Skip to main content

Full text: 71, 1943

Spangenberg, W. W.: Über einige Ergebnisse von Schätzungen der Himmelsfarbe usw. 4925 
nur vollständige, geschlossene Tagesreihen benutzt. Eine Auszählung des gesamten 
Schweriner Beobachtungsmateriales unter diesen Gesichtspunkten bestätigt das 
Ergebnis aber vollkommen, In der nächsten Tab. 20 sind als Beispiel die Ver- 
hältnisse dargestellt, wie sie sich aus den Mittagswerten der Jahre 1938, 1939 
und 1942 andeuten, 
Tabelle 20a. 
Bewölkung und Blaugrad. 
Bewölkungs-| Blaugrad ] n 
109 
x 105 
6.6 | 36 
63 46 
| 5:8 | 17 
65 3 
3 
A Ar 
Yo 27 106 
7. 81 1.8 | 140 
9 10 | 1.4 42 
u, 212 | 00 | 5 
3 bis 
Zu beachten ist hierbei aber die ungleichmäßige Verteilung der Beobachtungen 
[Häufung bei geringen Bewölkungsgraden bzw. bei mittleren Blaustufen]. Über 
gleichartige Untersuchungen findet man in der Literatur nur wenig Vergleichs- 
möglichkeiten, Nach den Beobachtungen von A, Thomsen in Apia [Samoa] (7) 
ergibt sich ebenfalls eine sehr eindeutige statistische Beziehung [Anmerkung D!]. 
Es zeigt sich auch’ hier, daß das Himmelsblau um so größer ausfällt, je kleiner 
die bei der Beobachtung herrschende Bewölkung ist, B, Hrudicka (ss) bemerkt 
zu dieser Frage, daß zwischen Bläue und Bewölkung ein weitgehender entgegen- 
gesetzter Gang besteht. Nach seiner Ansicht entspricht dem Höhentypus des 
Jahresganges der Bewölkung [mit einem Maximum im Sommer und einem Minimum 
im Winter] auch ein gewisser Höhentypus in der Jahresschwankung der Blau- 
tönung des Himmels [größte Bläue im Winter — geringste im Sommer]. Da- 
gegen soll] dem Inversionstypus des Jahresganges der Bewölkung auch ein Tal- 
bodentypus der Jahreskurve des Himmelsblaues entsprechen [Maximum im Sommer 
— Minimum im Winter]. — Zu einer ähnlichen Beziehung kommt auch H. Lettau 
1929 (8); er setzt die Bläue mit der mittleren Sonnenscheindauer in Beziehung 
und findet dabei eine deutliche Parallelität beider Größen [die Korrelation. be- 
rechnet er zu + 0.5] Auch aus den Beobachtungen von H. Voigts (1) für 
Lübeck ist ein solcher Zusammenhang zwanglos herauszulesen (Anmerkung E!), 
In diesem Zusammenhang soll auch noch einiges darüber berichtet werden, 
wie sich das Himmelsblau vor einer Wetterverschlechterung und bei Aufkommen 
von Bewölkung nach den Beobachtungen des Unterzeichneten verhält, F, Linke (4) 
schrieb seinerzeit dazu, daß vor herannahender Bewölkung eine deutliche Ab- 
nahme der Blaufärbung eintritt, als eine Aufhellung des Himmels, hervorgerufen 
durch eine hygroskopische Vergrößerung der Aerosole. W. Milch(%) kam zu 
dem Schluß, daß ein Tiefdruckwirbel eine breite Zone steigender Trübung [also 
hier: auch abnehmender Bläue] vor sich herschiebt, Die Abnahme der Bläue 
müßte danach etwa 24 Stunden vor dem Minimum der Druckkurve bei Durch- 
gang des Tiefs erfolgen, an dessen Vorderseite die geringste Bläue herrscht. Die 
geringe Blaufärbung des Himmels an der Vorderseite eines Tiefdruckgebietes 
wird durch zahlreiche Beobachter bestätigt. So gibt z. B. H. Lettau (s) für die 
Vorderseite 5.9, für die Rückseite aber 7.9 an; es besteht also ein ganz erheb- 
licher Unterschied. F, Loewe (2) betont, daß auf der Vorderseite einer Depres- 
sion die Zunahme der Bläue mit der Höhe bis über 4000 m nur relativ‘ gering 
ist, weil hier die Luft durch Staub und winzige Kondensationsprodukte bis weit 
anmerkung D: Die Thomsonschen Messungen wurden anscheinend mit der 14stufigen Skala 
gemacht, Wenn Th. das reine Ultramarin mit 12 bezeichnet, führt V. Conrad (7) [als Referent] das 
auf einen Druckfehler in der Arbeit zurück, 
Anmerkun £ E: Es sei hier daran erinnert, daß man im allgemeinen annimmt, daß sich Be- 
wölkungsgröße und Sonnenscheindauer zusammen zu 100% ergänzen, 
(£X} W. Milch: Über den Zusammenbaog zwischen Durchlässigkeit der Atmosphäre für Sonnen- 
strahlung und der Weiıterlage nach Strahlungsmessungen am Taunusobservatorium. Met. Zschr. 41, 
S. 109 bis 113 [1924].
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.