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Full text: 43: Sauerstoffdynamik der Nordsee

Phytoplankton-Bestände wird Ende April mit 17.5 mmol C-m' 3 erreicht. Zum gleichen 
Zeitpunkt wird eine Sauerstoffübersättigung von über 117 % erreicht. 
Vergleicht man die in Abb. 5.2 c, d und Abb. 5.3 c, d dargestellten 
Phytoplanktonkonzentrationen, so stellt man fest, dass das Phytoplankton an der 
Position C Anfang Frühling und Ende Herbst durch turbulente Vermischung (Abb. 5.3 
b) über die ganze Wassertiefe verteilt ist. Gute Durchmischung sorgt dafür, dass 
Sauerstoffübersättigungen auch im Tiefenwasser auftreten. Im Sommer dagegen 
konzentrieren sich die Algen und dementsprechend die Sauerstoffübersättigungen nur in 
der Deckschicht. Die nördliche Position A zeigt deutlich, dass das Phytoplankton im 
Sommer im Wesentlichen nur in den oberen Wasserschichten bis 40 m Tiefe existieren 
kann. Aus diesem Grund wird nur dort das Wasser mit Sauerstoff gesättigt. 
Infolge des Temperaturkontrastes zwischen Oberflächen- (ca. 16 °C) und Bodenwasser 
(ca. 9 °C) bildet sich im Sommer eine stabile Deckschicht aus (Abb. 5.3 a). Die dadurch 
ermöglichte lange Aufenthaltszeit des Phytoplanktons im Oberflächenwasser führt dazu, 
dass hier unter optimalen Lichtbedingungen die Nährstoffe (Abb. 5.3 g, h) bis zu einer 
Tiefe von 20 m fast vollständig verbraucht werden (Konzentrationen unter 0.05 mmol 
N-m' 3 ). 
Durch die Stabilität der Schichtung wird die vertikale Sauerstoffversorgung (Abb. 5.3 d) 
unterbrochen. Es kommt zu einem Sauerstoffdefizit: der Sauerstoffgehalt in Bodennähe 
sinkt und bleibt bis zu drei Wochen unter 75 % des Sättigungswertes (6.5 mg-l' 1 ). 
Abbauprozesse am Boden spiegeln sich nicht nur in Sauerstoffuntersättigungen, 
sondern auch in erhöhten Nährstoffkonzentrationen (Abb. 5.3 g, h). 
Mit den ersten Herbststürmen wird die Schichtung (Abb. 5.3 b) schnell aufgebrochen 
und das Sauerstoffdefizit in Bodennähe behoben. 
Jahresgang an der Station D 
In den flachen Küstengebieten der Nordsee herrscht das ganze Jahr über vollständige 
Durchmischung der Wassersäule (Abb. 5.4 a). Dadurch findet permanent ein 
Temperaturausgleich mit dem Oberflächenwasser statt. Das im Winter bis auf 4 °C 
abgekühlte Wasser ist bis Ende August von der sommerlichen Erwärmung erfasst. Seine 
Temperatur steigt kontinuierlich und erreicht ihr Maximum von 18.4 °C am 236. Tag. 
Die Phytoplanktonentwicklung (Abb. 5.4 c) setzt auf Grund der ausreichenden 
Lichtverhältnissen schon im Februar ein, in der nördlichen und zentralen Nordsee 
dagegen erst Anfang bzw. Ende März. Der maximale Phytoplankton-Bestand wird Ende 
Mai/Anfang Juni erreicht. Infolge des zunehmenden Zooplanktonfraßes (Abb. 5.4 e) 
nimmt er danach wieder ab. Der Abfall erfolgt aber langsamer als der Anstieg und zieht 
sich bis in den Oktober hin.
	        
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