Spangenberg, W. W.: Über einige Ergebnisse von Schätzungen der Himmelsfarbe usw. 433
C. Zusammenfassung der Ergebnisse.
Zusammenfassend lassen sich somit folgende Punkte besonders hervorheben:
1. Für die meisten Menschen ist zur erfolgreichen Benutzung der Linke-
schen Blauskala eine gewisse Einübungszeit notwendig. Im Anschluß an die
Ergebnisse und Erfahrungen anderer Beobachter wird hierfür ein Zeitraum von
etwa 8 bis 12 Wochen angenommen, Der Unterschied in der Auffassung geübter
und ungeübter Beobachter braucht keinesfalls immer systematischer Natur zu sein.
2, Nach den Beobachtungen des Verfassers besteht zwischen der Himmels-
und der Skalenfarbe eine ausreichende Übereinstimmung in nahezu der Hälfte
aller Fälle [bei Sonnenhöhen von 25° bis 30° im Meeresniveau]. Bei Feststellung
von Farbunterschieden herrschten schwarze und rote Töne vor; in 4% aller
Fälle war eine Schätzung deshalb nicht möglich.
3. Der Unterschied zwischen Messungen mit sonnenbeschienener und beschat-
teter Skala ist nach vorliegenden Beobachtungen nicht konstant; vielleicht be-
steht eine Abhängigkeit von der Sonnenhöhe und dem Blaugrad des Himmels.
Auch bei Schätzungen mit teilweise verdeckter Sonne ergeben sich gewisse Ab-
weichungen,
4. Eine genaue Beachtung des Punktes maximaler Bläue ist notwendig,
5. Es wurde ferner die Himmelsbläue in Abhängigkeit von verschiedenen
meteorologischen Größen untersucht; die dabei gefundenen Resultate stimmen
mit denen anderer Beobachter recht gut überein.
6, Ein eindeutiger, sicherer Tagesgang der Bläue ließ sich nicht nachweisen;
die geringen Unterschiede liegen zu nahe bei der möglichen Fehlergrenze,
7. Der im Bereich der mittleren Ostseeküste gefundene jährliche Gang der
Himmelsbläue ist deutlich ausgeprägt und zeigt ein kräftiges sommerliches
Minimum,
8. Es wurde erneut darauf hingewiesen, daß es angebracht erscheint, Beob-
achtungen an wolkenreichen Tagen getrennt von solchen zu bearbeiten, die bei
geringer Bewölkung erhalten sind,
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