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Full text: Jahresbericht 1926

Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1926. 
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c. Wetternachrichtendienst (Referat N). 
1. Wettertelegraphie. 
Die Verdichtung des Wettermeldenetzes in Polen, Jugoslavien, Rumänien, 
Bulgarien, Rußland, Griechenland, Nordafrika und Grönland hatte eine Erwei 
terung des Empfangsdienstes an der Seewarte zur Folge. Das deutsche Stations 
netz wurde durch die Aufnahme von Nordhorn und Wilhelmshaven im Obs 
Deutschland erweitert. 
Für den Wintersportwetterdienst der deutschen Wetterdienststellen übernahm 
die Seewarte die Aufgabe des Sammelns und Wiederverbreitens der Schneeobs- 
meldüngen, die seit Dezember regelmäßig Dienstags, Freitags und Sonnabends 
im Anschluß an das Obs I Europa durch den vom Reichsverkehrsministerium, 
Abteilung Luftfahrt, hierfür zur Verfügung gestellten Flughafensender Hamburg- 
Fuhlsbüttel ausgestrahlt werden. 
Ein weiterer Fortschritt ist durch die Einführung der Bildfunkwetter 
karte erzielt worden. Vorversuche zur Übertragung der Wetterkarte nach See 
zu wurden im April-Mai nach dem System Dieckmann vorgenommen mit dem 
Erfolg, daß die von der Seewarte über Norddeich gefunkte Ozeanwetterkarte 
regelmäßig jeden Tag bis in die Nähe von Neufundland an Bord des Dampfers 
aufgenommen werden konnte. Seit Dezember verbreitet die Seewarte auf Ver 
anlassung der Norddeutschen Rundfunk A. G. regelmäßig die Bildfunkwetterkarte 
von Westeuropa über den Hamburger Rundfunksender. 
Der synoptische Wetternachrichtendienst auf See hat durch die Einbeziehung 
der Dampfer „Resolute“, „Reliance“ und „Cleveland“ der Hamburg-Amerika-Linie 
in den Seeobsdienst eine Erweiterung erfahren, so daß 21 deutsche Dampfer vom 
Atlantik her Wetternachrichten von 2 h nachts und nachmittags an die Seewarte 
abgeben, die gesammelt im Obs Deutschland wiederverbreitet werden. Um die 
Beobaehtungsgenauigkeit an Bord zu steigern, wurden die am Seeobsdienst 
beteiligten Dampfer mit je einer Schiffswetterhütte und mit von der Seewarte 
herausgegebenen Anweisungen und Tagebüchern zur Aufstellung von Seeobs- 
telegrammen sowie mit mehrfarbigen Wolkentafeln versehen. 
Zwecks Vorbereitung des im kommenden Winter neueinzurichtenden radio 
telephonischen Eisnachrichtendienstes für die Ostsee wurden zur Erprobung der 
Reichweite deutscher Telephoniesender und der Empfangsverhältnisse im Eis 
gebiet Funker Vogt mit dem Dampfer „Hüxter“ im Juni und Funker Kopsch mit 
dem Dampfer „Günther Russ“ im September in die Ostsee entsandt. Um die 
Verbesserung und Erweiterung des Wettermeldedienstes vom Atlantik vorzu 
bereiten, machte durch das Entgegenkommen der Reederei Laeisz der Funker 
Ramme auf dem Segler „Padua“ die Reise nach der Westküste Südamerikas und 
zurück mit. 
An dem Seeflugwettbewerb beteiligten sich im Wetternachrichtendienst die 
Funker Stölken und Harttermann, am Rhön-Segelflugwettbewerb der Funker Heick. 
2. F. T.-Station. 
Die Erweiterung des Empfangsdienstes machte die Einsetzung eines weiteren 
Audionempfängers Telefunken Type E 266 erforderlich. Der aus eigenen Mitteln 
erbaute Kurzwellenempfänger wurde durch einen leistungsfähigeren Telefunken- 
Kurzwellenempfänger ersetzt. Ein Dieckmannsches Bildfunkgerät wurde auf 
gestellt. Die Antennenanlage der Empfangsstation, die durch Witterungseinflüsse 
stark gelitten hatte, mußte gründlich überholt werden. 
d. Wetterdienst (Referat W). 
1. Täglicher Wetterbericht. 
Änderungen im täglich erscheinenden Wetterbericht wurden nicht vorgenommen. 
Die Auflage schwankte zwischen 350 und 370. Eine besondere Beilage über die 
Eisverhältnisse an der deutschen Küste sowie der von Dänemark, Schweden und 
Finnland wurde in den Wintermonaten wieder beigefügt.
	        
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