Schiffe, welche bei Nacht in den Hafen einlaufen, haben das weifßse
Feuer mit West-Kurs vorauszunchmen, bis sie das rote Fouer sehen. Beide
Feuer, genau in Eins genommen, führen in den Hafen.
Die nördliche Einfahrt zum Hafen von Levuka ist viel breiter, als die
südliche, es liegen aber mehrere kleine Korallenriffe darin, mit geringer Wasser-
tiefe darüber. Die Einfahrt wird nur von Schiffen benutzt, welche sich leewärts
von der Levuka-Passage befinden, und dann nur mit einem Lotsen an Bord.
Dagegen ist sie gebräuchlich für Schiffe, welche den Hafen verlassen.
Beim Aussegeln erblickt man an St. B. eine kleine schwarze Tonne und
in NO von derselben, ca 2 Kblg weiter, ein kleines Korallenriff (patch), nach
dessen Passieren das Schiff in freiem Wasser ist. Dampfschleppboote existieren
in Levuka nicht.
Im allgemeinen ist noch zu bemerken, dass die Navigierung in den Ge-
wässern der Fiji-Gruppe einen scharfen Ausguck unerläfslich macht.“
3. Statistische Notizen über die Fiji-Inseln und Bemerkungen über die Häfen
yon Levuka und Surva.
„Die Bevölkerung der Friji-Inseln beträgt nach den letzten Angaben (vom
Jahre 1878) ca 110000 Eingeborene und ca 3000 Weifse, Der überaus frucht-
barc Boden der meisten dieser Inseln, sowie das tropische Klima machen die-
solben äufserst geeignet zur Produktion von Zucker, Kaffee, Thee, Kokosnüssen,
Baumwolle etc., und werden diese Artikel denn auch in bedeutenden Quan-
titäten verschifft,
Die Hauptgegenstände der Ausfuhr sind zur Zeit Copra (getrocknete
Kerne von Kokosnüssen), Kokosnüsse, Kokosnussöl, Baumwollensaat, Zucker,
Melasse, Rum, Baumwolle, Yams, Perhnutter, Schildpatt und Holz,
Die europäischen Pflanzer, welche nunmehr dio genügenden Kenntnisse
und Erfahrungen über Bodenbeschaffenheit und Klima dieser Inseln besitzen,
könuen den von auswärts gemachten Bestellungen kaum genügen, und bedarf
es nur der Anlage grofser Kapitalien, um die reichen Hülfsquellen dieser Iusclu
gehörig auszubeuten.
Nach den letzten statistischen Angaben betragen für das Jahr 1878:
Einnahmen 61021 28.8d. Ausgaben 65266 Z 108. Id.
Einfuhr 136607 158.1d. Ausfuhr 146845 Z 8s. — U.
Die Einfuhr wurde im genannten Jahre durch 124 Schiffe mit 23 180
"Fonnen, die Ausfuhr durch 128 Schiffe mit 24 080 Tonnen Inhalt vermittelt,
Für das Jahr 1879 mehren sich nach den bisherigen Erfahrungen die
Aussichten, dafs die Einnahmen mit den Ausgaben balancieren werden, so dafs
also dann die Kolonie unabhängig, ohne Unterstützung vom Mutterlando,
existieren kann.
Während der Verkehr nach den Iunselgruppen der Südsce und nach
Australien teils durch englische, teils durch deutsche Schiffe bewirkt wird,
ruht die Ausfuhr nach Europa fast ausschließlich in deutschen Händen. In
diesem Jahre (1879) z. B. verliefsen bis jetzt diese Inseln, nach Kuropa
bestimmt, im ganzen 11 Schiffe mit einem Tonnengehalt von in Summa 5460 t.
Zehn dieser Schiffe (4870t) waren von deutschen Kaufleuten befrachtet und
deutsches Kigentum, während nur ein Schiff (590t) von einem englischen
Handlungshause befrachtet war.“
Levuka. „Von Ausrüstungsgegenständen befinden sich: Zucker, Salz-
rindfleisch, Essig, Rum, sowie Hartbrot und Mehl stets in ziemlich grofsen
Quantitäten am Platze. Die übrigen Artikel, als Salzschweineflcisch, Krbsoen,
Bohnen, Reis, Kartoffeln, sowie alle Arten Inventarieu und Materialien sind
nur in beschränktem Mafse vorrätig, “können jedoch infolge der rcgelmäfsigen
Postverbindung Levuka’s mit Sydney (alle 4 Wochen einmal) auf vorherige Be-
stellung leicht von Sydney aus herangeschafft werden.
Vorzügliches frisches Rind- und Schweinefleisch ist stets vorrätig, und
wurden für 1 Pfad, engl. Rindfleisch 8 d., für 1 Pfd. engl. Schweinefleisch 7 d.
bezahlt. Frisches Brot kostet pro 1 Pfd. engl. 4 d.
Zur Ausführung kleinerer Reparaturen am Schiffskörper, wie Dichten,
Einziehen neuer Planken, sowie zum Bau von Booten jeder Gröfse sind die
erforderlichen Einrichtungen vorhanden. Gröfsere Schmiedearbeiten und