136
sehr verschieden; die Polarität kann also ihren Ort ändern je nach der Lage,
welche der Thurm beim Schiefsen zum magnetischen Meridian hat. Berücksich-
tigen wir bei einer Drehung des Thurmes durch den ganzen Kompafs nur die
Kardinalpunkte und Interkardinalpunkte, und nehmen wir an, dafs geschossen
würde, während der Thurm je eine dieser acht Richtungen zum magnetischen
Meridian hat, so könnte die Polarität des Thurmes die in der nachstehenden
Figur VIII dargestellten verschiedenen Lagen haben. Die Pole sind in den
cinzelnen Umrissen durch einen Punkt kenntlich gemacht. Es ist aber ebenso-
wohl möglich, dafs die Inducirung einer magnetischen Achse nur, oder doch
vorzugsweise in der Richtung der Geschütze erfolgt, weil das meiste horizontale
Schmiedeeisen der Lafettage und des Thurmes in dieser Richtung angeordnet ist.
Figur VI.
A
A
+
t
m
ß
vr:
7
hr
a}
%
Hiernach wird ohne weiteres einleuchten, dafs nach jedem Schiefsen eine
Aenderung der Deviation des Kompasses vor dem Dampfruder eintreten kann.
Zu den Einwirkungen des vorderen Thurmes kommen noch andere. Zunächst
ist eine solche durch den hinteren Thurm nicht ausgeschlossen. Ferner mulfs
die eiserne Reling der Kommandobrücke erhebliche und vielleicht ebenfalls
wechselnde Störungen verursachen. Dieselbe erstreckt sich von Bord zu Bord,
buchtet sich vor dem Kompafs etwas nach vorne aus und ist in horizontaler
Richtung 0,2m von demselben entfernt; ihre Oberkante liegt mit der Rose etwa
in gleicher Höhe. Nach F, J, Evans ') kann man ein dünnes eisernes Quer-
schott, soweit die vertikale Induktion in Frage kommt, als eine Serie von
Stäben des Typus c, soweit aber die horizontale Induktion in Frage kommt,
*) On the magnetic character of the armour-plated ships of the royal navy, and on the effect
on the compass of particular arrangements of iron in a ship“, by Frederick John Evans, Esq.,
Staff-Commander R, N. — Philosophical Transaetions 1865.