Meißner, Otto: Die Temperaturamplituden von Dresden (1831 bis 1940) usw. 337
der sieben Jahrzehnte = 0, aber, wie aus Tab. 4 hervorgeht, ändert sie sich außer-
ordentlich im Lauf dieser Zeit! Sie steigt um fast 2°; die Einzelwerte der
Differenzen sind: — 0.82°%, — 0.95°, -+ 0.06°, + 0,36°, + 0.80°, + 1.10°: Der Korre-
lationsfaktor „B—D“ ist demgemäß (Tab. 5) 0.97, also so gut wie 1; und, da die
Änderung der Differenzen B—L nicht systematischer Natur ist, ist auch der Kf,
L—D fast ebenso groß: 0.87. Das gleiche gilt für die Differenzen der A, zwischen
Dresden und Prag bzw. Wien, die hier der Übersichtlichkeit halber noch einzeln
aufgeführt seien:
Diff, Dresden .. 1831/40 41/50 51/60 61/70 71/80 81/90 91/1900
Prag...... -030° +0.34° 086° 183° —-2,36° _237%° —1.15°
Wien ..... -0.06 -005 -147 -198 -3.20 -—2,96 2,82
Entsprechend sind auch die Kff, D—P und D—W sehr groß, obwohl zwischen
den Differenzen Prag und Wien gleichfalls systematische Abweichungen bestehen,
wie der Kf, — 0.66 lehrt. Diese sind nämlich:
Prag— Wien (Diff, der A): 0.24°, —-0.39° —0.67°, -1.17°, —0.84°, —0.59°, -0.67°,
Immerhin ist hier das Größerwerden der Differenzen nicht so ausgeprägt wie vor
allem bei Berlin—Dresden, und sie haben etwa in der Reihenmitte ein Maximum.
Mit den A, verhält es sich anders, Hier findet sich vor allem für Wien
ein negativer zeitlicher Kf., also eine relative Zunahme der Amplituden im Laufe
der Zeit, d. h. eine größere „Kontinentalität“, aber nur relativ! Denn der zeitliche
Kf. der Az; ist für Wien (immer nur für die Zeit von 1831 bis 1900) negativ:
die A, nehmen also auch ab, nur eben in schwächerem Maße als bei den anderen
Stationen. Das ist leicht erklärlich: ein vom Meere ausgehender Einfluß wird
nach dem Innern des Kontinents hin schwächer werden. Allerdings zeigt auch
Dresden einen positiven zeitlichen Kf, Hier wird es den gleichen Grund haben
wie bei den A,; nur daß es sich hier um eine andere Ursache handeln dürfte,
die freilich nicht mit Sicherheit aufzufinden ist (s. 0.).
Was die Korrelation zwischen den Differenzen der A, und A, betrifft, so
haben diese fast alle beträchtliche Werte. Außer bei Prag sind sie — vgl. den
unteren Teil der Tab. 5 — positiv, d. h. sie haben den gleichen Sinn.
Die Streuungen der Unterschiede der Stationen sind im Mittel sowohl bei
den A, wie den A, von gleicher Größenordnung; nur fällt Dresden durch einen
größeren Mittelwert auf, hauptsächlich Tabelle 6
bei den A,, bei den A, ist es weniger Korrelationsfaktoren zwischen den fünf Stationen
ausgesprochen, Es hat dies natürlich mit [100 (k + @)].
dem großen zeitlichen Kf. von Dresden
gegenüber den anderen Stationen zu tun.
Dieser aber, als eine systematische Ände-
rung, bewirkt, daß man die Streuungen
nicht mehr als vollwertige Darstellung
der Unsicherheit des Mittels annehmen
darf, da sie das ja nur unter Voraus-
setzung von Zufallsverteilung der Fehler
sind, die eben nicht vorhanden ist.
15. Weitere Korrelationsfaktoren. Es
sind nun noch die Amplituden der fünf
Stationen direkt korreliert, da dies in
Tab. 5 ja nur für ihre Differenzen ge-
schehen ist, Das Ergebnis ist in Tab. 6
dargestellt.
Wenn hier für A, auch bei der Kom-
bination Berlin—Dresden ein sehr großer
Kf. gefunden wird, so scheint das auf
den ersten Blick nicht mit dem großen
oben erörterten zeitlichen Kf. verein-
bar. Diese Ansichtist jedoch irrtümlich,
Auch bei starker systematischer Ände-
rung der Differenz zweier Größen kann
Mittel .....
= A N
Berlin ......
Leipzig .....
Yresden ....
Prag .......
Wien .......
Mittel ..... ; +79+ 11 | +81: 8‘ 80
100k(5) -90+20 +18+44
Mittel —-87+99
al