70
Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Februar 1943.
unter Umständen nur kurze Angaben, außerdem jedoch Anhaltspunkte und
Quellenhinweise findet, die ihn weiterführen.
Noch ein Beispiel über die Schlagwortauswahl: Die Erinnerung an eine
heftige Debatte über die Möglichkeit der „Taubildung an Deck“, in der diese
von maßgebender Seite bestritten wurde, führte zu den betreffenden Angaben
bei dem zuständigen Schlagwort. In diesem Falle liefert die Form der Begleit-
worte unmittelbar einen „Beweis“, Examenskandidaten, Doktoranden usw. seien
indes ausdrücklich vor den Fallstricken einer irrtümlichen Auffassung des Begleit-
textes der Schlagworte gewarnt, zumal wenn er der Kürze halber in Behauptungs-
form auftritt: „Australische Westküste, Auftriebwasser‘“ besagt lediglich, daß
die betreffende Frage an der angegebenen Stelle erörtert wird; das Nachschlagen
in der Zeitschrift selbst kann dem Registerbenutzer nicht erspart werden. Eine
Verführung zur Oberflächlichkeit des Forschernachwuchses will ein ein-
gehendes Schlagwort-Verzeichnis ebensowenig fördern, wie die an Zahl erfreu-
licherweise mit der Zeit zunehmenden kurzen Zusammenfassungen des Abhand-
lungsinhaltes in den naturwissenschaftlichen Zeitschriften,
Ein keineswegs seltener Wunsch an Bibliotheken lautet: „Mir ist für mein...
Examen die und die Aufgabe gestellt worden; ich bitte um gefällige Angabe
der Fachliteratur.“ Das Anliegen wurde hier in Friedenszeiten im allgemeinen
etwa wie folgt beantwortet:
„Das selbständige Ausfindigmachen der wissenschaftlichen Grundlagen für die
Bearbeitung von Themen mit Hilfe der Hand- und Lehrbücher, der Jahrbücher,
der Literaturberichte, Referate, Jahresverzeichnisse und Register der Fachzeit-
schriften ist ein sehr wesentlicher Teil der Ihnen gestellten Aufgabe. Diesen Ihnen
abzunehmen, bin ich leider nicht befugt.“
Im Kriege wird man sich an dieses Schema nicht halten dürfen, vielmehr
dem Jung-Wissenschafter, zumal wenn er nur vorübergehend die Möglichkeit
hat, das Schwert mit der Feder zu vertauschen, mit allen Mitteln helfen müssen
and wollen, vielleicht im Augenblick auf Kosten einer erst später zu erwerbenden
Übung in der Quellenforschung. Dieser Leitgedanke hat bei Anlage und Gestaltung
des neuen Registerheftes die Annalen-Schriftwaltung in hohem Maße beeinflußt:
Als methodische Beispiele seien außer dem Sach- und Namenweiser die Teile II, V
und der Anhang genannt.
Schließlich darf noch die Hoffnung ausgesprochen werden, daß das Register
auch für sich allein, also ohne daß der Benutzer die Zeitschrift zur Hand hat,
dem natur-beobachtenden Front-Kameraden gelegentlich als Repetitorium
dienen und Anregung bieten möge.
Für Unterstützung habe ich zu danken Herrn Reg.-Oberinspektor und
Bibliotheksverwalter H. Ratzow, Frau A, Schütz, Bibliotheksangestellte, und
insbesondere meiner Schriftwaltungs-Mitarbeiterin Frl, U, Charisius, Dipl.-Biblio-
thekarin, die u. a. auch den III, Teil des Registers völlig selbständig bearbeitet hat.
Gerhard Castens, Annalen-Schriftwaltung.
2. Die Grenzen der Ozeane und ihrer Nebenmeere. Berichtigung zu
dem unter diesem Titel herausgegebenen Mai-Beiheft 1939 der Ann.
d. Hydr. Auf Seite 10 des Heftes ist als Nordgrenze der „Belte und Sunde“
nördlich des Kleinen und des Großen Belts die „Verbindungslinie zwischen Nord-
spitze von Själlands-Rev (Seeland-Riff), Nordspitze Insel Hjelm nach Hasenöre
(Jütland)‘“ angegeben und hiermit der Samsö-Belt in die „Belte und Sunde“ ein-
bezogen ‚worden. Eine neue Prüfung hat ergeben, daß der Samsö-Belt in der
Regel zum Kattegat gerechnet wird. Es ist daher auf Seite 10, Zeile 7 v. 0,
das Wort „Samsö-Belts“ zu streichen und in der 13. bis 16. Zeile bei den Grenzen
nach Norden zu setzen: ;
„Nordausgang des Kleinen Belts zwischen Björnsknude (Jütland) und
Nordwesthuk von Äbelö (vor Fünen), Nordausgang des Großen Belts
zwischen Fynshoved (Fünen) und Revsnäs (Seeland), Nordausgang des
Sundes zwischen Gilleleje (Seeland) und Kullen.“
Nautische Abteilung beim Oberkommando der Kriegsmarine.