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Full text: 71, 1943

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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Jauuar 1943. 
Jahresmittel der Temperatur und legte alle Perioden zu einer mittleren Perioden- 
reihe zusammen, einmal gruppiert um das Flecken-Maximaljahr, einmal um das 
-Minimaljahr. Im zweiten Fall war so gut wie keine Gesetzmäßigkeit zu ersehen, 
aber auch im ersten Fall ist, wie die hier wiedergegebenen Werte (Tab. 1) zeigen, 
wohl keine recht klare Beziehung erkennbar. Daran kann man nun die Frage 
Tabelle 1. 
Verhalten der Jahresmittel-Temperatur (ganze Prager Reihe) zur Fleckenperiode. 
5141 3) 2 1) 2 
Jahre vor Fleckenmaximum —_ 
| 
„0.27 |-0.17 | +0.30/+0.04 | 0.01] 0.32 
Fiecken- 
Max.-Jahr 
102 [3 14 5 
Jahre nach Fleckenmaximum 
1 
; | 
035 ans 0032000000 
Differenz gegen 
Normal...... 
knüpfen, ob denn nicht wenigstens ein Teil oder auch verschiedene Teilstücke 
der Prager Reihe eine strengere Beziehung aufweisen, die dann nur durch starke 
Unregelmäßigkeiten anderer Zeitabschnitte in einem Gesamtmittel verdeckt würden. 
Bei der so langen Prager Reihe scheint mir die Frage besonders berechtigt und 
von Interesse. F, Baur hat einmal darauf hingewiesen!), daß die seinerzeit von 
Meinardus für einen 35jährigen Zeitraum festgestellte enge Beziehung zwischen 
den jährlichen Schwankungen der atlantischen Zirkulation, der Golfstromtempe- 
ratur und der Wärmeverhältnisse Mitteleuropas sich im nachfolgenden Zeitraum 
nicht bestätigt und die Korrelation sogar ihr Vorzeichen geändert habe, und er 
konnte zur Erklärung für diesen Bruch die größere Klimaänderung um .die 
Jahrhundertwende heranziehen. Damit verlieren solche Ergebnisse natürlich für 
prognostische Zwecke etwas an Wert, nicht aber für die rein wissenschaftliche 
Erkenntnis, die vielmehr nur vor ein neues Problem gestellt wird. 
Bei meiner Musterung der Prager Temperaturreihe habe ich hier aus- 
schließlich den Spätwinter (Januar—März-Mittel) berücksichtigt, entsprechend 
180 1840 1850 1860 1820 1880 1880 _1$0__ 19% om 0 
A 
a 
P 
A 
- 
3 
f 
L 
A 
An 
der in meinen früheren Studien über den Gegenstand gewonnenen Erkenntnis, 
daß der Winter wesentlich stärker als das Jahresmittel die Periode auszuprägen 
pflegt?). In einer von Jahr zu Jahr fortschreitenden Kurve (die Methode bietet 
bei solchen Detailfragen mehr als der Korrelationskoeffizient) zeigt sich nun 
in der Tat von 1775 bis 1825, also durch vier Fleckenperioden hindureh, ein 
strenger Parallelgang, und zwar in dem Sinn, daß das Temperaturmaximum, 
meist mit einer Verzögerung von 1 bis 2 Jahren, dem Fleckenmaximum folgt 
und das Temperaturminimum dem Fleckenminimum, Danach kippt dann die 
Kurve um und zeigt durch zwei Fleckenperioden hindurch das genau entgegen- 
gesetzte Verhalten, weiterhin folgt ein Abschnitt der Regellosigkeit, dann wieder 
eine längere Zeit des ziemlich gleichen Verhaltens wie im zweiten Abschnitt. 
Auch die Jahre mit dem niedrigsten Januarmittel ordnen sich dem gut ein. 
Bin Januarmittel unter — 8° zeigen folgende Jahre: 1776, 1784, 1799. 1823, 1830, 
')) F, Baur, Zur Frage der Beziehungen zwischen der Temperatur des Golfstromes und dem 
nachfolgenden Temperaturcharakter Mitteleuropas. Met. Ztschr.1937, S. 388/189. — %) L. Mecking, 
Nurdamerika, Nordeuropa und der Golfstrom in der elfjährigen Klimaperiode, Ann. d. Hydr, 1918, 
8. 1 bis 19.
	        
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