Groissmayr, F, B.: Die große säkulare Klimawende seit 1940,
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verwendet; sie sind natürlich genauer als die Schätzungen früherer Jahr-
hunderte; immerhin genügen die Easton-Koeffizienten der Wintertemperatur
zum Nachweise der bisher größten Kältegruppe 1940/1942 auch in diesem Gebiete.
{Die Temperaturkoeffizienten von 1917/1942 habe ich auf der Grundlage der
Wintertemperaturen von De Bilt gebildet, dessen Kältegewicht ohnedies den
hohen Wert 3 von Easton erhielt und außerdem im engeren Klimaraume von
Paris mit dem Kältegewicht 4 und Antwerpen mit 3 liegt.] Analog mit den
skandinavischen Stationen wie auch mit Königsberg habe ich die Eastonschen
Temperaturkoeffizienten für je drei Jahre zusammengefaßt und die kältesten
Wintergruppen mit dem Mitteljahre bezeichnet. Die lückenlose Reihe beginnt
Easton mit dem Jahre 1205, so daß ich als erste Gruppe (= 1206) die Tempe-
raturkoeffizienten (1205 + 1206 - 1207): 3 bildete. Die von mir seit 1917 fort-
geführte Reihe endete mit 1941 (= 1940 -+ 1941 + 1942): 3.
Tabelle 4, Bedeutung von Easton’s Temperaturkoeffizienten.
Kalte normale milde Winter
< 5,5 äußerst streng 44.6 bis 54.9 55.0 bis 60.9 normal, ziemlich gelind,
5.6 bis 13.5 sehr streng 61.0 bis 75.5 gelind,
13.6 bis 25.9 streng 75,6 bis 84.9 mild,
26.0 bis 38.9 kalt V > 84.9 sehr mild.
39.0 bis 44,5 {Taler Winter
In der Tab. 4 sind die Koeffizienten nur in 4 Einheiten gegeben. — In
Tab. 5 habe ich jene Wintergruppen herausgeschrieben, deren Koeffizienten im
Mittel von je drei aufeinanderfolgenden Wintern < 35 waren. Um Irrtümer aus-
zuschließen, bemerke ich, daß die Mittel nicht übergreifend sind [1215 = (1214
+ 1215 + 1216): 3.]
Tabelle 5. Kälteste Wintergruppen ;
(3 Jahre) <35 im westlichen Mitteleuropa (nach Easton),
1215 35 1659 30 1785 29 1941 12
1362 33 1671 31 1830 30
1545 32 1695 35 1887 35
1572 27 1698 35 1890 33.
Selbst bei übergreifender Mittelbildung bleibt die Gruppe 1941 (1940/1942),
die ja als solche bei dieser Methodik gleich bleiben würde, gegenüber den anderen
ein überragender Rekordwert. Um die möglicherweise auftauchende Ein-
wendung, die von mir eingesetzten Temperaturkoeffizienten seien zu tief, von
vornherein zu entkräften, gebe ich zum Vergleich einige Easton-Koeffizienten
für sehr strenge Winter aus jener Zeit von der bereits Temperaturdaten
vorliegen (Tab. 6).
Tabelle 6. 4 Temperatur und Easton-Koeffizienten,
1871 —28 8 1940 —43 4
1891 — 3.7 19 1941 — 25 25
ton 1942 —3.9 8
d—38 2
- (Groissmayr }
Tabelle 7. Die Änderung der Wintertemperaturen von Prag
nach Lustrenmitteln
(t XH—I1 nicht 4 t XU—ID.
At XIII Differenz
Die bisher intensivste Käl-
tegruppe trat um 1572 mit dem
Easton- Koeffizienten 27 auf;
weich gewaltiger Unterschied
gegenüber 1941! Sollten Eas-
tons Schätzungen selbst‘ mit
einigen wesentlicheren Unge-
nauigkeiten behaftet sein, so
ist das Rekordergebnis der
letzten Gruppe als solches zwei-
felfrei gesichert und somit der
Beweis für die größte Winter-
kälte in diesem Raum seit zu-
mindest dreiviertel Jahrtausen-
den erbracht.
1833/37
38/42
43/47
48/52
53/57
58/62
53/67
38/72
73/77
78/82
1882797
—2.6
— 0.1
—01
— 12
07
(U
—6
€,
1888/92
—3,8 | 93/97
2,5 | 98/02
0.0 [1903/07
—11 | 08/12
05 | 13/17
10 | 18
12 dla
11 | 28/32
—0.6 | 33/3
A 1928/49
— 1}
— 1
03
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