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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 8 (1880)

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Deviation von 7,35°, in keiner Weise träge war, und der‘ Anbringung von 
Kompensatoren aus weichem Eisen gar nicht bedurfte, . 
Zum Schluß dieser Betrachtung wollen wir noch besonders darauf hin- 
weisen, dafs‘ die theoretische Erklärung über die Vorgänge, welche die Träg- 
heit des Thomson’schen Kompasses an Bord der „Preufsen“ und die Aenderung 
seiner quadrantalen Deviation allenfalls veranlafst haben könnten, da keine 
positiven Beobachtungsdaten vorliegen, nur hypothetischer Natur ist. 
Um die Aenderung der Deviation des Thomson’schen Kompasses an Bord 
des „Friedrich der Grofse“ zu ermitteln, wurden die zur Kompensirung der 
semicirkularen Deviation dieses Kompasses benutzt gewesenen Magnete ebenfalls 
untersucht und dabei Nachstehendes gefunden: ; 
Bezeichnung des Magneten 
B No. 13, längsschiffs placirt | 
gewesen 
B No. 14, längsschiffs placirt' 
gewesen 
B No. 17, querschiffs placirt 
gewesen 
Datum der 
ersten 
Untersuchung 
1878 
11. Febr. 
18. Febr. 
921. März 
Magnetisches 
Moment in 
Millionen 
G aus s’scher 
Einheiten 
88,72 
110,87 
150,02 
Datum der 
zweiten 
Untersuchung 
20 10 79 
20 10 79 
91 10 79 
Magnetisches 
Moment in 
Millionen 
Gauss’scher 
Yinheiten 
60,19 
74,52 
142.96 
Verlust an 
magnetischem 
Moment in 
Millionen 
Gauss’scher 
Einheiten 
28,53 
36,35 
7,06 
71.94 
Zur Ermittelung des Einflusses der Schwächung, welcher, wie die Tabelle 
ergiebt, bei den Längsschiffsmagneten besonders grofs ist, wurde der folgende 
Ablenkungsversuch gemacht. In Ermangelung von zwei Magneten mit einem Kraft- 
unterschied von 64,88 Millionen Einheiten, wie er der Abnahme des Moments 
der Längsschiffsmagneten entspricht, wurden zwei Magnete gewählt, deren 
"A 66,7 Millionen Einheiten betrug; es ergaben sich folgende 
esultate: 
Magnet 
No. 235 B 154,9 Millionen Einheiten 
No. 121 A 221,6 Millionen Einheiten 
Lage 
des Magneten 
zur Rose 
Unter dem Rosen-} 
mittelpunkt 
do, 
Entfer- 
nung des 
Magneten 
von der 
Rose 
Ab- 
‚ lenkung 
ıdes Kom- 
passes 
Differenz 
der Ab- 
lenkung 
45,5 cm | 108,7° 
18,6° 
| a5.5cm | 122,80 
Differenz 
der 
Kräfte 
66,7 Millionen 
Einheiten 
Die Längsschiffsmagnete hatten auch an Bord einen Abstand von 45,5 cm 
von der Kompafsrose. .Die durch die Erschütterung eingetretene Schwächung 
hätte demnach eine Aenderung des Koefficienten B von etwa 18° zur Folge 
haben müssen. Da die Untersuchung der Magnete nach der Aufserdienst- 
stellung des Schiffes stattgefunden hat, lälst sich aus den Angaben. der letzten 
Tabelle nicht auf den Wechsel in den Werthen vonB nach den verschiedenen Schie[s- 
übungen schliefsen, sondern es lassen sich nur die unter No. 51 und 55 angegebenen 
Werthe von B in Vergleich stellen. Hier ist zwar eine Verminderung in der 
aus der Schwächung der Magnete zu erwartenden Richtung eingetreten, aber 
nur um einen Betrag von 1,39°, während eine Aenderurg von etwa 18° ent- 
stehen mufste, wenn nicht andere Kräfte thätig waren, welche diesen Einfluls 
bedeutend überwogen. Dafls solche Kräfte im hohen Grade wirksam waren, ist 
durch die fortwährenden grofßsen Aenderungen, welche die Koefficienten B und 
C nach jedem Schiefsen erfuhren, bewiesen. Diese Aenderungen werden jeden- 
falls in erster Reihe, wenn nicht ausschliefslich, ebenso wie an Bord der „Preu/fsen“, 
durch den Wechsel hervorgerufen, welchen der vordere Panzerdrehthurm nebst 
Lafetten event. die Kommandobrücke in ihrem magnetischen Charakter erleidet 
DE
	        
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