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Full text: 71, 1943

Büdel, J.: Das Eis im Kaspisee, 
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Südbeckens durch den vorgelagerten Wall des Kaukasus-Gebirges auch vor 
Kaltlufteinbrüchen aus nördlicher und nordnordwestlicher Richtung bewahrt. 
Weniger vollkommen ist der Gebirgsabschluß an der Ostseite, wo die — hier 
ohnehin tiefer abgekühlten — Kaltluftvorstöße über die sehr viel niedrigeren Ge- 
birgszüge hinweg gelegentlich von Nordosten her bis zum äuße«rsten Süden der 
kaspischen Ostküste vordringen (vgl. die Windrichtungen in Abb. 2). 
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Abb. 2. 
Tiefenverhältnisse des Krspisees 
(nach der großen russischen Enzyklopädie, 
Bd. 31, Moskau 1937). 
Wahre mittlere Januartemperaturen 
im Kaspiseegebiet [entworfen vom Verfasser 
nach den Werten des „Handbuch der 
Klimatologie”, Ba. III, Nr. 2, von W. Köppen 
und R. Geiger, Berlin, 1939 und ergänzt 
nach A. Rubinstein (871. 
Abb. 2. 
— = Überflächenströmungen des Kas- isees 
[vereinfacht u, ergänzt nıch A. Michalewskij (4)]. 
58 3-— = häufigste Winde im Winter 
[nach Angaben des russise:en „,Seehandbuch 
des Kaspiscaen Merres, 1935‘, ergänzt nach 
A. Kaminsky (2)J. 
Die Zahlen geben die Prozentätze der Winde 
im Quadranten der größten Häufigkeit in den 
Wintermonaten an, die Pfeile folgenı der Mittel- 
richtung dieser Quadranten. 
Demgegenüber liegt der Mittel- und Nordteil des Kaspisees ganz im 
Bereich des großen nordeurasischen Flachlandes und ist daher dem Eintluß der 
ungeheuren Kaltluftmasse, die sich hier im Winter von Sibirien aus über die 
Kirgisensteppe bis in die turkmenische Wüste erstreckt, voll ausgesetzt, Erst 
hier sind damit die Vorbedingungen einer starken Eisbildung gegeben. Für 
ihre Verteilung sind außer der ziemlich gleichmäßig und rasch nach Norden 
hin abnehmenden Lufttemperatur noch die Tiefenverhältnisse und der Salzyehalt 
des Sees selbst maßgebend. Diese bewirken hier nach Norden hin eine sprung- 
hafte Zunahme der Eisbildung, Sie ist in dem großen, bis 768 m tiefen und
	        
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