere Zeit aus der letzteren
Richtung zu wehen. Westlichen Wind fand „Deutschland“ erst südlich von
39° S-Br; derselbe wehte jedoch nur in geringer Stärke. Man schnitt 10° S-Br
in 33° W-Lg am 20. November, 20° S-Br in 32,5° W-Lg am 24. November
and 30° S-Br in 27° W-Lg am 27. November. Am 7, Dezember befand
„Deutschland“ sich in 42,5° S-Br und 1,5° W-Lg in Sicht von mehreren HKis-
bergen; den folgenden Tag passirte man in 42,5° S-Br den Meridian von
Greenwich, Die zwischen der Linie und diesem Punkte liegende Strecke war