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ofwa 12 Sın entfernt, wurde zuerst ein Eisberg erblickt. Um Mittag kamen
nördlich vom Schiffe noch ‚mehrere Berge in Sicht. Die Wasserwärme war
5,7°C. Es wurden viele Pinguine gesehen.“
2. Etwa 7 Wochen später, als Kapt. Basson das erste Eis sab, er-
blickte nahezu auf derselben Stelle auch Kapt. J. Ch. Christians von der
Elsflether Bark „Emanuel“ mehrere HEisberge. Es findet sich darüber im
Journale die folgende Bemerkung: „Am 21. März 1879 um 1 Uhr nachmittags
erblickten wir in 49° S-Br und 43° 40‘ O-Lg mehrere Eisberge von etwa 45m
Höhe. Die Temperatur der Luft war 3,6%, die des Wassers 4,1° C.“
In beiden Fällen, sowohl in dem der „Fulda“ wie in dem des „Zmanuel“,
war die ‚Annäherung an das Eis ‚anscheinend nicht von einer beträchtlichen
Abnahme der Wassertemperatur begleitet. Indessen zeigte die Wassertemperatur
schon einige Zeit vorher, wie auch nachher, ziemlich bedeutende Schwankungen,
welche vielleicht mit dem Auftreten von Eis im Zusammenhange stehen, Die
an Bord der „Fulda“ und des „Emanuel“ beobachteten Wassertemperaturen waren:
Ort
Datum . |
Breite | Länge
1879 |”süd | Ost |Mittel| Max. | Min.
‚Fulda*
Jan. 30 ; 48,0°
» 31 , 481°
Febr, 1 | 47,9°
„9 | 47,8°
3 | 47,7°
38,5° 61, 3 5,0
434°] .60 | 69 | 54
472°| 5,6 | 5,7 | 54
50,7°| 5,7 | 6,3 | 50
550°) 64 | 70 | 55
w
Ort
Datum tt
Breite [Länge ı
1879 Süd | Ost | Mittel | Max, | Min.
„Kmanuel“
März 19
„ 20
„ a1
| 8
“8,6°
“8,70
49,0°
48.6° |
50°
11°
43,6°
46,5° |
51 | 4,1
D, 4,1 3,4
45 | 51 | 39
4,6 4,9 4.1
8. Auf der Heimreise von Jaluit (Marshall-Inseln) gelangte „Emanuel“
SO von den Falkland-Ioseln noch einmal wieder in die Nähe von Eis. Über
diesen Fall berichtet Kapt. Christians folgendermafsen: „Nachdem das Kap
Horn passiert war, trafen wir im Südatlantischen Ocean anhaltend aus hoch
nördlicher Richtung wehende Winde, die uus daran hinderten, einen nördlichen
Kurs einzuschlagen. Als Folge davon befanden wir uns am 21. September 1879
in 56° S-Br und 54,5° W-Lg, hier liefen wir morgens um 3 Uhr gegen grosse
Eisfelder, in welchen einzelne Massen sich bis zu ungefähr 12m über dem
Wasser erhoben. Wir arbeiteten. eine Stunde im Eise umher, konnten aber
nicht frei von demselben kommen und sahen uns deshalb, da durch Kollision
mit dem Eise auch schon Stampfstock und Wasserstagen verloren gegangen
waren, genötigt, bis zum Tagwerden beizudrehen. Erst um 10*a, m passierten
wir das letzte Eis. Die Temperatur des Meeres, . welche am vorhergehenden
Tage 3,1° C. betragen hatte, sauk in unmittelbarer Nähe des Eises auf —0,5° C.“
4. Kapt. F. Ruhase vom Schiffe „Kaiser“, welcher kürzlich von einer
Reise nach Manila über New- York zurückgekehrt ist, berichtet:
„Am 5. April 1879 um 10® a.m. in 43° 7’ S-Br und 34° 5’ O-Lg er-
blickten wir mw 0SO, etwa 12 Sm. entfernt, eine Insel, welche wir bald als
einen Eisberg erkannten. Gleich darauf wurde es nebelig, so dafs wir den Berg
aus Sicht verloren. Gegen 11* a. m. klarte es jedoch wieder auf, die Sonne
kam zum Vorschein, und wir hatten bald Gelegenheit, die Eisinsel — einen
Berg konnte man die Masse nicht nennen —. genau betrachten zu können, An
der Südseite der Insel auf Ostkurs mit etwa 7 Kn Fährt entlang segelnd, ent-
warf ich die beistehende Skizze derselbe. Die Länge der Insel in der
Ost—West-Richtung schätzte ich auf 312—-4 Sm, die Höhe auf 656—80m (200 bis
250 Fufs)., Die Kanten der Insel waren hoch, steil und anscheinend schwarz,
Die Mitte war flach und scheinbar mit einer weißen Schneedecke‘ überzogen,
auf welcher sich mehrere schwarze Stellen zeigten.
Um 12% mittags waren wir die Insel passiert, und dieselbe bot jetzt eine
andere Erscheinung. . Vor der hohen schwarzen Kante zeigte sich eine breite
ebene Eisfläche, ähnlich wie ein flacher Strand vor einer hohen Küste.. Die
Farbe. der Insel war hell, glitzernd im Sonnenscheine, die Kanten blaugrün,