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Full text: Jahresbericht 1925

Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1925, 
21 
g. Instrumentarium. 
Die Ergänzung, Instandsetzung und Erneuerung des meteorologischen In 
strumentariums der Deutschen Seewarte und ihrer Normalbeobachtungsstationen 
wurde weitergeführt. 
Neu aufgestellt wurde ein Pluviograph auf dem Dache der Seewarte und 
ein Thermograph mit zweitägigem Umlauf und großer Amplitude. Der längere 
Zeit außer Betrieb befindliche Anemograph (Steffens-Hedde) in Cuxhaven-Alten 
walde konnte wieder in Benutzung genommen werden. Ferner wurde der Flug 
hafen Fuhlsbüttel mit den erforderlichen meteorologischen Instrumenten aus 
gerüstet. 
h. Flugberatung. 
Die wetterkundliche Flugberatung auf dem Flughafen Hamburg-Fuhlsbüttel 
nahm erheblichen Umfang an. Von Ende April war regelmäßiger Luftverkehr 
zu beraten. Geflogen wurden die Linien Hamburg—Bremen—Amsterdam, Ham 
burg—Essen, Hamburg—Dortmund—Frankfurt a. M., Hamburg—Hannover— 
Frankfurt a. M., Hamburg—Berlin, Hamburg—Stettin—Danzig, Hamburg—Malmö, 
Hamburg—Kopenhagen, Hamburg—Kiel—Flensburg,Hamburg—Westerland, sowie 
die Wasserflugstrecke Altona—Magdeburg—Dresden. Mehrere dieser Strecken 
wurden mehrmals täglich beflogen, so daß zeitweise 21 Starte täglich zu beraten 
waren. Hierzu kamen in steigendem Maße Sonderflüge und Überführungsflüge. 
Außerdem war vom Juli bis zu den ersten Oktobertagen mit meteorologischer 
Beratung zu versehen die Nachtflugversuchsstrecke des Deutschen Aero-Lloyd 
Hamburg—Berlin und die gleiche Yersuchsstrecke der Deutschen Verkehrsflieger 
schule sowie zeitweilig die Nachtflug-Seestrecke vom Junkers-Luftverkehr 
Warnemünde—Karlskrona—Stockholm. Bei der Beratung in Fuhlsbüttel ist zu 
berücksichtigen, daß zeitweise die Starte sehr gedrängt lagen; so waren morgens 
z. B. zwischen 1 ¡< ¡ 9 und 9 a. m. nicht weniger wie sechs Maschinen zu beraten, 
eine Arbeitsleistung, die ohne Hilfspersonal geschehen mußte, was aber auf die 
Dauer nicht aufrechterhalten werden kann 1 ). In den Flughafendienst teilten 
sich Dr. Pummerer, Dr. Burghardt, Dr. Markgraf, zeitweise auch Dr. Seilkopf, 
Dr. Ahlgrimm, Dr. Georgi und Dr. Soltau. 
Der Wetternacbrichtendienst für die Luftfahrt hat einen weiteren Ausbau 
erfahren, indem stündliche Meldungen von Hamburg-Fuhlsbüttel zu festen Zeiten 
ausgestrahlt wurden. In dem Hamburger Funkspruch wurden außer den Ham 
burger Beobachtungen auch die von Hannover und Bremen sowie Meldungen 
der Streckenpostämter mitgegeben. Das Netz der wetterbeobachtenden Post 
ämter längs der Flugstrecken wurde wesentlich erweitert, mußte aber vom 
1. Oktober an infolge der nur beschränkt zur Verfügung stehenden Reichsmittel 
wieder erheblich eingeschränkt werden. Der Ausfall wurde teilweise dadurch 
behoben, daß Mittel zur Verfügung gestellt wurden, um die Postämter bei 
Schlechtwetter fernmündlich anzurufen. Mit der Einstellung des regelmäßigen 
Luftverkehrs am 23. Dezember fiel auch diese Vergünstigung fort, was sich um 
so unangenehmer bemerkbar machte, als von Hamburg-Fuhlsbüttel aus auch nach 
Weihnachten noch zwei Starte der Deutschen Verkehrsfliegerschule nach Berlin- 
Staaken regelmäßig erfolgen und zu beraten sind. Neben den Streckenpostämtern 
meldeten in alter Weise die Sicherungsstationen der Seewarte Bülk, Marienleuchte, 
List, Amrumbank, Außenjade, Altenwalde und Meppen. 
Im Juli siedelte der Verkehrsbetrieb des Deutschen Aero-Lloyd und des Junkers- 
Luftverkehrs nach der neu erbauten großen Flughalle A über, in der auch für 
die Wetterberatung neben der Empfangs- und Taststelle der Flughafen-Funken 
station ein neuer Raum eingerichtet wurde. 
Eine Sonderaufgabe erwuchs dem Flugberatungsdienst durch die Veranstaltung 
des B. Z.-Fluges an den Pfingsttagen dieses Jahres. Die etwa 60 Flugzeuge, die 
auf der ersten Schleife dieses Wettbewerbes Hamburg passierten, wurden von 
der Flugwetterwarte wetterkundlich beraten. 
Von Oktober an wurde ein Teil der genannten Linien allmählich eingestellt.
	        
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