6 Vergleich der Modellergebnisse mit Messungen
In diesem Kapitel werden lokale Vertikal-Profile sowie regionale Verteilungen der O2-
Konzentrationen mit Messungen verglichen und diskutiert. Um die zeitliche
Entwicklung des Sauerstoffs besser nachvollziehen zu können, wurde zusätzlich das
Jahr 1995 simuliert, da im Gegensatz zum Jahr 2000 (hier lagen Sauerstoffprofile nur
für den Monat August vor) auch Beobachtungsdaten für andere Monate des Jahres zur
Verfügung standen. Zur Überprüfung der modellierten Sauerstoffkonzentrationen mit
Werten aus Beobachtungen werden wiederum Daten aus der Datenbank des DOD
herangezogen. Zur besseren Interpretation der Sauerstoffentwicklung werden zusätzlich
Vergleiche zwischen simulierten und gemessenen Temperaturen herangezogen.
6.1 Simulierte Sauerstoffprofile und ihr Vergleich mit gemessenen
Konzentrationen im Jahr 1995
Ein Vergleich zwischen modellierten und gemessenen Sauerstoff- und Temperatur
profilen erfolgt am Beispiel der Position [54° 19’ N, 7°08’ O] in der Deutschen Bucht.
Dazu wurden Konzentrationsprofile herangezogen, die anhand der zur Verfügung
stehenden Tage die zeitliche Entwicklung der Sauerstoffkonzentration im Zeitraum von
Ende April bis Mitte September 1995 zu verfolgen erlauben.
In Abb. 6.1 a-d sind die Temperaturprofile für die ausgewählten Tage dargesteht, die
anschaulich die jahreszeitlichen Änderungen der Temperaturschichtung und die
VertikalverSchiebung relativ warmer und kalter Horizonte zeigen. Die Herausbildung
der Schichtung im Frühjahr und deren Auflösung im Herbst sind gut erkennbar.
Die Wassersäule war saisonal thermisch geschichtet. Im Frühjahr bildete sich die
Thermokline aus, die das wärmere Wasser der Deckschicht vom kalten Bodenwasser
trennt. Am 26. April (Abb. 6.1 a) zeigen die Beobachtungen die Durchmischung der
Wassersäule bis 11 m Wassertiefe mit beinahe konstanter Temperatur von 8.1 °C.
Dieser homogenen Deckschicht schließt sich eine 3 m breite Übergangsschicht mit
nahezu konstantem Gradient an. Darunter liegt die durchmischte Bodenschicht mit
Temperaturen von etwa 6.5 °C. Während die Temperatur der Oberflächenschicht von
Ende April bis Anfang Mai um 2 °C anstieg (Abb. 6.1 b), wurden unterhalb der
Sprungschicht keine Temperaturänderungen beobachtet. Ab Anfang Mai setzte eine
Erwärmungsphase ein. Als Folge nahm die simulierte Oberflächentemperatur von 9.6