L Si
“A -Miffsname
und
Ort,
wo das Schiff erbaut wurde
391
„Friedrich der Grofse“
Kaiserliche Werft zu Krel.
33)
Baukurs
(mi([s-
weisend)
S7,8° O0.
Kurs
während
der
Panzerung
S 68,6° W
Kompafs
77 ob
| Art | kompensirt
und wie
Thomson’-| Kompensirt
scher |
Kommpafs
Kompensirt
Kompensirf
Kompensirt
Deviations -Koefficienten
in Graden
A
ia le la!
+0,71 |— 18,00] — 10,50| + 4,00 | + 0,70
Bestimmt am 8. August 1879
nach einer mit den Thurmgeschützen ab.
gehaltenen Schiefsübung
— 0,50 | — 4,50 |-+ 13,50; + 2,00 | + 0,00
Bestimmt am 23. August 1879
nach einer zweiten Schiefsübung mit den
Thurmgeschützen
—2,46 | — 5,98 |— 13,34| + 3,00 | + 1,35
Bestimmt am 26. August 1879
nach einer Schiefsübung mit dem rechter
vorderen Thurmgeschütz
4 0,06 | — 2,11 |— 19,34| + 2,34 | + 0,06
Bestimmt am 12. September 1879
nach einer Schiefsübung
Bemerkungen
Die während der Schiefsübung
gedampften Kurse waren zum
gröfsten Theil NNW und SS0
Es wurde abwechselnd aus
beiden Thürmen und nach sehı
verschiedenen Richtungen ge-
schossen, Kurs und Thurm-
stellung sind nicht gleichzeitig
notirt worden, Die Rose fie:
mehrfach von der Pinne und
der Kompafskessel aus der
Aufhängung, Die Derviation
ist durch diese und durch jede
der folgenden Schiefsiübungen
sehr erheblich geändert.
Der erste Schufs wurde auf NW-
Kurs mit etwas nach Steuerbord
voraus gerichteten Geschützen
abgegeben; die gröfste Er-
schütterung fand auf 0zS-Kurs
statt, als eine Koncentratior
nach Backbord gefeuert wurde.
Bei Lagenfeuer, hauptsächlich
bei solchem aus dem hinteren
Thurm, fiel die Rose von deı
Pinne und der Kompafskesse]
aus der Aufhängung.
Das Mittel der anliegenden Kurse
während der Schiefsübung war
mifsweisend WzN. Es wurden
im ganzen 6 Schüsse mit
Richtungen von 25—36,5° nach
Steuerbord achteraus abge-
geben. Die Kompensations-
magnete waren während dieser
Schiefsübung entfernt worden
le Korrektoren an ihrer Stelle
geblieben, Beim fünften Schuf:
fiel der Kompafs aus der Auf-
hängung heraus.
Es wurden 2 Schüsse aus den
vorderen und 2 aus dem hin-
teren Thurm, mit Richtunger
nach Steuerbord und Backbort
voraus, abgegeben. Beim zwei
ten Schufs, aus dem hintereı
Thurm mit Richtung 30° voraus
nach Backbord abgegeben, fie
der Kompaf[skessel aus der Auf
hängung heraus.
Es ergiebt sich zum Theil schon aus den Angaben der vorstehenden
Tabelle, sowie aus anderen in dieselbe nicht aufgenommenen Beobachtungen,
dafs der Vorzug des Thomson’schen Kompasses — iusoweit derselbe die
Kompensirung angeht — hauptsächlich in der geringen Länge der verwendeten
Magnetnadeln liegt, welche, wie schon früher erwähnt, einerseits die störenden
Einflüsse von Eisentheilen in der unmittelbaren Nähe des Kompasses ver-
mindert und andererseits die Kompensirung einer verhältnifsmäfsig grofsen
Deviation, besonders einer grofsen quadrantalen, möglich macht. Dies tritt bei
„Friedrich Carl“, „Preufsen“ und „Friedrich der Grofse“ recht deutlich in die
Erscheinung. An Bord aller drei Schiffe sind die Aufstellungsorte von so
grofsen Eisenmassen eingeschlossen, dafs man, nachdem auf „Preufsen“ ein
Versuch mit einem gewöhnlichen Kompafs wenig geglückt war, darauf vielleicht
hätte verzichten müssen, hier überhaupt Kompasse zu placiren, wenn nicht
die Vorzüge der Thomson’schen Kompasse die Möglichkeit eines leidlichen
Funktionirens in Aussicht gestellt hätten.
Ein fernerer Vorzug ist, wie der Erfinder sehr richtig angestrebt hat,
durch Verminderung des ganzen Rosengewichtes und durch Beschwerung der
Peripherie der Rose erreicht. Der Kompafls verhält sich deshalb bei geringen
Erschütterungen, wie sie durch den Gang der Schiffsmaschine hervorgerufen
werden, und bei heftigen durch Seegang erzeugten Schiffsbewegungen sehr