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Full text: 71, 1943

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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, November 1943, 
IV. Häufigkeitsverteilung der einzelnen Stufen. 
Die jetzige Form der Himmelsblauskala besteht aus acht Blättern verschie- 
dener Farbsättigung, die mit geraden arabischen Ziffern fortlaufend beschriftet 
sind, 2, 4, 6, 8... 16. Vermag sich nun ein Beobachter nicht für zwei solcher 
Stufen zu entscheiden, so kann er natürlich jederzeit nach Gutdünken inter- 
polieren, wodurch die ungeraden Stufenwerte in das Material eingehen. Das 
Verhältnis der geraden, vorhandenen Stufen zu den ungeraden, ergänzten ist 
psychologisch in mancher Hinsicht aufschluß- 
reich. Im günstigsten Falle ergibt sich dabei 
eine Verteilungskurve, die der bekannten Gauß- 
schen Fehlerverteilungsfunktion ähnelt, 
Die ersten Beobachtungen des Verfassers 
zeigen eine davon etwas abweichende Verteilung, 
indem die geraden gegenüber den ungeraden 
Stufen etwas zurücktreten, wie aus Abb, 3 her- 
vorgeht. Es liegt dabei immerhin der Gedanke 
nahe, daß es sich hierbei um einen Einfluß der 
anfangs noch geringen Einübung handelt; denn 
ein ungeübter Beobachter neigt eher zu einer 
ungeraden Stufe, wenn ihm die Einordnung des 
Himmelsblaues in die Skala Schwierigkeiten 
macht, Das haben auch die bereits erwähnten 
Versuche des Verfassers ziemlich klar gezeigt. 
Bei den späteren Beobachtungen des Verfassers 
Jäßt sich aber eine Verteilungskurve erkennen, 
die weitaus gleichmäßiger ist als die frühere 
[siehe Abb. 4!]. Die Häufigkeit der einzelnen 
Stufen aus den späteren Beobachtungen zwischen 
1938 und 1943 [I. Quartal], abgeleitet aus 1000 Einzelschätzungen, ersieht man 
aus der Tab, 11. 
Von einem Überwiegen der ungeraden Stufen kann man hier kaum sprechen, 
die Verteilung ist ziemlich gleichförmig und durchaus plausibel, Besonders inter- 
Tabelle 11. essant ist aber hierbei der Vergleich mit der Verteilung 
Häufigkeiten der einzelnen der früheren Beobachtungen des Verfassers [Abb. 3 und 4!], 
Stufen [Zn = 1000). da in beiden Fällen doch der gleiche Beobachter unter 
Blaustufe | Prozentische ziemlich gleichen äußeren Bedingungen geschätzt hat. 
Hänufigkeit_ Anders liegt die Sache aber bei einigen anderen Be- 
obachtern. H. Lettau (s) wies z. B. darauf hin, daß eine 
Häufigkeitsbetrachtung der einzelnen Stufen bei seinen 
eigenen Beobachtungen, die sich allerdings nur über zwei 
Monate erstreckten, das psychologisch bemerkenswerte 
Resultate ergab, daß eine gewisse Abneigung gegen die 
vorhandenen, geradzahligen Stufen vorhanden wäre, Zu 
einem ähnlichen Befund kam auch G. Schindler (28), der 
ein Verhältnis von gerade: ungerade = 2:3 bekam, Bei 
H. Grimm (ss), H. Voigts (1) (19) ließ sich ein Überwiegen 
| der ungeraden Stufen in dem Maße nicht erkennen, 
F, Lauscher (1) betonte sogar für die 1928/29 auf dem 
Sonnblick von L. Winkler ausgeführten Schätzungen, daß der Beobachter nur so 
selten ungerade Zwischenwerte gewählt hätte, daß eine gesonderte Aufführung 
derselben überflüssig erschien. B. Hrudiöka (ss) gibt ebenfalls nur gerade Stufen 
an und bemerkt dazu, daß die Häufigkeitsverteilung aller von ihm untersuchten 
15 Stationen durchaus im Sinne der Gaußschen Fehlerkurve zu liegen scheint. 
Von einer Untersuchung der Höchstwerte der Himmelsbläue soll hier ab- 
gesehen werden, da man doch immerhin besser von der Betrachtung absoluter 
Werte absieht; wesentlich mehr kann man wohl mit einer relativen Bearbeitung 
machen [Schwankungsbreiten, Jahresunterschiede usw.], wie es im folgenden auch 
nach Möglichkeit geschehen soll, 
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