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Full text: Jahresbericht 1926

Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1926. 
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dieses Druckwerkes auf der Grundlage elektromechanischer Übertragung der 
Ablesungen am Höhenzeigerblatt verhandelt. Die größte Schwierigkeit für 
den Bau des Druckwerkes liegt nämlich darin, daß auf den Höhenzeiger der 
Gezeitenrechenmaschine, der sich im Gleichgewicht befindet, keine äußeren Kräfte 
mehr wirken dürfen, sollen die gezeigten Zahlen nicht gefälscht werden. Im 
November wurde das Druckwerk der Firma Neufeldt & Kuhnke in Auftrag gegeben. 
2. Tischpegel. An der elektrischen Pegelfernübertragung sind im ver 
gangenen Jahre keine Änderungen vorgenommen worden. 
Die Askania-Werke in Berlin-Friedenau haben einen Tischpegel in neuer 
Bauart nach den Angaben Dr. Rauschelbachs herausgebracht. Das erste neue 
Instrument ist vom Preußischen Wasserbauamt in Wesermünde angeschafft worden. 
3. Hochseepegel. Der französische Hochseepegel nach Fave, der 1925 bei 
Jules Richard in Paris in Auftrag gegeben war, ist im Frühjahr 1926 zur Ab 
lieferung gelangt. Bei den ersten Erprobungen auf der Elbe in flachem Wasser 
hat er sehr gut auswertbare Kurven ergeben. Bei Gelegenheit der Fahrt des 
Vermessungsschiffes „Panther“ in die nördliche Nordsee zwischen den Shetlands- 
Inseln und Aalesund, wo er wie die Hochseepegel deutscher Bauart auf Wasser 
tiefen von 150 bis 180 m erprobt werden sollte, hat er aus nicht feststellbaren 
Ursachen auf den ersten beiden Stationen keine verwertbaren Aufzeichnungen 
geliefert. Auf der dritten Station ist er dann durch Lösen oder Bruch eines 
Schäkels in Verlust geraten. 
Der holländische Pegel, der an der norwegischen Küste ausgelegt war, 
hat wegen Versagens einer Zeitkontaktvorrichtung ebenfalls keine Ablesungen 
ergeben. 
Eine Neubeschaffung des französischen Pegels oder die Weiterentwicklung 
des holländischen Pegels für größere Tiefen hat wegen Mangel an Mitteln nicht 
durchgeführt werden können. 
4. Selbstzeichnender Strommesser. Der Schreibapparat für den neuen 
an Bord selbstzeichnenden, bifilar aufgehängten Strommesser, der nach den An 
gaben Dr. Rauschelbachs von dem Feinmechaniker erbaut worden ist, ist von 
der Telegraphenfabrik H. Wetzer in Pfronten auf Grund der Erfahrungen bei 
den Erprobungen des Strommessers im vorhergehenden Jahre umgebaut worden. 
Im besonderen sind die 12 Schreibfedern zugänglicher gemacht und weiter aus 
einander gesetzt worden, so daß die Streifenbreite jetzt 80 mm gegen 50 mm 
früher beträgt. 
Der Schaltapparat am Strommesser für die Angabe des Unterschiedes der 
Richtung des Stromes gegen die Schiffsrichtung ist ebenfalls ganz umgebaut 
worden. Während die Kontakte früher auf einer Scheibe lagen, sind sie jetzt 
auf einem Zylinder angeordnet, der außerdem wesentlich dünner gehalten werden 
kann und so dem Wasser weniger Widerstand entgegensetzt. Dadurch daß die 
Achse des Strommessers jetzt auch in Stahlkugellagern läuft, ist der Strom 
messer gegen Richtungsänderungen sehr empfindlich geworden. 
Im November wurde der Strommesser in der Hamburgischen Schiffsbau- 
Versuchsanstalt neu geeicht. 
e. Feinmechanikerwerkstatt. 
Die dienstliche Tätigkeit des Feinmechanikers erstreckte sich allgemein am 
letzten Tage einer jeden Woche auf die Instandhaltung und Reinigung der In 
strumente und Apparate im Hauptgebäude, in der Abteilung IV und beim Hafen 
dienst der Deutschen Seewarte. Ferner ist ihm die Überwachung der Akkumula 
torenbatterien der Fernsprechzentrale übertragen. Außerdem wird er zur Be 
dienung des Lichtbildapparates herangezogen. 
Die Hauptzeit des Feinmechanikers während der ersten Hälfte des Berichts 
jahres wurde noch für den Umbau des neuen selbstzeichnenden Strommessers 
aufgewandt. Zu den Erprobungen und zu den Strommessungen in der Elbe, 
auf der Norwegenfahrt des Vermessungsschiffes „Panther“ und zeitweilig zu den 
Strommessungen bei Cuxhaven wurde der Feinmechaniker zur Instandhaltung 
und zu Erneuerungsarbeiten hinzugezogen. Nach Abschluß der Messungen ist
	        
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