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Full text: 71, 1943

Spangenberg, W. W.: Bemerkungen über die Bestimmung der Himmelsfarbe usw, 301 
man bei O0. Moese bei seinen Helgoländer Beobachtungen im Jahre 192728). 
Sie enthält folgende Worte: 8 
h Jaßhlan } unterwertig, 
lichtblau, 
blau, 
1 Ü z 
dunkelb au } überwertig. 
Eine feinere Unterteilung ist im allgemeinen nicht zu empfehlen und aus physiolo- 
gischen Gründen auch wahrscheinlich mit ausreichender Sicherheit nicht mehr 
möglich. Man muß eben bedenken, daß die menschlichen Sinnesorgane, wie auch 
das Auge, keine im physikalischen Sinne exakt arbeitenden Apparate sind, Eine 
derartige Skala wird auch in den meisten Fällen vollkommen genügen. 
Eine anders aufgebaute Folge ist z. B. die Farbenschätzungsskala, die die 
Beobachter der Englischen Astronomischen Gesellschaft benutzen?): 
Stufe 1 = blasseste Färbung, 
Stufe 2 == blasse Farbe, 
Stufe 3 = normal, 
Stufe 4 — kräftigst getönt. 
Bei P. Gruner”) findet man eine „visuelle Skala“ zur Bestimmung der Intensi- 
täten der Dämmerungsfarben, die auch für unsere Zwecke verwertbar ist. Sie 
enthält folgende Stufen: schwach, deutlich/normal, stark und sehr stark, Sehr 
anschaulich sind auch die Begriffe, wie sie in Arosa verwandt werden): mäßig-, 
gut-, schön- und tiefblau, 
Wenn man aber in Beobachtungsprotokollen Beschreibungen der Himmels- 
farbe findet wie: „wundervoller Himmel“, „azurblau“ usw., so wird der Leser 
darunter nicht Bestimmtes verstehen können, jedenfalls oft nicht gerade das, 
was der Beobachter damit ausdrücken wollte. Man muß immer daran denken, 
daß man nicht die Begriffe „Farbenton“ und „Farbensättigung“ vertauscht. 
Es sei hier noch an das Vorkommen anderer Farbtöne im Himmelsblau 
erinnert, über die jeweils ergänzende Aufzeichnungen gemacht werden sollten. 
Chr. Jensen weist z, B. auf das Vorhandensein grüner Töne besonders in Horizont- 
nähe hin®), H, Lossnitzer bemerkte rötliche Beimengungen*) und H. Berg in 
größeren Höhen Schwarz“), wodurch die Schätzung nach der Linkeschen 
Skala erschwert werden kann, 
Weiterhin findet man bei der Beschreibung der Himmelsfarbe ergänzende 
Bemerkungen, wie „strahlend“, „leuchtend“, „stumpf“ usw. O. Moese®) hat Be- 
merkungen wie „dampfig“ und „rein“. Der Verfasser benutzte bei seinen Beob- 
achtungen stets nur folgende Zusatzbeschreibungen: leuchtend oder strahlend 
und trübe oder stumpf. Diese Zusätze sind aber (jedenfalls nach den Beob- 
achtungen des Verfassers!) keinesfalls an bestimmte Sättigungsstufen der Himmels- 
farbe gebunden, sondern können bei allen Graden beliebig vorkommen. Man 
findet dann Tagebucheintragungen, wie: „Der Himmel ist hellblau (Stufe 2), 
erscheint aber eigentümlich leuchtend“ u.a. Es soll hierbei mit dem Wort 
„leuchtend“ sicher eine besonders klare, reine oder „glänzende“ Färbung be- 
zeichnet werden, wogegen im üblichen Sprachgebrauch mit dem Begriff „leuchtend” 
blauer Himmel doch wohl eher eine besonders große Sättigung der Himmels- 
farbe beschrieben werden soll. Es ist daher bei solchen zusätzlichen Bemer- 
kungen eine gewisse Vorsicht am Platze. 
#) O0. Moese: Strahlungsmessungen in Verbindung mit allgemein-meteorologischen Beobachtungen 
während der Hochsaison 1927 als Beitrag zur medizinischen Klimatologie Helgolands, in: Berichte d. 
strahl,-klim. Stationsnetzes im deutschen N 1928, 8. 35 bis 46. — %) H. Osthoff: Die 
Farben der Fixsterne. „Hevelius“, Handb. der V.A,P. [1922]. — 37) P, Gruner: Neueste Dämme- 
rungsforschungen, Ergebnisse der kosmischen Physik IIl, Physik der Atmosphäre, S, 113 (1938}, — 
#) Nach den Tabellen der Intensität der Sonnenstrahlung in Nord- und Mitteleuropa, Herausg. 
Met. Obs, Potsdam (Rf£W,) Fi bis 1938]. — %%) Chr, Jensen im Handbuch d. Phys. von Geiger- 
Scheel, Bd. XIX. — %) H. Lossnitzer: Zeitschr, f, ang. Meteorol, „Das Wetter“, 47, 317 [1930L. — 
1) H, Berg: Bioklimatische Beiblätter 5, 52 [1938].
	        
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