Skip to main content

Full text: Positionspapier zum stoffbezogenen Umweltmonitoring (Teil 2 von 2)

Originalbeiträge 
13. Jahrg. 2007/Nr. 3 
76 
Mitt Umweltchem Ökotox 
Probenahme und Probenbehandlung, die Messgrößen- und 
Methodenwahl, die Probenahme, Datenerhebung und 
-dokumentation bis zur Berichterstattung fort. 
Die analytische Qualitätssicherung umfasst interne 
(Kontrolle der Labor- und Feldblindwerte, Mehrfachbestim 
mungen, Verwendung von zertifizierten Referenzmaterialien) 
und externe Maßnahmen (Ringversuche/Methodenvergleiche) 
sowie die Abschätzung der Mess- und Ergebnisunsicherheit. 
Die Ergebnisunsicherheit der Probenahme sowie die der 
anzuwendenden chemischen und biologischen Analyse 
verfahren ist bei der Bewertung zu berücksichtigen und es ist 
jeweils zu prüfen, ob diese für die Erreichung der Ziele des 
Monitorings ausreichend ist. 
Hinweise zu qualitätssichernden Regeln für Unter 
suchungen und Probenahmen im Freiland sind beispielsweise 
bei Klein & Paulus (1995), Quevauviller (1995) und Wagner 
(1995) zu finden. 
Die Beteiligung verschiedener Labore an Untersuchungen 
kann zu größerer Ergebnisunsicherheit und vermehrtem 
logistischen Aufwand führen. 
Datenaqqreqation und statistische Auswertung 
Für eine systematische Dokumentation und Auswertung 
sollten die Beobachtungsdaten in einem Informationssystem 
(IS) archiviert werden. Ein geeignetes IS enthält im Wesent 
lichen folgende Komponenten: 
• Einheitliches Geografisches Informationssystem 
(GIS) mit einer ökologischen Gliederung des Unter 
suchungsraumes. 
• Zentrale Metadatenbank mit Beschreibung der 
Beobachtungsflächen und ihrer Umgebung, der 
Untersuchungsmethoden sowie der Verfahren und 
Ergebnisse der Qualitätssicherung. 
• Einheitliche Mess- und Metadatenbanken. 
Ein geeignetes IS soll verschiedene Datentypen verwalten, 
dokumentieren, visualisieren, Auswertungen ermöglichen und 
mit weiterführender Statistik- und analytischer GIS-Software 
zu verbinden sein. 
Bei Benutzung eines IS sind die zur Dokumentation und 
Auswertung notwendigen Daten in standardisierter digitaler 
Form (z.B. Datentyp, Zeitbezug und Raumbezug) zu inte 
grieren (Elmasri und Navathe 2003, Petkovi 2003). Die 
Zugangsvoraussetzungen zu den Rohdaten oder aufgear 
beiteten Informationen sind zu prüfen und Anforderungen an 
die Qualität der Daten festzulegen. Mindestvoraussetzungen 
für die Datenübertragung sind festzulegen. 
In die Dokumentation und Auswertung der Beobachtungs 
daten sind geeignete bestehende IS und andere relevante 
bestehende Informationsquellen einzubeziehen. Es ist zu 
prüfen, ob relevante Daten bereits in bestehenden IS erhoben 
werden, wer diese IS betreibt, in welchem Format die Daten 
vorliegen und wie diese an das geplante IS anzubinden sind. 
Zu prüfende Datensammlungen und IS sind: 
• bestehende und geplante Beobachtungsmessnetze und 
Fachinformationssysteme von EU, Bund und Ländern, 
• behördeninterne Fachinformationssysteme, 
• Standortregister bei der zuständigen Bundesbehörde. 
Der Informationsfluss zwischen bestehenden stoffrelevanten 
Datensammlungen und Informationssystemen sowie den 
einbezogenen Institutionen und Behörden sollte gewährleistet 
werden. 
Es ist festzulegen, welche statistischen Analyse- 
Funktionen für Messdaten und Rauminformationen (z.B. 
Varianz, Häufigkeitsverteilung, Interpolation) verwendet 
werden (Backhaus et al. 2006). 
Berichterstelluno 
Für jedes Monitoring ist ein Bericht zu erstellen, der die Ziel 
formulierung, Auswahl der Untersuchungsflächen, Mess 
größen und Methoden sowie Datenerhebung und -dokumen 
tation nachvollziehbar beschreibt. 
Über den Bericht hinaus sind die Daten in geeigneter 
Weise zu publizieren, um die wissenschaftliche und gege 
benenfalls regulatorische Nutzung zu ermöglichen. Für eine 
breite Nutzung der Daten ist die Präsentation im Internet 
ideal. Es ist eventuell auch sinnvoll, addressatenspezifische 
Publikationen zu erstellen. Diese unterscheiden sich dann vor 
allem in der Ausführlichkeit und Tiefe der Darstellung. 
Literatur zu Teil 2 
Backhaus, K.; Erichson, B.; Plinke, W. (2006): Multivariate 
Analysemethoden. Eine anwendungsorientierte 
Einführung. Springer, Berlin. 
Elmasri, R.; Navathe, S. B. (2003): Fundamentals of database 
Systems. 4th ed. Addison-Wesley, Massachusetts. 
Greenwood, R.; Mills, G. A.; Vrana, B. (Hrsg.) (2007): Passive 
Sampling Techniques in Environmental Monitoring. Vol. 48 
of Wilson & Wilson's Comprehensive Analytical Che 
mistry, Elsevier, Amsterdam, Niederlande. 
Klein, R.; Paulus, M. (Hrsg.)(1995): Umweltproben für die 
Schadstoffanalytik im Biomonitoring. G. Fischer Verlag 
Jena 1995. 
Petkovi, D. (2003): SQL objektorientiert. Addison-Wesley, 
München. 
Quevauviller, P. (Hrsg.)(1995): Quality Assurance in Environ 
mental Monitoring - From Sampling to Laboratory. VCH- 
Publishers, Weinheim. 
Wagner, G. (1995): Basic approaches and methods for quality 
assurance and quality control on sample collection and 
storage of environmental specimens. Sei. Total Environ. 
176, 63-71. 
Korrespondenzadresse 
Dr. Heinz Rüdel 
Leiter des Arbeitskreises Umweltmonitoring 
c/o Fraunhofer Institut für Molekularbiologie und 
Angewandte Oekologie 
Auf dem Aberg 1 
57392 Schmallenberg 
Tel. 02972 302 301 
E-mail heinz.ruedel@ime.fraunhofer.de
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.