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Full text: 71, 1943

Burdack, H.: Über die jährliche Variation der magnetischen Deklination. 387 
In der Mitte von Abb. 8 ist die ganzjährige Welle der Deklination AD, und 
der Wellenstrahlung AJ, und unten die halbjährige Welle der Deklination AD, 
und der erdmagnetischen Aktivität AU; dar- 
gestellt. In Abb. 8 wird der Zusammenhang 
zwischen AD, und 4AJ, sowie AD, und AU, 
noch besonders deutlich, 
Wir können also über die physikalischen 
Ursachen der jährlichen Variation der Dekli- 
nation zusammenfassend sagen: Die ganz- 
jährige Welle der Deklination ist eine Wirkung 
der ganzjährigen Welle der Ultraviolettstrah- 
Jung und die halbjährige Welle der Deklination 
eine Wirkung der halbjährigen Welle der 
Korpuskularstrahlung der Sonne, Hiernach 
wird nun auch verständlich, daß die halb- 
jährige Welle der Deklination nicht reell ist, 
sie eben eine Wirkung der Korpuskularstrah- 
lung ist, d.h, ein Störungseffekt ist. Beachten 
wir, daß 4J, gegenüber 4J, praktisch ver- 
schwindet und ebenso AU, gegenüber AU, 
klein ist, daß also AJ im wesentlichen durch 
4AJ, und AU im wesentlichen durch AU, dar- 
gestellt wird, so können wir auch sagen: Die 
ganzjährige Welle der Deklination ist eine 
Wirkung der ultravioletten Wellenstrahlung 
und die halbjährige Welle der Deklination 
eine Wirkung der Korpuskularstrahlung der 
Sonne. 
al 
Der Einfluß der Seitenrefraktion bei Zeitbestimmungen. 
Von B. Sticker, Bonn, z, Z, Deutsche Seewarte, 
Die optisch wirksamen Schichten der Erdatmosphäre können im allgemeinen 
mit hinreichender Genauigkeit als zu einer Schmiegungskugel konzentrische 
Kugelschalen aufgefaßt werden. Nur die von Harzer (ı) entwickelten „Ge- 
brauchstabellen zur Berechnung der Ablenkungen der Lichtstrahlen in der 
Atmosphäre der Erde“ berücksichtigen auf Grund älterer aerologischer Auf- 
stiege die auf das Erdellipsoid bezogenen und durch die Temperaturverteilung 
in der Horizontalen bedingten Neigungen der optischen Flächen innerhalb der 
freien Atmosphäre. Während die Berücksichtigung dieser Schichtenneigungen 
in der freien Atmosphäre sich in der astronomischen Praxis bisher .nicht 
eingebürgert hat, wurde auf den Einfluß bodennaher Störungsschichten — 
hervorgerufen durch Unebenheiten des Geländes oder durch thermische Ein- 
wirkung benachbarter Gebäude — mehrfach hingewiesen. Bohrmann (2) und 
Schütte (s) behandelten den Einfluß derselben auf die Messung von Zenit- 
distanzen im Meridian, Sokob (4) auf Horizontalvisierungen bei geodä- 
tischen Vermessungen, Freiesleben und Lange (s) auf Zeitbestimmungen aus 
Durchgangsbeobachtungen. Die unter dem Einfluß lokaler Schichten- 
neigungen in dem letzten Falle bewirkten seitlichen Versetzungen der Vertikal- 
komponente des vom Gestirn kommenden Lichtstrahles fallen unter den Begriff 
der astronomischen Seitenrefraktion. * 
Die gesteigerten Anforderungen an die Genauigkeit des astronomischen Zeit- 
dienstes der Deutschen Seewarte veranlaßten die nachfolgende Abschätzung der 
Größenordnung der durch die Seitenrefraktion allgemein (also nicht nur durch 
bodennahe Störungen) entstehenden Fehler. Über die Größe derselben gehen 
die Meinungen bislang auseinander, da eine theoretische Behandlung der astro- 
nomischen Seitenrefraktion noch nicht vorliegt, Während Lange (es) darauf 
D*
	        
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