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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 8 (1880)

Bei allen hier erwähnten fünf Schiffen waren die zu den Messungen be- 
nutzten Instrumente von der Seewarte geprüft, und verdienen aus diesem Grunde, 
und besonders auch weil alle fünf Journale vorzüglich geführt sind, die Be- 
nbachtungen volles Vertrauen. Die Luftdruckangaben sind für 0° Temperatur 
gegeben. In Tafel II gilt der Schiffsort für 8 Uhr morgens des betreffenden 
Tages. Die Pfeile fliegen mit dem Winde, und jede voll ausgezogene Feder des 
Pfeiles bedeutet die Windstärke zwei, nach der Beaufort’schen Skala. Die Isobaren 
sind für den 11. und 15. März für 752,5 und 757,5mm angegeben. 
Bemerkungen aus den meteorologischen Journalen. 
Am 11. März. „Samarang“: Bis zum Sturme zunehmender Wind; harte 
Böen mit Regen. Aufserordentlich unregelmäfsige aus SE und NW laufende 
See. Der Himmel war im Zenith zuweilen klar, während in der Kimm beständig 
dichte Wolkenmassen standen. Besonders zur Zeit des Sonnenunterganges sah 
die Luft sehr drohend aus. Das Schiff wurde, weil der Kapitän überzeugt war, 
sich in der Nähe eines Orkans zu befinden, über St. B.-Bug beigedreht. 
Gegen das Ende des Tages mäfsigte sich, gleichzeitig mit dem zunehmenden 
Luftdrucke, auch die Heftigkeit des Sturmes. 
Deutschland‘; Bei anhaltendem Regenwetter zunehmender Wind und 
harte Böen. Aus SSE läuft eine sehr hohe Dünung, zur selben Zeit aber auch 
See aus SW. 
„Tima*‘: Böige Luft und unbeständige Briese. 
„Goethe“: Um 8 a, m. in 2,2° N-Br und 89,3° O-Lg Wind ESE 1. 
Luftdruck gleich 758,5 mm. Leichter östlicher Zug und Windstille. Gutes Wetter. 
Während der Nacht fortwährendes Wetterleuchten in SW und SE. 
„Ferdinand Brumm‘“: Um 8 a. m. am nördlichen Eingange der Sunda- 
Strafe. Wind SW 2. Luftdruck gleich 757,2 mm. Tages über gutes Wetter; 
während der Nacht hatte der Mond einen Hof, auch blitzte es häufig, 
Am 12. März. „Samarang“: Zu Anfang des Tages gab es noch heftige 
Böen, später wehte ein kräftiger beständiger Wind aus NW. Die Witterung 
war gut. Aus SW lief solche wilde unregelmäfsige See, dafs man sich dadurch 
gezwungen sal, die Segel zu mindern. 
„Deutschland“: Stürmisch mit harten Böen und Regen. Es blitzte und 
domnnerte während der ersten Wache. Drehten mit dem Schiffe bei. 
„Lima“: Bei kräftigem Passat war der Himmel abwechselnd klar oder 
bewölkt. 
„Goethe“: Um 8 a. m. in 2,2° N-Br und 89,2° O0-L. Wind WSW 1. 
Luftdruck = 758,4 mm. Zu Anfang des Etmales herrschte Windstille, von 
8b a. m. an leichte südwestliche Briese. Gutes Wetter. Nachts fortwährendes 
Wetterleuchten. 
„Ferdinand Brumm“: Um 8a, m, in der Sunda-Strasse. Wind NW2. 
Luftdruck = 757,2 mm. Gutes Wetter, nachts Wetterleuchten, 
Am 13. März. „Samarang“: Zuweilen gab es noch leichte Regenböen, 
schliefslich aber wehte bei ganz klarem Himmel ein frischer beständiger NW-Wind, 
Die See aus SW nahm etwas ab, doch liefen zuweilen noch förmliche Roller 
aus dieser Richtung. 
„Deutschland“; Anhaltender Sturm von Böen, in denen der Wind die 
Stärke 10 erreicht, begleitet. Regen und Blitz. Beim Aufgang der Sonne er- 
schien der Himmel rot gefärbt, in Nordosten grün; es war dies eine ganz auf- 
fallende Erscheinung, Mehrere schwere Seen brachen an Bord und zerschlugen 
einen Theil der Verschanzungen. 
„Lima“: Drohend aussehende Luft bei böigem, regnerischem Wetter. 
Sehr wilde unregelmäfsige See. Vermuteten uns in der Nähe eines Orkanes. 
Machten die leichten Segel fest und hielten platt vor dem Winde, 
„Goethe“: Um 8a. m. in 1,0° N- Br und 89,5° O-Lg. Wind W4. Luft- 
druck = 758,6 mm. Sehr böiges regnerisches Wetter; Gewitter. Der Wind 
wehte den ganzen Tag über frisch aus Westen. ; 
„Ferdinand Brumm“:; Um 8a.m. in Sicht von Anjer. Wind SW4. 
Luftdruck = 757,2 mm. Gutes Wetter. ; 
Am 14. März. „Samarang“: Leichter NW- Wind bei sehr schönem Wetter. 
Mälßiger SW-Seegang. 
„Deutschland“: Der Wind dreht sich allmählich von SW durch S nach SSE.
	        
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