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Full text: 71, 1943

Kleinere Mitteilungen, 
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sein dürfte. Zu beiden Seiten von der Sonne gingen vor. gewöhnlichen Ring 
Berührungsbogen aus, die konvex zum Ringmittelpunkt gekrümmt waren. In 
den Berührungspunkten standen — etwas unscharf — die Nebensonnen. Diese 
seitlichen Berührungsbogen des gewöhnlichen Ringes, die oft auch die „schiefen 
Bogen von Lowitz“ genannt werden, können nur selten beobachtet werden. 
„Nur bei hohem Sonnenstand sind Erscheinungen beobachtet worden, die man 
zweifellos als seitliche Berührungsbogen des gewöhnlichen Ringes ansprechen 
darf“ und „in ganz seltenen Fällen ist die Fortsetzung der schiefen Bogen von 
Lowitz nach oben, über die Nebensonne hinaus, sicher festgestellt worden“?), 
Um Lichtsäulen oder gar um eine Täuschung kann es sich bei der Beobachtung 
vom 2, November 1942 nicht gehandelt haben, da diese Erscheinung längere 
Zeit sehr deutlich von mehreren Beobachtern wahrgenommen wurde. Am An- 
fang der Beobachtung war trotz der ziemlich großen Himmelshelligkeit der Halo 
selbst in seinen Einzelheiten so auffallend, daß er auch einem sehr wenig auf- 
merksamen Beobachter nicht entgehen konnte. 
Der Halo wurde von Bord des Forschungsschiffes „Börgen“ beobachtet, 
während das Schiff zu ozeanographischen Messungen auf pg= 60° 384’N, i = 
4° 54.6’ E vor Anker lag. Beginn der Beobachtung 14h 20m MEZ., Sonnenhöhe 
11.2°, Sonnenazimut 218°. Wind NzW Stärke 1 Beauf., Lufttemp. 8.0°, Luftdruck 
1002 mb, gleichbleibend von 11 bis 13 Uhr, dann langsam fallend (bis 14% 20 um 
0.8 mb). Unter der Sonne langsam aufziehender a-str. Der Himmel war stark 
getrübt von strukturlosem ci-str und hatte eine blaßbläuliche, ins weiße über- 
gehende (milchige) Färbung. 
Die obige Abbildung*) des Halos wurde nach einer vom Verf. sofort an- 
gefertigten Skizze hergestellt. Die Höhen bzw. Winkelabstände wurden mit dem 
Sextanten gemessen, was aber einige Schwierigkeiten bereitete, da die Ringe usw. 
an den Rändern nicht scharf begrenzt waren; es wurde daher auf die „Zone 
größter Helligkeit“ eingestellt, 
*) &. Meyer: Die Haloerscheinungen, Probl. d. Kosm, Physik, Band XII, 104/105; 1929, 
") Um die Erscheinung auch bezüglich der Helligkeitsverteilung (über die Notizen gemacht 
wurden) möglichst naturgetreu darzustellen, wurde auf durchsichtigem, weißem Papier der Halo nach- 
gezeichnet, Hellere Stellen wurden durch Schattierung mit einem Bleistift stärker hervorgehoben 
and dunklere Teile, z. B. der Himmel und die Wolken unter dem Halo, weniger betont. Auf diese 
Weise wurde sozusagen ein „Negativ“ hergestellt. Obige Reproduktion stellt dann das „Positiv“ dar. 
Die Abbildung ist maßstabsgetreu, wenn der Augenpunkt etwa 2.5 cm vom Schnittpunkt des Sonnen- 
rertikals mit der Kimm entfernt ist,
	        
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