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Full text: 71, 1943

Schober, H.: Die Sichtbarkeit von Seezeichen von d, Seite d, physiologischen Optik usw. 189 
90—99% des Lichtes verschlucken müssen, je nachdem, ob man die Sonne im 
Gesichtsfeld hat oder nicht®. Die Blendschutzbrillen müssen dann allerdings 
noch einige andere Bedingungen erfüllen, Vor allem müssen sie einen guten 
Lichtabschluß besitzen, da- 
mit nicht durch seitwärts 
eindringendes Licht die Her- 
absetzung der Beleuchtung 
wieder aufgehoben wird. 
Trägt man wie in Abb, 9 
den wahrgenommenen Kon- 
trast als Funktion der Um- 
feldleuchtdichte bei ver- 
schiedenen Sehwinkelgrößen 
auf, so erhält man lauter 
ähnliche Kurven. Auch hier 
zeigt sich wieder, daß bei 
gleichem Kontrast das dunkle 
Objekt auf hellem Umfeld 
leichter wahrzunehmen ist 
als das helle Objekt auf 
dunklem Umfeld. Man wird 
also eine unbeleuchtete weiße 
Tonne gegen die dunkle See 
leichter wahrnehmen kön- 
nen als eine. unbeleuchtete 
schwarze Tonne bei gleichem 
Kontrast zwischen Tonne und 
See. Oder man wird die 
schwarze Beschriftung auf 
einer weißen Tonne leichter lesen können 
als die weiße Beschriftung auf einer 
schwarzen Tonne. 
4. Wahrnehmungsgeschwindigkeit: 
Die Geschwindigkeit, mit der ein Licht- 
reiz wahrgenommen werden kann, spielt 
eine wichtige Rolle bei allen unter- 
brochenen Blink- und Blitzfeuern. Sie 
hängt wieder vom Lichtstrom, der Leucht- 
dichte, der Winkelgröße und vom Zu- 
stand des Auges, ähnlich wie die bisher 
beschriebenen Seheigenschaften ab ar 
‚Bei gleicher Dauer sind helle Zeichen and Wahrnehmung ereg BE Seen winaigkei 
immer schneller wahrzunehmen als die der Umfeldleuchtdichte für verschiedene Seh- 
Pausen zwischen zwei Zeichen, Es ist winkelgrößen. 
dies eine Folge der als Nachbild be- 
kannten Eigenschaft des Auges. Aus diesem Grunde ist es auch günstiger, die 
Dunkelpausen länger zu machen als die Blitze (Abb, 10). 
Zusammenfassung : , 
Die beste Lesbarkeit von Seezeichen erfordert außer entsprechenden meteorologischen Sichtver- 
hältnissen beste Eigenschaften des Auges, 
1. Schon bei geringen Abweichungen von der Normalsichtigkeit wird das Wahrnehmen und Er- 
kennen hedeutend verschlechtert, Es ist dabei nicht allein auf Normalsichtigkeit, sondern auch auf 
Freiheit des Auges von Liansenfehlern wie Astigmatismus zu achten. Bei Verwendung eines Fern- 
glases ist darauf zu achten, daß das Glas für den Beobachter auf größtmögliche Schärfe eingestellt 
ist. Die Einstellungsschärfe bei Nacht ist anders als am Tage. 
2. Die Verwendung eines Fernglases zum Aufsuchen von Seezeichen ist nur dann sinnvoll, 
wenn das Seezeichen einen kleinen Schwinkel besitzt. Je heller die Beleuchtung, desto kleiner wird 
der Sehwinkel, bei dem das Glas noch Vorteil bringt, Beim Aufsuchen ausgedehnter Objekte wirkt 
das Glas nur kontrastmindernd und damit verschlechternd auf die Sichtbarkeit. 
* H. Schober: Blendschutzbrillen, „Das Licht“ 12, 1942. 8. 169—173.
	        
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