Skip to main content

Full text: 71, 1943

106 
Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, April/Juni 1943, 
A. Der untersuchte Radiosondentyp, 
Als Objekt für die vorliegende Untersuchung wurde die Marineradiosonde 
nach Becker und Hey!) gewählt, die im einzelnen in dem Bericht der Int. 
Aerol. Kommission 1939 beschrieben worden ist und die zur Steuerung ihrer 
beiden Sender für die Messung des Druckes Gasthermometer und für die Bestim- 
mung der Temperatur Quecksilberthalliumthermometer in Verbindung mit tempe- 
raturempfindlichen Schwingkreiskondensatoren benutzt. In den vorliegenden 
Versuchen wurden die Druck- und Temperaturmessungen behandelt, 
B. Ursachen für die Streuung. 
Die Gründe für das Auftreten der Streuung bei Radiosondenaufstiegen sind 
hauptsächlich im folgenden zu sehen: 
VE 
Für die Temperaturmessung 
Für die Druckmessune 
L. Eichung. 
2. Anzeige des Druckmeßsystems, 
3. Korrektion zur Berücksichtigung der Tempe- 
raturträgheit. 
Korrektion zur Berücksichtigung der Tempe- 
raturabhängigkeit. 
» Aufnahme, 
ı 5. Auswertung, 
Diese Vielzahl der Fehlermöglichkeiten geht im ungünstigen Falle als Summe 
in die Einzelmessung ein. Eine Verringerung durch graphische Mittelung ge- 
lingt lediglich für die Druckmessung, da der Druck stetig mit der Höhe ab- 
nimmt; die Feinstruktur der Temperatur dagegen verbietet von vornherein einen 
derartigen Versuch, 
C. Bestimmung der Streuung. 
Der Versuch, jede der aufgeführten Ursachen getrennt voneinander zu unter- 
suchen, ergibt zwar Einblick in die Größe des Einflusses der einzelnen Glieder, 
nicht aber in die Art ihrer Summation, Aus diesem Grunde kann hierzu nur 
der Aufstieg selbst herangezogen werden, weshalb als Aufgabe der vorliegenden 
Untersuchung die Durchführung von gleichzeitigen Aufstiegen einer Vielzahl 
von Radiosonden an einem gemeinsamen Ballon gewählt wurde, Ein Maß für 
die Streuung stellt dann die Abweichung der jeweiligen gleichzeitigen Messungen 
vom Mittelwert dar. 
Zur Ermöglichung von je acht gleichzeitigen Aufstiegen für die Druck- und 
Temperaturmessung in Abhängigkeit von der Höhe wurden acht Kleinsender von 
einem Gesamtgewicht von 1440 g (ohne Batterien) hergestellt, ihre abgestrahlten 
Frequenzen so weit auseinandergelegt, daß je vier auf eine gemeinsame Antenne 
gegeben werden konnten und die acht zur Aufnahme auf dem Erdboden notwen- 
digen Empfänger sich gegenseitig nicht störten, Die acht Sender waren in einem 
Abstand von 30 cm horizontal nebeneinander in einem Aluminiumgestell befestigt, 
so daß die Messung der acht verschiedenen Druck- und Temperaturwerte in 
gleicher Höhe über dem Erdboden geschehen konnte. Gegen den Einfluß der 
Strahlung waren die Druck- wie auch die Temperaturmeßgeräte allseitig von 
einem doppelten Strahlenschutz aus Aluminiumblech umgeben, Die Größe wie 
auch die Füllung der Ballone war so gewählt, daß eine Aufstiegsgeschwindigkeit 
von 300 m/min, wie sie auch bei den Radiosondenaufstiegen der Praxis in Frage 
kommt, eingehalten wurde, 
Der Empfang der Druck- und Temperatursignale geschah in Abhängigkeit 
von der Aufstiegszeit, die Auswertung der empfangenen Meßwerte zunächst 
für jede Radiosonde getrennt. Die hierdurch gewonnenen je acht Druck- bzw. 
Genauigkeitsgrad 
der 
4) G. Becker und H. Hey, Über Radiosondenkonstruktionen, Int. Aerolog. Kommission 1939 
Weickmann-Keil S.a, W.Gehlhaar, Arch. d. D. Seewarte u. d. Marineobservatoriums, 62. Bd. 
Nr. 1, p. 1, 1942.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.