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Full text: 71, 1943

360 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Oktober 1943. 
Farbtöne in der näheren Umgebung des Punktes maximaler Blaufärbung; bei 
größeren Zenitdistanzen des Beobachtungspunktes ändern sich die Verhältnisse 
erheblich infolge des Einflusses horizontnaher Dunstschichten. 
Tabelle 5, 
Es wurde beobachtet 
Farbgleichheit (annähernd}..,..... 
Farbabweichungen ........0.0.0.0000 4 
davon: nach Schwarz ............ 
„ Rot-Purpur-Violett ‚. 
Orr m 
Braun-Gelb ...,..... Ska 
In fast der Hälfte aller Beobachtungen war für das Auge des Verfassers bei 
scheinbar guter -oder genügender Farbgleichheit von Skala und Himmel eine 
Schätzung ohne Schwierigkeit möglich. Bei der anderen Hälfte waren deutliche 
sekundäre Farbtöne dem Himmelsblau beigemischt, wobei besonders Rot und 
Schwarz vorherrschen. Bemerkenswert ist auch das Vorhandensein ausgesprochen 
grüner Töne, auf deren Vorkommen, besonders in Horizontnähe, Chr. Jensen (48) 
hingewiesen hat. Auch W.,Kühnert‘ konnte durch objektive Beobachtungs- 
verfahren grüne Töne in der Himmelsfarbe nachweisen, ; 
Diese Farbunterschiede von Skala und Himmel waren in nur wenigen Fällen 
so erheblich, daß eine Schätzung ganz unmöglich gemacht wurde; eine Er- 
schwerung trat natürlich im allgemeinen dadurch immer ein. Wie sich das im 
einzelnen verhält, geht .aus Tab, 6 hervor, deren Ergebnisse ebenfalls wieder 
nur für Sonnenhöhen im genannten Bereich gelten. 
Tabelle 6. 
Die Farbunterschiede waren: 
sehr schwach und kaum störend ............. ....x5x.„ in 44% aller Fälle, 
deutlich und störend .........0000.050001000r4041 arte arena 30% - “ 
sehr stark, erheblich störend und die Schätzung erschwerend..... „ 20% » 
so stark, daß eine Schätzung nicht ausgeführt werden konnte .... „ 4% % 
Meistens war der Farbunterschied also nur gering, so daß die Sicherheit der 
Beobachtung wohl kaum erheblich beeinträchtigt worden ist. In nur 20% der 
Fälle mit einer Farbabweichung war die Schätzung erschwert, und in 4% war 
infolge starker „Verhüllung“ des Himmelsblaues eine auch nur orientierende 
Beobachtung nicht möglich. Das ist eigentlich nur sehr wenig. Es muß dazu 
aber noch bemerkt werden, daß vorliegende Beobachtungen im Meeresniveau 
gemacht sind und daß in größeren Höhen natürlich eine wesentliche Ver- 
schiebung der Resultate zur ungünstigen Seite hin nicht ausgeschlossen ist, denn 
im Meeresniveau und in Meeresnähe verdeckt der stärkere Weißgehalt die anderen 
Töne mehr. Weiter muß daran gedacht werden, daß auch viele subjektive 
Momente von Bedeutung hierbei sind [Desensibilisierung des Auges durch 
chemische (bestimmte Drogen und Nahrungsmittel) oder physikalische Einflüsse 
(Ermüdung usw.)]. 
Ob eine Abhängigkeit der zusätzlichen Farbtöne und ihrer Häufigkeit vom 
jeweiligen Blaugrad besteht, ließ sich aus diesen Beobachtungen nicht erkennen. 
Im übrigen zeigt sich, daß solche „verhüllenden“ Farbtöne anscheinend in den 
Morgenstunden etwas seltener sind als zu den anderen Zeiten [Schwarz am 
meisten mittags und Rot abends]. Ob dieses Ergebnis nur auf Zufall beruht 
oder tatsächlich besteht, kann aus vorliegendem Material nicht gesagt werden. 
Bei der Schätzung des Himmelsblaues nach der Methode mit Blauskala muß 
man versuchen, nur das eigentliche Blau zu erfassen und zu bewerten. F. Linke (4) 
meint dazu, daB man sich bald daran gewöhnen könnte, bei der Farbbeurteilung 
den Gesichtssinn nur auf die Blaufärbung einzustellen und etwaige Neben- 
töne zu vernachlässigen. Dazu bemerkt nun aber W, Kramer (sr), daß eine 
solche Trennung grundsätzlich unmöglich sei. Auf Grund eigener längerer 
Versuche kam der Verfasser zu dem Ergebnis, daß eine derartige Trennung 
(9%) Siehe Literaturhinweis (V) auf S. 355.
	        
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