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Full text: Positionspapier zum stoffbezogenen Umweltmonitoring (Teil 2 von 2)

Originalbeiträge 
13. Jahrg. 2007/Nr. 3 
78 
Mitt Umweltchem Ökotox 
Ergebnisse 
Die laufenden Ergebnisse der Umweltprobenbank können im 
Internet unter www.umweltprobenbank.de recherchiert und 
als Referenzwerte zur Bewertung der Ergebnisse räumlich 
und zeitlich begrenzter Untersuchungen verwendet werden. 
Schlussfolgerungen 
Dreikantmuscheln sind geeignete Indikatoren für die Über 
wachung der Belastung von Gewässern durch anorganische 
und organische Stoffe. Hierfür können sowohl im Gewässer 
wild wachsende Populationen besammelt als auch auf geeig 
neten Substraten angesiedelte und im Gewässer exponierte 
Muscheln verwendet werden. 
Literatur 
Jantz, B. (1996): Wachstum, Reproduktion, Populations 
entwicklung und Beeinträchtigung der Zebramuschel 
(Dreissena polymorpha) in einem großen Fließgewässer, 
dem Rhein. Diss. Universität Konstanz. 
Kinzelbach, R. (1992): The main features of the phylogeny 
and dispersal of the Zebra Mussei (Dreissena poly 
morpha). In: Neumann, D. & Jenner, H. A. (Hrsg.): The 
Zebra Mussei Dreissena polymorpha. Limnologie Aktuell 
4. Gustav Fischer Verlag, Stuttgart. S. 5-17. 
Neumann, D.; Jenner, H. (1992): The Zebra Mussei 
Dreissena polymorpha. Symposium on Ecology and 
Biomonitoring. Limnologie Aktuell. Gustav Fischer Verlag, 
Stuttgart. 
Wagner, G. (1994): Biological Samples. In: Stoeppler, M. 
(ed.): Sampling and Sample Preparation, Springer, Berlin. 
5. 88-107. 
Wagner, G.; Bartel, M.; Klein, R.; Neitzke, M.; Nentwich, K.; 
Paulus M.; Quack, M. (2003): Umweltprobenbank des 
Bundes: Richtlinie zur Probenahme und Probenbear 
beitung: Dreikantmuschel (Dreissena polymorpha) in 
www.umweltprobenbank.de. 
Anhang 2: 
Einsatz von Passivsammlern (SPMDs) zum zeitinte 
grierten Gewässermonitoring 
A. Paschke (Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - 
UFZ; e-mail: albrecht.paschke@ufz.de) 
Hintergrund 
Lipid-gefüllte Polyethylen-Membranschläuche, sog. SPMDs 
(Abkürzung für SemiPermeable Membrane Devices) wurden 
im Rahmen eines BMBF-Verbundprojektes als Instrument zur 
zeitintegrierten Erfassung der gelösten (und damit bioverfüg 
baren) Anteile an hydrophoben organischen Stoffen genutzt 
(Paschke et al. 2004). 
Material und Methoden 
Freiland-Exposition: Ein Jahr nach dem Elbe-Hochwasser 
im August 2002 wurden je 2 SPMDs der Standardkonfigu 
ration (Abmessungen: 2,54 cm x 91,4 cm; Membrandicke: 75- 
90 pm, Füllung: 1 g Triolein; bezogen von Exposmeter, 
Tavelsjö, Schweden), die vor dem Einsatz zusätzlich mit 
deuterierten Referenzsubstanzen (sog. performance 
reference compounds, PRC) aufgestockt wurden, über 22-28 
Tage in Stillwasserbereichen der Häfen des Wasser- und 
Schifffahrtsamtes Torgau (TOR), Wittenberg (WIT) und Barby 
(BAR) in runden Metallkäfigen (16 cm Durchmesser, 30 cm 
Länge) ca. 0,5 m unter der Wasseroberfläche und 0,5 - 0,3 m 
über Grund ausgebracht. An den Standorten Mühlberg/Elbe 
(MÜH) und im Spittelwasser bei Bitterfeld (SPI) wurden die 
SPMDs in quaderförmigen Käfigen (5 x 5 cm Querschnitt, 60 
cm Länge) im Freiwasser parallel zur Strömungsrichtung 
(auch in 0,5 m Wassertiefe) ausgebracht. 
Aufarbeitung und Analyse: Die SPMDs wurden nach der 
Exposition eisgekühlt in das Labor transportiert, äußerlich 
gereinigt und bis zur Weiterverarbeitung bei -20°C gelagert. 
Die Aufarbeitung der SPMDs (Extraktion mit Hexan) erfolgte 
wie bei Vrana et al. (2001a, 2001b) beschrieben. In den 
aufkonzentrierten Hexan-Extrakten wurden über 40 Zielsub 
stanzen (18 Polyaromaten (PAK), Lindan und seine Isomere, 
DDT und seine Metabolite, Tetra- bis Hexachlorbenzol, sowie 
ausgewählte polychlorierte Biphenyle (PCB)) mittels GC/MS 
quantifiziert. Die Analysenergebnisse wurden statistisch 
bewertet, standortbezogen gemittelt und um die gleichfalls 
bestimmten Blindwerte und Wiederfindungsraten korrigiert. 
Ergebnisse und Diskussion 
Die pro SPMD absolut quantifizierten Analytmengen reichen 
vom unteren ng- bis in den pg-Bereich. Die Summe der 
akkumulierten PAK ist in Wittenberg sehr viel höher als an 
den anderen Elbestandorten, was dem Trend bei den 
Sedimenten entspricht. Lindan und seine Isomere sind fast 
ausschließlich am Vergleichsstandort Spittelwasser in 
größeren Mengen angereichert. DDT und seine Metabolite 
sowie Penta- und Hexachlorbenzol findet man auch an den 
Elbestandorten, allerdings nur in Mengen von < 10 % der 
Spittelwasser-Resultate. PCB werden in den SPMDs aller
	        
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