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Full text: 71, 1943

Kohlschütter, A.; Die T-4-Tafel zur Auflösung sphärischer Dreiecke. 8313 
durch die beiden Grundgleichungen gegeben, welche durch Vertauschen der 
großen und kleinen Buchstaben ineinander übergehen: 
sin 4 = cos ö -sint, 
sin $ = cos 4-sinT. 
Da durch diese Gleichungen die Quadranten von T und A noch nicht fest- 
gelegt sind, wird die willkürliche Festsetzung getroffen, daß in den Gleichungen 
84 = +) 1—eos? Saint und zT = +igösect 
nur die 4-Zeichen gelten sollen. Diese Festsetzung ist identisch mit der Zeichen- 
regel: T hat dasselbe Zeichen (+ oder —) wie d, und 4 hat dasselbe Zeichen 
(+ oder —) wie t. 
Nach dieser Quadrantenfestlegung lassen sich aus den beiden obigen Grund- 
gleichungen weitere ableiten, wobei man immer eine neue Gleichung durch Ver- 
tauschen der großen und kleinen Buchstaben erhält, z. B. zur numerischen 
Berechnung von T und 4 geeignet: 
I1= »8eC 
N DAS, 
ferner ; cos T-cos d = cost-cos6, 
ferner, wenn @ dio Breite, h die Höhe und a das Azimut (von Süd über West 
gezählt) ist: 
sin h = cos d sin (T + 90° — w), 
. sin 4 ; 
Da SS ———— 
cos h 
ig a = tg A + se0 {T + 90° — 9). 
Gemäß dieser formelmäßigen Definition ist die geometrische Bedeutung von 
4 und T folgende: In dem sphärischen Dreieck Pol- Zenit-Stern ist A das Lot 
vom Stern auf die Seite Pol-Zenit, und 90° — T ist der Abstand des Fußpunktes 
dieses Lotes vom Pol. 
Um ein sphärisches Dreieck voll auflösen zu können, d.h. um alle Seiten 
und Winkel zu bestimmen, wäre es zweckmäßig, neben T und 4 noch eine dritte 
Funktion für die zwei Argumente t und $ zu tabulieren. Hiervon ist aber ab- 
gesehen worden, weil für die Aufgabe der astronomischen Ortsbestimmung aus 
Höhenmessungen, woran zunächst gedacht ist, dies nicht erforderlich ist. 
Der Sinn der Tafel wird am besten durch folgende zwei Eigenschaften klar, 
die an der Aufgabe erläutert werden sollen: bei gegebener Breite g, Deklination 6 
und Stundenwinkel t sind das Azimut a und die Höhe h zu berechnen. 
1. Sucht man in der Tafel die beiden zugehörigen Tafelwerte T und 4 auf, 
welche gleich den gegebenen Werten t und $ sind, und geht man in der 
Tafel in derselben Kolonne, d. h, bei festgehaltenem 6 im Argument t um 
90°— weiter, so ist das dort stehende Wertepaar T und 4 das zuge- 
ordnete und gesuchte Wertepaar a und h. 
Mit den gegebenen Werten t und d als Argument geht man in die Tafel 
ein und entnimmt T und 4. Man bildet T 4 90° — g@, geht nun mit dem 
erhaltenen T + 90° — # und 4 als Argument in die Tafel ein und 
erhält als Tafelwert a und h. 
Ferner sei darauf hingewiesen, daß bei Benutzung der Tafel @ und $ ver- 
tauscht werden kann, man erhält jedoch dann nach obigen Regeln nicht das 
Wertepaar a und h, sondern das Wertepaar p und h, wobei p der „parallak- 
tische“ Winkel am Stern ist [gezählt als Außenwinkel des sphärischen Dreiecks, 
wie auch a als Außenwinkel gezählt war!)]. 
3. Probeseite, 
Entsprechend der Genauigkeit von Übungsbeobachtungen mit Libellen- 
quadranten wurde in Bonn die Tafel mit einer Genauigkeit von 0.01° herge- 
stellt, Alle Werte sind in Grad und Dezimalteilen des Grad ausgedrückt. Verti- 
kales Argument ist t, horizontales Argument ist ö, beide schreiten von Grad zu 
1) Die Beziehung unserer T-, 4-Werte zu den Werten der bekannten F-Tafel ist: Wird in 
unserer Tafel $ normal als Argument benutzt, so ist A =90°.— P. Wird @ als Argument ar Stelle 
von 6 benutzt, so ist T=90°— U, A=B, Wird 90° — g@ als Argument an Stelle von $ benutzt. 
60 ist T =: 90° — Grenz ö. 
D
	        
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